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Singh, Simon
Fermats letzter Satz: Buchtip des Monats Februar 2001
Inhalt:
Der französische Mathematiker Pierre Fermat beging im 17. Jahrhundert eine
Riesengemeinheit. Er behauptete, den Beweis gefunden zu haben, dass der Satz von
Pythagoras (der mit den Seiten des rechtwinkligen Dreiecks - a-quadart plus b-quadrat
gleich c-quadrat :-) für jede beliebige höhere Potenz als zwei (quadrat) falsch ist.
Die Gemeinheit war, dass dieser Beweis eine fundamentale Rolle in der Mathematik spielt
und Fermat den Beweis nicht veröffentlicht hat. Auch sämtliche Nachforschungen in seinem
Nachlass blieben erfolglos. Da Fermat zwar so etwas wie ein Außenseiter aber kein
Dummkopf war, wurmte es seine Kollegen ganz besonders. Und sie forschten und forschten,
setzten sogar ein Preisgeld aus. Bis 1995, als Andrew Wiles der Beweis gelang.
Fast wäre auch das noch schief gegangen. Dazu erfährt man, dass Mathematiker sehr
ehrgeizig und unglaublich penibel sind. Die Unwiderlegbarkeit der Erkenntnisse ist in
dieser wissenschaftlichen Disziplin so bedeutend wie nirgendwo anders. Das ist ernst zu
nehmen und ein Grundpfeiler der Mathematik. Eher spaßig ist, dass dies ganz besonders
dann gilt, wenn man einem Kollegen "am Zeug flicken" kann.
Auch zur teilweise kuriosen Rolle der Frauen in der Mathematik erfährt man einiges.
Und die zentrale Bedeutung des Satzes von Fermat ermöglicht es dem Autor, einen
Überblick über die Geschichte der Mathematik zu geben.
Meine Meinung:
Ein rundum gelungenes Buch, das Mathematik allgemein verständlich und
umfassend nahe bringt. Sogar für einen Mathematiker sehr informativ - da kenne ich mich
aus und man merkt, dass man an den Unis doch zu sehr zum Fachidioten erzogen wird. Aber
vor allem für den interessierten, jedoch z.B. in der Schulzeit verschreckten
Mathematik-Schüler ist dieses Buch eine wahre Goldgrube. Mathe mal richtig so zum "lieb
haben"! Auch wenn natürlich mal wieder einige selbsternannte Obermathegurus die mit
Löffeln gefressene Weisheit im Internet verbreiten und fürchterlich rummeckern, weil ihr
eigenes Buch nicht so erfolgreich ist. (Man will ja nur genau sein, siehe oben *GRINS* ;-)
Fazit: Für jeden, der sich irgendwie für Mathe interessiert, ein *MUSS*!!! Das Buch ist
einfach jetzt schon ein Klassiker! (Arno von abrakan)
Tipp: Hierzu auch unbedingt hier die Buchbesprechung von seinem Nachfolgewerk "Geheime Botschaften" anschauen!
Bewertung: * * * *
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Infos: 364 Seiten, Taschenbuch, dtv-Verlag