Davidson, Andrew: Gargoyle

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Re: Davidson, Andrew: Gargoyle

Beitragvon Petra » Mo 26. Okt 2009, 18:08

Huhu liebes Binchen,

ja, wenn es eindeutig Wahnvorstellungen sind (z. B. durch Entzug) dann sehe ich das anders als Fantasy. Ob ich es unbedingt lieber lese, wenn ich erst zum Ende hin weiß, dass sie sich als solche entpuppen, weiß ich nicht. Ich hätte jedenfalls keine Probleme mit solchen Elementen, wenn direkt klar wäre, dass jemand gerade einen Entzug durch macht.

Ich denke aber auf jeden Fall dass ich mich hier fürs Hörbuch entscheiden werde. Ich fürchte diese Rückblick-Sequenzen in diese andere Epoche nehmen mir zu viel Raum ein. Ich bin Dir deshalb sehr dankbar für Deine Ausführungen zum Buch und Hörbuch! Gefällt Dir die Lesung immer noch so ausgezeichnet? Oder hat das Buch letztendlich doch gegenüber dem Hörbuch gewonnen?
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Davidson, Andrew: Gargoyle

Beitragvon Binchen » Di 27. Okt 2009, 08:17

Huhu in die Gargoyle-Runde,

heute morgen habe ich das Hörbuch beendet und kann es einfach nur empfehlen. Die beiden Sprecher sind einfach nur gut. Die Stimmlagen, die Interpretationen (Schlange!) Gelungen! Auch Frau Icks ist als Marianne Engel gut angelegt, das gewisse Etwas in der Stimme, alterslos aber engagiert, mit der richtigen Empathie - Das Hörbuch hat dann sicher auch noch eine Rezi verdient.

Liebe Petra, sollte Dich die Geschichte reizen - nimm das Hörbüch!
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Re: Davidson, Andrew: Gargoyle

Beitragvon Rachel » Di 27. Okt 2009, 11:46

Hallo Binchen,

schön, dass Dir das Hörbuch so gut gefallen hat. Bei mir muss ja immer einige Zeit zwischen Buch und erneutem Hören liegen, aber wenn es soweit ist, weiß ich jetzt schon, dass ich mich darauf freuen kann. Und auf deine Rezi warte ich gespannt. :)

Zu deiner Frage wegen Dante, da kenne ich mich leider zu wenig aus. Vieles von dem, was Dante in seiner "Göttlichen Komödie" beschreibt, ist sicherlich nicht völlig neu, viele Vorstellungen fanden sich so schon länger im Christentum. Wo da genau die Grenze ist, weiß ich leider nicht.

Zur Frage des Abschreibens: Ich muss sagen, ich bin da eher weniger empfindlich und finde es völlig okay, wenn ein Autor sich von einem anderen Autoren inspirieren lässt, solange er genug Neues einbringt. Mal ganz abgesehen davon, dass es ohnehin äußerst schwieirg sein dürfte, etwas völlig Neues zu schreiben, ohne sich irgendwo her inspirieren zu lassen. ;)

Aktuell fällt mir da zum Beipsiel auch Tana French ein, die sich sicherlich von Donna Tartts geheimer Geschichte hat inspirieren lassen, als abgeschrieben habe ich das Ganze trotzdem nicht empfunden.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Davidson, Andrew: Gargoyle

Beitragvon steffi » Di 27. Okt 2009, 12:03

Ich bin nun mittendrin im Hörbuch (Ende 2.CD) ! Die Stimmen gefallen mir, aber mit der Geschichte an sich habe ich etwas Probleme. Ich frage mich nämlich die ganze Zeit, ob mich das wirklich interessiert. Denn ein bißchen kommt es mir vor, als ob der Autor sehr heftig mit dem Leser spielt, grade die verschiedenen Anklänge an unterschiedliche Genres lassen mich das vermuten. Ich weiß noch nicht, ob ich das mag ?

Spoiler:
Die Schilderung seiner Psyche, Verbrennungen - etwas too much und zu ausgebreitet für mich als nicht eingefleischten Krimileser, die Fantasy-Sequenzen etwas zu süßlich-idyllisch, aber mit einem Unterton, dass noch etwas anderes dahinterstecken könnte. Warum muss er noch ausgerechnet Pornodarsteller sein und so eingebildet ? Für reine Unterhaltung - was z.B. Krimis und Fantasy für mich sind - spricht es mich nicht genug an, für mehr Anspruch bietet es mir noch zu wenig.

Wenn eure Begeisterung nicht wäre, hätte ich schon aufgehört - aber mich interessiert doch, wie oder ob sich das entwickelt.

