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Rezension

Filmtitel:
Buchvorlage:
Darsteller:
Regie:
Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Cover Zimmer 1408  

Inhalt:

Mike Enslin (John Cusack) ist Sachbuchautor und professioneller Geisterjäger. Für sein neues Buch, hat er sich auf von Spuk heimgesuchte Hotelzimmer spezialisiert. Doch alle Übernachtungen bieten wenig paranormale Aktivitäten. Gelangweilt wird die Minibar nach und nach entlehrt, ein paar mal ins Diktiergerät gesprochen und weiter zum nächsten Hotel mit schauriger Vergangenheit. Seine daraus entstehenden Bücher haben dementsprechend wenig Erfolg. Doch Enslin wittert Erfolg als er eine geheimnisvolle Nachricht in seiner Post findet. »Checken Sie nicht im Zimmer 1408, Dolphine Hotel, ein.« lautet sie. Aber grade deswegen reizt diese Mitteilung Enslin, der auf der Suche nach einem furiosen Schlusskapitel für sein Buch ist. Er reist nach New York und versucht sich in dem spukenden Zimmer einzumieten. Doch das ruft den Hotelmanager Olin (Samuel L. Jackson) auf den Plan. Olin fleht ihn regelrecht an, nicht in das Zimmer zu gehen, in dem bereits 56 Menschen den Tod gefunden haben sollen und nicht länger als eine Stunde überlebten. Der ungläubige Mike Enslin aber lässt sich nicht von den Warnungen abhalten und betritt das Zimmer 1408. Doch schon bald beginnen die übernatürlichen Geschehnisse.

Meine Meinung:

Der vor kurzem 60 Jahre alt gewordene Stephen King ist eine Meister des Horrors. Doch er ist auch ein Meister der Effekthascherei, denn nach mehr als 40 Büchern und weit über 100 Kurzgeschichten, können auch schon mal einem Stephen King die Ideen ausgehen. Bestes Beispiel, sein letztes Buch „Puls“, das sich durch eine haarsträubende Zombiegeschichte schlängelte ohne einen Moment richtige Spannung erzeugen zu können. Wo sich Johnny Depp auf filmischer Basis noch durch den spannend konstruierten und meisterlich inzinierten Psychoschocker „Das geheime Fenster“ gruselte, Jack Nicholson als Axtmörder in „Shining“ in die Filmgeschichte einging, oder tiefgründige King Verfilmungen wie „The Green Mile“ oder „Die Verurteilten“ auf der Tagesordnung standen, bietet diese Kurzgeschichte maximal Stoff für 15 Minuten Lesespaß. Doch einen Film daraus zu machen, ist zu viel des Guten. Zu oft überschlagen sich die Lösungsansätze, das Übernatürliche muss immer noch übernatürlicher werden und die Hauptfigur immer und immer wieder aus der Sicherheit eines vorläufigen Endes gerissen werden. Ganze fünf Mal bekommt der längst restlos überforderte Zuschauer ein neues, noch übertriebeneres Ende serviert und schon bald scheint sich der Film von einem überkonstruierten Überraschungsmoment zum anderen zu retten.

Nur die erste Viertelstunde nachdem Enslin in Zimmer 1408 eingecheckt hat, weiß zu überzeugen. Die Ereignisse sind weitestgehend nachvollziehbar und logisch aufgebaut, was sich im weiteren Verlauf des Films leider schnell verliert. Da ist zum einen der heißes Wasser ausspeiende Wasserhahn. In einem jahrelang ungenutzten Zimmer nichts wirklich ungewöhnliches. Dass plötzlich anspringende Radio oder das zufallende Fenster auch nicht. Trotzdem sind es die besten Momente des Films. Doch spätestens als sich die Umgebung drastisch zu verändern beginnt, ob das Zimmer geflutet, eingeschneit oder die Fenster mit einem Mal zugemauert sind, werden nur noch denkmüde Trash-Horrorfans ihren Spaß haben.

Einzig John Cusack bietet über die gesamten 96 Minuten eine fantastische Leistung, nicht zuletzt, da er fast eine volle Stunde alleine vor der Kamera agiert. Hier zeigt sich seine schauspielerische Klasse, denn schon bald beruht die gesamte Spannung des Films auf Cusacks famosen Spiel. Ohne ihn wäre dieser Film schneller in der Versenkung des Horrornirwana verschwunden, als man „Immer schön gruseln“ sagen kann. (Benni)