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Ichiyo Higuchi: Mond überm Dachfirst

BeitragVerfasst: Fr 24. Okt 2008, 11:50
von JMaria
Hallo zusammen,

in diesem Monat erscheint die Manesse Ausgabe mit Erzählungen einer japanischen Autorin, die eine Vorreiterin der klassischen Moderne in Japan ist. Sie starb bereits mit 24 Jahren an Tuberkulose.

Das Buch ist auf meiner Wunschliste und ein bißchen schiele ich zu Wolf *wink*; vielleicht ein Tipp auch für ihn, schließlich hat er mich auf japanische Literatur aufmerksam gemacht ;-)

Mond überm Dachfirst

2007 kam bereits ein kleiner Erzählband heraus, ebenfalls von Michael Stein übersetzt. Dazu gibt es in der NZZ eine Buchbesprechung:

In finsterer Nacht ...

Herzliche Grüße
Maria

Re: Ichiyo Higuchi: Mond überm Dachfirst

BeitragVerfasst: Fr 24. Okt 2008, 11:56
von Britti
So meine liebe Maria...

jetzt reicht es aber langsam mit deinen Verführungen in diesem Monat :lol:
Seit ich die Geisha gelesen und gesehen habe bin ich noch faszinierter vom japanischen Volk als vorher schon.
Ich habe soeben bei amazon gelesen und es klingt äußerst interessant. Dazu kommt noch das es eine schöne Manesse Ausgabe ist, die mag ich eh sehr gerne.

Mensch Maria, ich muss mir bald einen Nebenjob suchen um das alles zu finanzieren ;)

DANKE für diesen tollen Tipp!!!!!!

Re: Ichiyo Higuchi: Mond überm Dachfirst

BeitragVerfasst: Fr 24. Okt 2008, 12:34
von Wolf
Hallo Maria,

das klingt ja wirklich sehr interessant. Ich glaube, das ist genau das richtige für mich, deswegen habe ich mir die Manesse-Ausgabe gerade bei buecher.de bestellt, da wird sie nämlich als "sofort lieferbar" angezeigt; bei bol.de und amazon.de müßte ich länger darauf warten. ;-) Wenn ich das Buch in Händen habe und mit dem Lesen angefangen habe, werde ich hier berichten.

Schöne Grüße,
Wolf

Re: Ichiyo Higuchi: Mond überm Dachfirst

BeitragVerfasst: Fr 24. Okt 2008, 14:03
von Petra
Hallo zusammen,

Wolf, sei vorsichtig! Wie Britti schon schrieb: Maria stürzt uns noch ins Verderben! Was sie diesen Monat allein hier an unwiderstehlichen Tipps verteilt hat, ist nicht mehr feierlich! ;-)

Die japanische Literatur hat mich noch nicht am Wickel. Und zum Glück (kann ich bei meinen Kosten für Bücher diesen Monat beinahe sagen) hat es jetzt bei mir abermals nicht gezündet... noch nicht! ;-)

Aber mir ist bei diesem Thema eingefallen, dass ich noch eine hübsche Insel-Bücherei-Ausgabe von Das Kopfkissenbuch der Dame Sei Shonagon zu Hause liegen habe. Dazu verführte mich, wenn ich mich recht entsinne, im alten Forum einst Mona.

Und das wollte ich immer schon lesen, seit ich es gekauft habe. Denn es ist gewiss hochinteressant. Lest hier:

"Ein Klassiker der japanischen Literatur, der sehr intime Einblicke in das Hofleben des 11. Jahrhunderts gibt und mit allerlei Lebensweisheiten aufwartet."

Deshalb: Danke fürs erinnern auf diesem Umweg an dieses Büchlein!

Re: Ichiyo Higuchi: Mond überm Dachfirst

BeitragVerfasst: Fr 24. Okt 2008, 16:22
von JMaria
Petra hat geschrieben: Aber mir ist bei diesem Thema eingefallen, dass ich noch eine hübsche Insel-Bücherei-Ausgabe von Das Kopfkissenbuch der Dame Sei Shonagon zu Hause liegen habe. Dazu verführte mich, wenn ich mich recht entsinne, im alten Forum einst Mona.


Hallo Petra,

es gibt auch in einer Manesse Ausgabe die umfangreicher ist und mir Wolf empfohlen hat. So ergibt eines das andere. :)

Hallo Wolf,

dachte ich mir doch, dass dir der Tipp zusagt. Jetzt muß es dir nur noch gefallen :-)

Danke, dass du darüber berichten wirst.

Liebe Grüße
Maria

Re: Ichiyo Higuchi: Mond überm Dachfirst

BeitragVerfasst: Mo 27. Okt 2008, 09:51
von steffi
Oh, mal wieder japanisch !! Seit ich von Yasushi Inoue:
Das Jagdgewehr gehört habe, habe ich auch großen Gefallen an der japanischen Literatur.

Wolf, ich bin gespannt, was du zu den Erzählungen berichtest, klingt nach den Beschreibungen wirklich sehr reizvoll !

