Magnan, Pierre:

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Der Autor:

Pierre Magnan wurde 1922 in Manosque (Basses-Alpes) geboren. Er hat über 20 Bücher veröffentlicht, von denen mehrere in Frankreich und anderen Ländern preisgekrönt, in zahlreiche Sprachen übersetzt und verfilmt wurden. In deutscher Übersetzung erschien 1999 der erste Roman: Das ermordete Haus. Es folgten einige weitere und es werden weiterhin Krimis von ihm ins Deutsche übersetzt, die zur Zeit im Scherz-Verlag erscheinen. Sein erster Krimi aus der Kommissar-Laviolette-Reihe - Das Zimmer hinter dem Spiegel - wurde mit dem renommierten Prix du Quai Orfèvres für den besten Kriminalroman ausgezeichnet.

Pierre Magnan lebt noch heute in Manosque; die Provence ist Inspiration und Hintergrund seines ganzen literarischen Werks. Am 19. September 2002 feiert er seinen 80. Geburtstag.

Die Hauptperson:

Mord muss für Kommissar Laviolette schön sein, schön im poetischen Sinne. Es kann ihn schwer enttäuschen, wenn ein Mordfall sich zu etwas ganz banalem entwickelt, ohne Romantik.

Das Betätigungsfeld des französischen Ermittlers ist das Provinznest Digne, in das er einst strafversetzt wurde. Gelegentlich beklagt er sich darüber - nicht etwa, weil es ihm dort nicht gefällt, sondern gerade eben WEIL es ihm dort so gut gefällt. Denn er hat Angst, dass er wiederum versetzt wird, wenn die Verantwortlichen entdecken, dass es für ihn gar keine Strafe ist. Laviolette liebt diesen Ort mit seinen ungewöhnlich kalten Herbst und Winter, die jeden Fremden in die Flucht schlagen, die sich zur falschen Jahreszeit in das verträumte Nest verirren.

Dass der Kommissar der französischen Küche nicht abgeneigt ist, erklärt sich in seiner massigen Erscheinung beinahe von selbst. Aber auch bei seinem alltäglichen Fernsehabend lässt er es sich gut gehen: Mit Pantoffeln und den Füßen auf einem beigerückten Schemel, lässt er sich sein Gläschen Semoulas schmecken. Dem Rauchen mag er auch nicht abschwören und dreht seine Zigaretten noch auf einem Maschinchen. Und was Statussymbole angeht, kann er gern verzichten. So fährt er schon lange mit seinem alten grünen Ford Vedette durch die französische Landschaft. Um Arbeit reißt er sich nicht gerade, sondern freut sich, wenn er das ein oder andere auf willige Karriere-Haie abwälzen kann. Den Ruhm überlässt er ihnen auch großmütig, denn da verzichtet er gern. Auch trägt er freiwillig nie seine Orden, die er einst verliehen bekam.

Aus seinen traurig blickenden hervorstehenden und manchmal auch entzündeten Augen schaut er sich den Tathergang an und strahlt einen Touch von Gewöhnlichkeit aus, hinter dem er jedoch lediglich seine Scharfsinnigkeit verbirgt. Den traurigen Blick kann man auch verstehen, wenn man weiß, dass Laviolettes Frau ihn im Krieg verlassen hat und sein Vater vor 10 Jahren Selbstmord begangen hat.

Gern beraten sich der Kommissar und der Untersuchungsrichter Chabrand über knifflige Fälle und hegen eine nicht offen ausgesprochene Sympathie füreinander. Vielleicht nicht zuletzt weil auch Chabrand nach Digne strafversetzt wurde und ihm das ebenfalls nicht so unangenehm ist, wie es wohl sollte.

Da Kommissar Laviolette bereits in seinem ersten Fall schon 3 Jahre vor seiner Pensionierung steht, bleibt uns nur zu hoffen, dass er in den restlichen 3 Jahren noch viel erlebt. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt und hoffe, dass ich bald dazu komme, die weiteren Fälle zu lesen.

Bisher in Deutscher Sprache veröffentlichte Krimis aus der Kommissar-Laviolette Reihe in chronologischer Reihenfolge:

Deutscher Titel: Originaltitel:
Das Zimmer hinter dem Spiegel (2000) Le sang des Atrides (1977)
Tod unter der Glyzinie (2001) Le Secret des Andrones
Kommissar Laviolettes Geheimnis (2001) Les secrets de Laviolette
Laviolette auf Trüffelsuche (2002) Le Commissaire dans la truffiere
* Der Veilchenstrauß Le bouquet de violettes

* "Der Veilchenstrauß" ist beim dtv Verlag als Zweisprachige Ausgabe erschienen. Auf der einen Seite findet sich der französische Text, auf der anderen die deutsche Übersetzung. Gut, um Sprachkenntnisse aufzufrischen, aber natürlich auch für Kommissar-Laviolette-Fans. (Hrsg. und übersetzt von Kuhn, Irène - auch Übersetzerin der übrigen Krimis)

Weitere in Deutscher Sprache veröffentlichte Romane:

Deutscher Titel: Originaltitel:
Das ermordete Haus (1999) La Maison assassinée (1984)
Ummauerte Welt Le Monde encerclé
* Morden wie Gott in Frankreich /

* Die besten Kriminalgeschichten aus Frankreich (so der Untertitel) - eine Anthologie - Kurzgeschichten, u.a. von Pierre Magnan.

Hinweis: Hier Pfeil2.gif (871 Byte) geht es zu Pierre Magnans Internetseite!

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(Verfasserin des Berichts: Petra)

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