Åke Edwardson:

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Der Autor:

Åke Edwardson, 1953 geboren, zählt neben Sjöwall/Wallöh, Henning Mankell und Liza Marklund zu den großen schwedischen Krimiautoren. In unverkennbarer, schnörkelloser Sprache, wie es für diese schwedischen Autoren typisch ist, schreibt er Krimis auf hohem Niveau. Auch unverkennbar für schwedische Krimis ist die Stimmung, die in den Romanen vorherrscht. Eine ganz besondere Art von Melancholie, die sein Held verbreitet. Auch versteckte Kritik an der sich verändernden Gesellschaft Schwedens darf nicht unerwähnt bleiben.

Bevor Edwardson sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete er als erfolgreicher Journalist - u.a. im Auftrag der UNO im Nahen Osten. Außerdem schrieb er Sachbücher und hat an der Universität von Göteborg Creativ Writing unterrichtet.

Seine frühere Tätigkeit als Journalist ist ihm beim Schreiben der Romane hilfreich - weiß er doch, wie wichtig genaue Recherche ist. Außerdem hat er einen guten Freund im Polizeipräsidium, der mit ihm eingehend über Verbrechen, Täter und die Arbeit der Polizei diskutiet und hilft ihm oft, wenn es darum geht, wie sich die Polizei in einem konkreten Fall verhalten würde.

Åke Edwardson lebt mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern wie sein Held auch, in Göteborg in einem kleinen Haus, eingerichtet mit viel hellem Holz. Über dem Esstisch hängt dieses moderne und zu seiner Tätigkeit passende Bild:

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(Titel des Bildes: "Engel mit Pistole und schweißnassen Händen")

Aber noch etwas hat er mit seinem Helden außer dem Wohnort gemeinsam: Er kocht gern und gut. Aber Heim ist für ihn Heim und Arbeit ist Arbeit. So sucht er zum Schreiben morgens immer einen anderen, alten Teil der Stadt auf, wo sich auf einer Anhöhe eine Kolonie von Künstlern angefunden hat: Maler, Musiker, Autoren... Sie arbeiten in den verstreuten Pavillons eines aufgelassenen Seuchenspitals. Das Häuserensemble heißt ganz offiziell "Kunst-Epidemie" - dies sei, laut Edwardson, typisch Göteborger Witz.

Åke Edwardson hat inzwischen drei Romane geschrieben. Doch es sollen weitere folgen, da nach seinem Empfinden noch viel Entwicklungsspielraum für die Figur des Erik Winters vorhanden ist. Er geht davon aus, dass es so in etwas für 10 Romane insgesamt reichen dürfte.

Zur Zeit werden Edwardsons Romane für das schwedische Fernsehen verfilmt. Der Autor tut sich zwar schwer damit, seine Figuren in Fleisch und Blut auf der Leinwand zu sehen, scheint aber mit der Verfilmung bisher recht zufrieden zu sein.

Für seine Romane gewann Edwardson mehrere Preise. Den Crime Writer´s Award der schwedischen Akademie 1995 und 1997 sowie den Landsbygdens Förfatapris 1999. Seine bisher vier veröffentlichten Romane brachten es zu einer Gesamtauflage von bisher weit über 300.000 und wurden bereits in zehn Sprachen übersetzt.

 

Die Hauptperson:

Erik Winter ist im ersten Roman der Reihe noch keine 40 und somit der jüngste Polizeikommissar Schwedens, sieht gut aus, ist hochgewachsen, blond und kleidet sich gern in feine Anzüge. Er lebt in Vasagatan, was sich im schönen Herzen Göteborgs befindet, in einem Altbau aus der Gründerzeit. Im 3. Roman der Reihe zieht Erik mit seiner Freundin Angela, die Ärztin ist, zusammen, da sie schwanger ist. Im ersten Band sah die Zukunft der Beziehung von Angela und Erik nicht gut aus, zumal Erik Winter ein bindungsscheuer, melancholischer und distanzierter Mensch ist. Doch er taut im Verlauf der Serie immer ein Stückchen mehr auf. Selbst seinen Kollegen geht seine Schweigsamkeit oft auf die Nerven. Wobei Winter wohl zum einen von Natur aus ein stiller Mensch ist, zum anderen aber dies auch ein klein wenig beruflich bedingt ist. Denn er kann oft sehr schwer abschalten, wenn er mit einem Fall beschäftigt ist und kann sich oft nicht entspannen.

Sehr genau und lebhaft wird die Stadt, die Wohnung und das düstere Polizeipräsidium in den Romanen beschrieben. In den zu lösenden Fällen geht es eher ruhig zu, da es Erik Winters wichtigste Aufgabe in der Göteborger Mordkommission ist, sich mit der Psyche der Täter auseinanderzusetzen, um herausfinden zu können, wer es sein könnte. Er muss die Zeichen des Täters erkennen und deuten, denn im Grunde ihres Herzens wollen sie gefasst, erlöst, werden. Dies veranlasst den Kommissar oft nächtelang zu Hause an seinem PC zu sitzen und zu grübeln, während er Jazz-Musik hört. Jazz ist eine Leidenschaft von ihm, am liebsten John Coltrane. Im ersten Band der Serie versucht ein befreundeter Polizist aus London, mit dem er im ersten Fall zusammen arbeitet, ihm Rockmusik nahe zu bringen, doch Winter bleibt Jazz-Fan.

Wie sein Schöpfer kocht er gern und gut. Seine Eltern leben in Spanien, Marbella. Die Entfernung hat sie einander entfremdet. Auch zu seiner Schwester und deren Kinder hat Erik Winter kaum Kontakt.

Nach einem gelösten Fall triumphiert Winter nicht. Denn er weiß, dass es immer wieder neue Fälle geben wird und es insofern kein Sieg ist. Auch stimmt ihn die Schlechtigkeit der Menschen oft depressiv und er ist erfüllt von einer Art Mitleid für den Täter.

Wir dürfen uns wohl auf viele weitere Fälle mit Kommissar Winter freuen, denn für die Entwicklung dieser Figur ist, wie der Autor selbst meint, noch viel Raum. Welch ein Glück für die Leser!

 

Seine Bücher in chronologischer Reihenfolge:

Deutscher Titel: Dt. Erstveröffentl.: Originaltitel:
Tanz mit dem Engel 1999 Dans med en ängel (1997)
Die Schattenfrau 2000 Rop från långt avstånd  (1998)
Das vertauschte Gesicht 2001 Sol och skugga (1999)
In alle Ewigkeit 2002 Låt det aldrig ta slut (2000)
* Der Himmel auf Erden 2002  

* Erscheint im September 2002

Weitere Titel:

Hinweis:

Einige der Titel gibt es auch schon als Hörbuch - erschienen im Ullstein Hörbuchverlag!

 

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