Hallo Petra,
ok, das hatte ich auch so in Erinnerung, dann bin ich beruhigt
Dass die anderen Bücher von ihm nicht so gut sein sollen, habe ich auch schon gehört. Deshalb habe ich mir auch keines davon zugelegt.
Ich habe auch einen Roman ins Auge gefasst, der ebenfalls an meinem (Nationalsozialismus) und Deinem Leseprojekt (DDR) ein wenig vorbeischlittert, aber trotzdem für mich sehr interessant ist. Es handelt sich um In Zeiten des abnehmenden Lichts" von Eugen Ruge. Er wurde für das Romanmanuskript 2009 mit dem Alfred Döblin-Preis ausgezeichnet. Über eine Buchveröffentlichung war bislang komischer Weise trotzdem nichts bekannt. Nun ist es aber für den Herbst 2011 angekündigt. Hier die Inhaltsangabe:
Vom Flüchten, vom Heimkommen, vom Altern Von den Jahren des Exils bis ins Wendejahr ’89 und darüber hinaus reicht diese wechselvolle Geschichte einer deutschen Familie. Sie führt von Mexiko über Sibirien nach Ostberlin, über die Gipfel und durch die Abgründe des 20. Jahrhunderts. So entsteht ein weites Panorama, ein großer Deutschlandroman, der Geschichte als Familiengeschichte erlebbar macht: groß durch seine menschliche Reife, seine Genauigkeit, seinen Humor. Drei Generationen stehen im Mittelpunkt: Die Großeltern, noch überzeugte Kommunisten, kehren Anfang der 50er Jahre heim in die junge DDR, um dort ihren Anteil am Aufbau der neuen Republik zu leisten. Ihr Sohn, als junger Mann nach Moskau emigriert, kehrt mit seiner russischen Frau zurück in eine Kleinbürgerrepublik, an deren Veränderbarkeit er weiterhin glauben will. Dem Enkel indes wird die Wahlheimat von Eltern und Großeltern zusehends zu eng. Die Strahlkraft der politischen Utopie scheint sich von Generation zu Generation zu verdunkeln: Es ist die Zeit des abnehmenden Lichts.
Parallel erscheint der Roman auch als Hörbuch (gesprochen von Ulrich Noethen).
Ja, die Inhaltsangabe des neuen Eco habe ich auch bei Amazon entdeckt. Vielen Dank fürs hier einstellen. Allerdings hat mich die Inhaltsangabe in der Verlagsvorschau (sie weicht von der bei Amazon ab) noch mehr angesprochen, bzw. auch explizit fürs Hörbuch eingenommen:
Paris, 1897. Der Italiener Simonini erwacht in einer Pariser Wohnung ohne Erinnerung an die vergangenen Tage. Er beginnt Tagebuch zu schreiben, um sich von seiner Kindheit über die Erlebnisse während des Risorgimento und der Pariser Kommune an die Gegenwart heranzutasten. Doch während er schläft, kommentiert jemand seine Einträge und entlarvt Simonini nicht nur als durchtriebenen Fälscher und Agenten, sondern auch als höchst gefährlichen Antisemiten und Mitverfasser der Protokolle der Weisen von Zion. Atemberaubend virtuos spielt Umberto Eco mit historischen Fakten und literarischer Fiktion, mit Wahrheit und Fälschung, mit Identität und Erinnerung.
Das man fürs Hörbuch zwei Sprecher genommen hat, passt so gut zu dem Tagebuch schreibenden Simonini und dem Jemand, der die Eintragungen kommentiert, während Simonini schläft. Das scheint mir ein intelligenter Kunstgriff. Sicher wird sich der Tagebuchschreiber positiver darstellen, und seine Beweggründe für seine Taten sehr geschickt rechtfertigen, während er in den kritischen Kommentierungen im Schlaf entlarvt wird. So stelle ich mir das vor. Und die Sprecherwahl überzeugt mich zudem: Jens Wawrczeck und Gert Heidenreich. Das wird gewiss toll!
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