Hallo alle,
ich lese gerade mal etwas völlig anderes, nachdem ich praktisch das ganze vergangene Jahr mit Krimis herumgebracht habe: Es ist die
Iron Fey- (Plötzlich Fee) Reihe von
Julie Kagawa. Eigentlich Jugendbücher, aber solche Zielgruppenvorgaben haben mich nie sonderlich gekümmert, und in diesem Fall ist das besonders gut, denn mir gefallen die Geschichten ausnehmend gut.
Begonnen hatte ich letzte Woche mit dem ersten Buch aus der Reihe, das ich zufällig auf der Verlagshomepage als gratis Pdf-Download entdeckt hatte. Da ich meist mißtrauisch bin, wenn Bücher, Reihen oder Autoren besonders hochgejubelt werden, hatte ich mir nichts Besonderes versprochen, wurde aber im Laufe meiner Lektüre angenehm überrascht.
The Iron King (
Sommernacht) erzählt von der jungen Meghan Chase, einer gewöhnlichen Highschool-Schülerin aus bescheidenen Verhältnissen, die an ihrem sechzehnten Geburtstag nicht nur auf unschöne Weise erfährt, daß es neben der menschlichen Welt tatsächlich auch eine Welt der Feen und anderer mythischer Gestalten gibt, sondern auch, daß sie selbst ein Sproß aus der Verbindung des Feenkönigs Oberon mit ihrer menschlichen Mutter ist. Als Meghans kleiner Halbbruder Ethan nämlich von den Feen gegen ein Wechselbalg ausgetauscht wird, kann nur Meghan ihn aus der Feenwelt wieder nach Hause zurückholen. Mit ihrem einzigen Freund, ihrem Schulkameraden Robbie Goodfell, der sich als der allseits bekannte Unfug stiftende Puck herausstellt, begibt sich Meghan also in diese phantastische Welt...
Wie man allein schon aus dieser Zusammenfassung merkt, sind von der Autorin Julie Kagawa reichlich bekannte Motive aus Sagen, Mythologie, Literatur und sogar Film in ihre Geschichte eingeflossen. Ich persönlich habe z.B. sehr bald an
Alice im Wunderland oder den Film
Labyrinth denken müssen, und natürlich sind mir all die Sagen und Gedichte eingefallen, die im germanisch-deutschen oder keltisch-angelsächsischen Raum über diese Wesen entstanden sind.
Insofern wäre das Buch eigentlich nichts Originelles oder Neues, wenn Kagawa nicht ein ausgesprochenes Händchen dafür hätte, die Handlung so spannend zu gestalten, daß sie mich wirklich gefesselt hat. Vielleicht geht es ja auch nur mir so (weil ich in den vergangenen Wochen bestenfalls durchschnittlichen Lesestoff hatte), vielleicht ist es einfach nur die jetzt herrschende trostlose, dunkle Jahreszeit, in der ich einfach etwas Phantasievolles, Märchenhaftes zu lesen brauche,
Iron King war jedenfalls das passende Buch zur richtigen Zeit. Und es gefiel mir so gut, daß ich mir inzwischen schon die –ebenfalls kostenlosen- Kurzgeschichten, die zwischen den einzelnen Bänden spielen, heruntergeladen habe sowie den zweiten Band,
Iron Daughter, als Kindle-Version gekauft und bereits angelesen habe.
Übrigens habe ich mir die deutschen Ausgaben der Reihe neulich in der Thalia angesehen und fand die Aufmachung sehr schön und die Übersetzung bei den angelesenen Stellen gelungen. In diesem Fall wäre mir das Leseerlebnis sogar die 16,99 € pro gebundenen Band absolut wert gewesen. Lediglich der völlige Platzmangel in meinen Regalen sprach dagegen. Aber wer z.B. noch ein schönes Weihnachtsgeschenk für ein junges Mädchen sucht (oder für Genre-Affine eines beliebigen anderen Alters
), dem kann ich die Reihe in Deutsch wie Englisch nahelegen. Es wird bestimmt ein kurzweiliger Leseausflug.
Gruß,
Trixie