Was mir bei den Fantasy-Elementen so richtig klar wurde: Wieviele Fantasy-Autoren bedienen sich denn wohl dieser Elemente?Worauf beruft Dante sich denn wohl - wer gab ihm die Vorlage für die Hölle? Oder ist er eine Vorlage? (ich habe nicht vor seine Höllen zu lesen)


Die Hölle ist ja nur der erste von drei Teilen der 'Göttlichen Komödie' und wenn man das gesamte Werk gelesen hat, relativieren sich manche Bilder. Das Böse/Schlechte ist notwendig, um das Gute zu sehen. Die einzelnen Beschreibungen sind zwar grausig, aber haben vorallem auch einen ironischen Ton, weil es oft Umkehrungen aus den Verfehlungen in der realen Welt sind. Noch dazu werden auch politische Personen und Personen der Öffentlichkeit angeprangert. Im zweiten Teil, Purgatorio, ist das Fegefeuer, also Hoffnund und Buße - auch hier wieder diese ironische Umkehrungen. Soweit ich weiß, sind konkrete Vorlagen Dantes nicht bekannt, sicherlich gab es schon vor ihm Schriften über das Jenseits und auch islamische Einflüsse sind in der damaligen Zeit bestimmt vorhanden gewesen.
Gruss von Steffi

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Re: Davidson, Andrew: Gargoyle

Beitragvon Rachel » Mi 28. Okt 2009, 09:43

Hallo Steffi,

schade, dass der Funke bisher nicht so richtig überspringt. Mich hatte der Erzähler gleich auf den ersten Seiten gepackt, wenn das bei Dir noch nicht passiert ist, keine Ahnung, ob das noch besser wird.

Die Fantasysequenzen am Anfang habe ich übrigens einfach als Märchen gelesen, die Marianne dem Erzähler erzählt, ich finde, da passt dann auch der Tonfall.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Davidson, Andrew: Gargoyle

Beitragvon Binchen » Do 29. Okt 2009, 13:43

Liebe Steffi,

ja - genau wie Rachel, denke ich - schade -

Bei mir war der Funke auch gleich da - sonst hätte ich das Buch nicht schon nach einer Seite anlesen mitgenommen. Die Mischung aus negativer Selbsteinschätzung und 'Kalte Asche' hatte mich gefangen genommen. Ich denke am Anfang darf man den namenlosen Prota keinesfalls mögen - was mich hier nicht störte. Seine Selbsteinschätzung hat mir gefallen. Seine Art erinnert mich an 'Schmetterling und Taucherglocke' - und mit der Ehrlichkeit hatte er gewonnen bei mir.

Aber genau wie Rachel, kann ich Dir nicht sagen, ob Du das Buch dann mögen wirst, wenn es Dich nicht gleich packt.
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Re: Davidson, Andrew: Gargoyle

Beitragvon Doris » Sa 31. Okt 2009, 16:56

Hallo alle miteinander,

ich denke auch dass einen das Buch gleich packen muss, ich glaube nicht dass ein "reinlesen" bei der Geschichte funktioniert.
Aber wenn sie einen packt, wartet ein ganz außergewöhnliches Leseerlebnis.

Herzlichst, Doris
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Re: Davidson, Andrew: Gargoyle

Beitragvon steffi » Sa 31. Okt 2009, 20:06

Na toll, ihr macht mir ja Mut *lach* Inzwischen bin ich bei der 3.CD und es gefällt mir tatsächlich etwas besser, die Beschreibungen der Fressalien hat die Geschichte etwas herausgerissen :lol:
Gruss von Steffi

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Re: Davidson, Andrew: Gargoyle

Beitragvon Binchen » Sa 31. Okt 2009, 22:07

ja fein, liebe Steffi, die Essensbeschreibungen sind schon gut - finde ich auch.
War schon Weihnachten?

Ich habe gerade die Rezi zum Hörbuch eingestellt. Eine echte Rezi ist es irgendwie nicht geworden - eher 'Gedanken zum Hörbuch'.
http://www.buecher4um.de/Foren/viewtopic.php?f=9&t=1106
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Re: Davidson, Andrew: Gargoyle

Beitragvon steffi » Mo 2. Nov 2009, 16:08

Hallo Binchen,

ja, Weihnachten war schon und allmählich wird ja der Protagonist zugänglicher. Mir gefällt die Geschichte immer besser, ich bin zwar nicht in einen Hörsog geraten, aber ich bin doch gespannt, wohin mich der Autor noch führt. Ich empfinde die Geschichte eher so, wie wenn ich in einer Galerie von einem Bild zum nächsten geführt werde, neugierig und auch spannend, jedoch mit einer gewissen, wohltuenden Distanz.

Deine Rezi gefällt mir und ist wie immer sehr aussagekräftig, danke dafür ! Die Schlange finde ich auch einfach genial !
Gruss von Steffi

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