Hallo Maria, hallo Fevvers,
schön, dass Euch beiden das Buch ebenfalls gefallen hat.
Erneste hatte im Grunde ja schon vor Jacob nichts. Keine Familie, keine Freundschaften etc., im Grunde ist sein Beruf das einzige, was er hat, weswegen es für ihn auch eine solche Bedeutung hat, wenigstens darin gut zu sein. So kann er irgendwie sein Leben vor sich selbst rechtfertigen.
Das sieht man ja auch immer wieder, wenn seine Wohnung beschrieben wird, so karg, definitv kein Ort, an dem man sich gerne aufhält, als ob er sich gar nicht erst bemüht sich wohlzufühlen. Seine Beziehung zu Jacob sticht da ja wirklich heraus, Jacob, der ja offensichtlich von so vielen begehrt wird, immer wieder wird beschrieben wie einnehmend er ist, und gerade der wählt sich dann Erneste aus. Danach gibt sich Erneste mit der Erinnerung daran zufrieden, für ihn kann nichts besseres mehr kommen.
Jacob habe ich als jemanden gesehen, der eine sehr große Wirkung auf andere Menschen hat und sich dieser Wirkung voll bewusst ist. Und der diese Wirkung ganz bewusst für sich nutzt.
Dass er sich erst dann an Erneste wendet, als er denkt dessen Hilft zu brauchen, passt da ins Bild. Und auch, dass Erneste versucht zu helfen, natürlich.
Ernestes Gespräche mit Klinger fand ich ebenfalls sehr gelungen, der Selbstmord seines Sohnes...
Ja, definitiv ein sehr melancholisches Buch.