Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Mi 4. Feb 2009, 15:08

Hallo Trixie,

jetzt habe ich mal nachgesehen, weil ich es kaum glauben konnte! Tatsächlich: Truman Capote spielt bei "Eine Leiche zum Dessert" mit! Das ist ja ein Ding - wusste ich gar nicht! Als ich den Film sah, hatte ich von Truman Capote noch keinen blassen Schimmer - ist schon lange her!

Da lohnt das wieder anschauen ja umso mehr! Danke für den Hinweis also! :-)

(Der schrullige Film passt zu ihm! :mrgreen: )

Danke auch für Deine Gedanken zu Truman Capote und zu seiner Stimme. Sehr hilfreich! Denn wie gesagt: Ich habe schon vermutet, dass er wirklich so ähnlich geklungen haben wird und es nicht eine sehr schlechte Synchronisation ist. Aber sicher ist man sich bei so einer speziell gefärbten Stimme ja nicht! ;-)
(Weiblich, ja. Und auch sehr künstlich klingt er. Aber so wird er schon gewesen sein... denke ich mir. Und werde hier darin noch mehr bestätigt.)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Mi 11. Feb 2009, 16:32

Hallo zusammen,

ich komme leider erst jetzt dazu von zwei Literaturverfilmungen zu berichten, die wir am Wochenende angeschaut haben.

Zuerst beim Frühstück einen der Poirot-Filme mit David Suchet. "Mord nach Fahrplan" oder auch "Die ABC-Morde" genannt. Eine ganz tolle Verfilmung fanden wir! Besonders die Details in der Kulisse und in den Kostümen haben es uns mal wieder angetan. Davon waren wir sehr begeistert! Ich konnte auch was die Umsetzung der Vorlage angeht einen Vergleich anstellen, da ich das Hörbuch (ungekürzte Lesung) kannte (aber natürlich wieder vergessen hatte, wer der Täter war und wo die Motive liegen - somit auch für mich eine völlig neue Geschichte *g*). Fand ich - im Nachhinein als die Erinnerung einsetzte *g* - sehr gelungen. Auf den Täter ist dann allerdings trotzdem Ayhan gekommen und nicht ich. In so was ist er echt gut und achtet auf jedes Detail. Bewundernswert!

Dann haben wir noch die BBC-Verfilmung von "Oliver Twist" geguckt. Hat uns beiden auch sehr gut gefallen. Ayhan etwas mehr als mir, da ich vor kurzem ja das Buch gelesen habe und mir die Abweichungen stark ins Auge gesprungen sind. Das hat mich darin ein bisschen gestört, mich wirklich auf die Geschichte, die Figuren und den Handlungsverlauf einzulassen.

Es wurden Figuren aus der Handlung gestrichen. Das kann ich auch noch gut verstehen. Aber es ging sogar so weit, dass letztendlich die verwandschaftlichen Zusammenhänge zwischen Oliver und seinen Freunden (hier wurden einige völlig aus der Handlung verbannt) abgewandelt werden mussten. Im Grunde nicht schlimm. Denn wer die Vorlage nicht kennt, bekommt trotzdem ganz was ähnliches wie im Buch. Aber wer das Buch kennt, den irritiert's schon.
Auch Handlungsabläufe waren dann teils ganz anders. Ich fand es ein bisschen schade.

Eine Änderung hat mich sogar sehr geärgert. Fagin, der Drahtzieher der bösen Bande, wird zuletzt gehängt - wie im Buch. ABER: Der Richter bietet ihm Strafminderung an (davon ist im Buch nicht die Rede!), wenn er zum "richtigen" Glauben überwechselt (Fagin ist ja Jude). Und Fagin sagt, das könne er nicht machen. Und wird gehängt.
Erstens ist es ärgerlich, warum man überhaupt solch einen Aspekt mit in die Handlung aufnimmt. Es passt überhaupt nicht zu dem was Dickens hier vermitteln will. Das hat mit Glaubensfragen Null zu tun. Dabei hätte man es auch belassen sollen. Und zweitens hätte der Fagin aus dem Buch ALLES und JEDEN verraten um sein Leben zu retten - auch seinen Glauben. Die Entscheidung des Fagin im Film empfand ich somit als widersetzlich zur ganzen Dickens-Figur (auch zudem in der optischen Darstellung... hier war Fagin viel jünger als ich es gedacht hätte und vollkommen tuntig - passt nicht zu dem Fagin aus der Vorlagen. Hm). Besonders schade finde ich diese beiden Aspekte, weil es eine BBC-Verfilmung ist. Und eigentlich geben die sich doch immer sehr viel Mühe mit den Verfilmlungen der Buchvorlagen. Besonders ihrer landeseigenen Klassiker.

Nichts desto trotz, der Film hat Spaß gemacht. Und einige Figuren waren schön getroffen. Allen voran Oliver, wenn er auch (ebenfalls anders als im Buch) zu Anfang (im Heim) zu aufmüpfig war. Der Oliver im Buch war so ängstlich weil er Zeit seines jungen Lebens immerzu eingeschüchtert worden war. Er wäre nicht mutig gewesen, um Gerechtigkeit herzustellen für sich oder seine Heimgenossen. Nun ja.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Mi 18. Feb 2009, 16:19

Hallo zusammen,

Rachel lobte so das Buch "25 Stunden" von David Benioff. Ich habe mal nachgesehen - hört sich wirklich klasse an. Ist aber leider vergriffen. ABER: Ich habe gesehen, dass das Buch verfilmt wurde und man auch über den Film voll des Lobes ist. Die Darsteller sprechen schon für sich: Edward Norton und Philip Seymour Hoffman. Das ist vielversprechend!