Re: Ichiyo Higuchi: Mond überm Dachfirst

BeitragVerfasst: Mo 27. Okt 2008, 11:27
von Petra
Hallo Ihr Lieben,

o.k., wenn es "Das Kopfkissenbuch der Dame Sei Shonagon" auch als umfassendere Manesse-Ausgabe gibt, kann ich Euch mit dem Insel-Büchlein hier ja die Nase nicht mehr lang machen! ;-)

Dass ich hier jetzt aber an "Das Jagdgewehr" erinnert werde, ist ja hinterhältig! ;-)
Denn das Hörbuch dazu habe ich noch zu Hause liegen und werde jetzt daran erinnert, dass ich das wirklich gern hören möchte. Und wenn es mir gefällt, bin ich sicher anfälliger für die japanische Literatur als zum derzeitigen Zeitpunkt!

Re: Ichiyo Higuchi: Mond überm Dachfirst

BeitragVerfasst: Mo 27. Okt 2008, 12:26
von Rachel
Hallo Ihr Lieben,

Maria, dein Tipp hört sich mal wieder sehr interessant an. :)

Viel japanische Literatur kenne ich bisher zugegebnermaßen ja nicht, aber vor einigen Jahren war ich von "Liebsdurst" von Yukio Mishima sehr angetan. Ihr erinnert mich daran, dass ich mir damals eigentlich vorgenommen hatte, mehr japanische Literatur für mich zu entdecken.

Petra hat geschrieben:Dass ich hier jetzt aber an "Das Jagdgewehr" erinnert werde, ist ja hinterhältig! ;-)

Ja, nicht wahr? Mich interessiert "Das Jagdgewehr" auch schon ewig. *seufz* ;)

Re: Ichiyo Higuchi: Mond überm Dachfirst

BeitragVerfasst: Mo 27. Okt 2008, 23:59
von Wolf
Hallo zusammen,

"Das Kopfkissenbuch" und "Das Jagdgewehr" sind zwei Bücher, die sich auf jeden Fall zu lesen (oder hören) lohnen.

Obwohl das "Kopfkissenbuch" etwa 1000 Jahre alt ist, wirkt es auf mich überraschend frisch und modern; die Art, wie die Autorin von sich selbst und ihren Gedanken und Beobachtungen erzählt, spricht mich unmittelbar an. Ein so persönliches Buch kenne ich aus der deutschen Literatur dieser Zeit nicht. Ich sehe gerade, das Lesezeichen in meiner Ausgabe steckt in dem Abschnitt »Was glücklich macht«. Glücklich macht die Autorin Sei Shonagon beispielsweise dies: »Viele Romanbücher zu haben, die ich noch nicht gelesen habe.« Es soll ja Menschen geben, denen es heute noch so ähnlich geht. :-) Das "Kopfkissenbuch" kann man übrigens auch sehr schön abschnittsweise lesen, ein oder zwei Seiten, immer wenn man mal Zeit hat.

Beim "Jagdgewehr" fand ich beeindruckend, wie sich der Autor in andere Personen hineinversetzen konnte. Eingebettet in eine Rahmenhandlung wird das Geschehen in drei Briefen aus drei verschiedenen Perspektiven geschildert. Die Briefe sind von drei Frauen verfaßt, ganz unterschiedlich im Ton, abhängig von der Persönlichkeit und vom Seelenzustand der jeweiligen Briefschreiberin (im Hörbuch sind das drei verschiedene Sprecherinnen, was sehr schön ist). Die Briefe wirken überzeugend und glaubwürdig, obwohl diese Frauen in Wirklichkeit natürlich gar nicht existieren, sondern alles der Einbildungskraft und der Kunst des Autors Inoue entsprang.

So, jetzt noch kurz zu "Mond überm Dachfirst" von Higuchi: Ich habe heute schon mein Exemplar mit der Post bekommen, ein hübscher handlicher Manesseband mit einem sehr angenehmen Druckbild, das gefällt mir. Ein kleiner Stellenkommentar und ein informatives Nachwort sind auch drin, das ist alles sehr schön. Die erste Geschichte habe ich schon gelesen, der Schluß kam etwas überraschend, eine Art offenes Ende, bei dem einiges in der Schwebe blieb. Aber nachdem ich dann nochmal darüber nachgedacht hatte, erschien mir der Schluß sehr stimmig, weil es gar nichts mehr weiter hinzuzufügen gab, denn alles Wesentliche und Wichtige war schon gesagt worden.

Herzlichen Dank für den Hinweis auf dieses Buch, Maria, der Kauf hat sich gelohnt! :-)

Schöne Grüße,
Wolf

Re: Ichiyo Higuchi: Mond überm Dachfirst

BeitragVerfasst: Di 28. Okt 2008, 10:21
von steffi
Hallo Wolf,

dankeschön über deinen kleinen Bericht zu "Mond überm Dachfirst". Das Buch landet gleich auf meiner Weihnachtswunschliste.

Auch "Das Jagdgewehr" hast du ganz treffend geschildert. Was mir noch dabei gefallen hat, war die Atmosphäre und das Gegenüber von, diesem Ruhigen, meist Beherrschten (wie man sich ja Japan bei uns hier oft vorstellt) und dann doch die sehr starken Emotionen.