Kennt jemand den Film? Und noch besser: Buch UND Film - und kann einen Vergleich anstellen? Sollte man das Buch lesen oder ersetzt der Film das Buch ganz gut? (Zumal das Buch leider ja vergriffen ist und man es nur noch antiquarisch bekommen kann.)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Rachel » Mi 18. Feb 2009, 16:29

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Rachel lobte so das Buch "25 Stunden" von David Benioff. Ich habe mal nachgesehen - hört sich wirklich klasse an. Ist aber leider vergriffen. ABER: Ich habe gesehen, dass das Buch verfilmt wurde und man auch über den Film voll des Lobes ist. Die Darsteller sprechen schon für sich: Edward Norton und Philip Seymour Hoffman. Das ist vielversprechend!

Kennt jemand den Film? Und noch besser: Buch UND Film - und kann einen Vergleich anstellen? Sollte man das Buch lesen oder ersetzt der Film das Buch ganz gut? (Zumal das Buch leider ja vergriffen ist und man es nur noch antiquarisch bekommen kann.)


Ich hatte es irgendwo schon geschrieben, ich kenne beides, und der Film gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Ich hatte Dir den sicherlich auch schon mal irgendwann empfohlen. :mrgreen:

Ich habe das Buch erst nach dem Film gelesen, aber das liegt Dir ja so gar nicht. So richtig das Buch ersetzen, kann ein Film ja eigentlich nie, eine Verfilmung ist ja doch immer etwas eigenes. Aber "25 Stunden" ist definitiv eine sehr gelungene Verfilmung, so dass man sicherlich auch nur den Film anschauen kann. Ich kann beides empfehlen.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Doris » Mi 18. Feb 2009, 20:32

Hallo,

ich möchte gerne noch etwas zu David Benioff sagen:

Er ist der Drehbuchautor von "Der Drachenläufer".

Und 25 Stunden muss ich mir jetzt aber mal genauer anschauen, schon wegen Philip Seymour Hoffman!!! Ich finde diesen Schauspieler einfach genial.

Herzlichst, Doris
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Rachel » Mi 18. Feb 2009, 22:32

Hallo Doris,

ja, genau, das Drehbuch von "Der Drachenläufer" hat er u.a. auch geschrieben.

Übrigens hat David Benioff nicht nur die Romanvorlage, sondern auch das Drehbuch für "25 Stunden" geschrieben, das hatte ich vorher ganz vergessen zu erwähnen
"25 Stunden" kann ich wirklich nur empfehlen, toller Film mit tollen Schauspielern.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Do 19. Feb 2009, 09:31

Hallo Rachel und Doris,

das hilft mir doch schon mal weiter! Denn das Buch "25 Stunden" ist zur Zeit bei Amazon Marketplace nur für einen horenden Preis zu bekommen! Und da David Benioff auch das Drehbuch geschrieben hat, könnte ich mir vorstellen, dass ihm selbst viel dran gelegen hat, sein Buch möglichst präzise umzusetzen - soweit es die filmischen Mittel halt erlauben.

Den Film hast Du mir bestimmt schon mal empfohlen, liebe Rachel! Ich könnte mir vorstellen, dass ich ihn nicht notiert habe, weil er beim Filmverleih lovefilm leider nicht als Leih-Film zur Verfügung steht, sondern nur zum Kauf. So kam er nicht mit auf meine Liste dort.

Ja, liebe Doris, mich interessiert der Film auch allein schon wegen der Besetzung! Wegen Philip Seymour Hoffman (fand ihn in Capote auch ganz exzellent!) und auch wegen Edward Norton, der in meinen Augen auch ein begnadeter Schauspieler ist.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Rachel » Mi 4. Mär 2009, 13:42

Hallo zusammen,

übrigens habe ich heute zufällig gelesen, dass David Benioff auch an der Verfilmung einer meiner liebsten Fantasy-Reihen, George R.R. Martins "Song of Ice and Fire", mitarbeitet.

Das klingt doch schon einmal vielversprechend. Zusammen mit HBO lässt das einiges erhoffen. :)
Liebe Grüße,
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Doris » Mi 4. Mär 2009, 13:44

Hallo Rachel,

ich habe mir die DVD "25 Stunden" gekauft - bin aber leider noch nicht zum Anschauen gekommen. Ich werde aber auf jeden Fall berichten wie mir der Film gefallen hat.

herzlichst, Doris
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Rachel » Mi 4. Mär 2009, 13:47

Hallo Doris,

Doris hat geschrieben:ich habe mir die DVD "25 Stunden" gekauft - bin aber leider noch nicht zum Anschauen gekommen. Ich werde aber auf jeden Fall berichten wie mir der Film gefallen hat.

Oh ja, berichte bitte unbedingt. Ich bin schon gespannt, ob Dir der Film genauso gut gefällt wie mir. Hoffentlich. :)
Liebe Grüße,
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