Gerade im Player oder auf den Ohren?

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Re: Gerade im Player oder auf den Ohren?

Beitragvon steffi » Mo 13. Okt 2008, 10:16

Ich hab "Die Totenleserin" jetzt fertig gehört - an die korrekte Sprecherin habe ich mich gewöhnt, außerdem ist sie in den letzten 2 CDs fast manchmal aus sich rausgekommen. Die Geschichte an sich hätte ich mir auch spannender vorgestellt, war aber immerhin fesselnd genug, dass ich dabei geblieben bin. Durch die moderne Sprache ist eben die Atmosphäre für mich nicht richtig rübergekommen, daher bin ich auch froh, dass ich mir das HB von meiner Bücherei geliehen hatte. Es lag wohl auch daran, dass ich bei historischen Krimis (oder Krimis allgemein) mehr an der Atmosphäre/Zeit/Orten/Personen interessiert bin als an der Krimihandlung. :lol:
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Gerade im Player oder auf den Ohren?

Beitragvon Binchen » Di 14. Okt 2008, 12:36

Nach 'Die Säulen der Ewigkeit' dachte ich, ich könne ggf. mal was richtig historisches nehmen - und griff zu den geheimen Tagebüchern des Samuel Pepys -

Leider geht der Zauber, der dazu gelobt wird, völlig an mir vorüber. Einerseits soll ja nirgendwo sonst ein so offenes Bild der Zeit gezeichnet werden, andererseits interessieren mich die Seitensprünge und gesundheitlichen Zipperlein des Herrn so wenig, dass sie mir den Hörspaß verleiden - Die beiden Zweige nehmen beinahe denselben Umfang ein. Ich kann schon gut glauben, dass der Herr so agiert und gedacht hat, hätte mir aber auch nicht nur den Stil auch den Inhalt anders vorgestellt. Seine Intrigen und Einstellungen ungeschmickt - ja darüber erfahren wir etwas - aber leider interessieren sie mich nicht, so dass ich nach 1 Cd von 2 abgebrochen habe. Auch wie er die Pest und den Brand in London 1666 sieht kommt so gar nicht an mich heran.

So bin ich zu 'Mortifer' über geschwenkt. Davon hatte ich schon eine CD gehört und war nun sofort mitten im Geschehen. DAS ist Spannung - bisher - und Herr Klaußner liest vor allem auch in den atemlosen schnellen Szenen so schnell aber deutlich, dass es Freude macht.
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Re: Gerade im Player oder auf den Ohren?

Beitragvon Petra » Mi 15. Okt 2008, 09:50

Hallo Ihr Lieben,

mit Interesse verfolge ich hier, was Ihr so hört. Gleich zum ein oder anderen noch eine Kleinigkeit.

Nur aber erst mal was ich selbst aktuell höre. Nachdem ich gestern "Die souveräne Leserin" beendet habe, über das ich sehr begeistert bin, habe ich mich in der inzwischen wieder riesengroßen Auswahl auf meinem iPod (ich habe in der letzten Zeit ganz fleißig Hörbücher umgewandelt und aufgespielt - macht auch Spaß, seit ich wieder echte Freude am Hören entwickelt habe und seit mein Laptop wieder funktioniert) für "Flop" von Ken Bruen und Jason Starr entschieden.

Bild

Wie ich auf dieses Hörbuch kam? Das hat zwei Gründe: Erstens hat mich eine liebe Freundin, die auch unterschiedlichste Bücher liest und Hörbücher hört auf die Hardcase Reihe aufmerksam gemacht. Da ich von ihrem (Hör-)Buch-Geschmack sehr viel halte, wollte ich auch aus der Reihe mal was ausprobieren. Und somit zum zweiten Grund: Von Jason Starr bin ich begeistert, seit ich ein Buch (Twisted City - Link führt zu meiner Rezension im Buecher4um) von ihm las. Und da dachte ich, auch wenn er hier eine andere Sorte Krimis bedient, kann das so schlecht gar nicht sein, denn er ist ja einer der beiden Autoren.

Übrigens, zur Hardcase-Reihe des Rotbuchverlags gibt es auf der Krimi-Couch ein interessantes Interview (Link führt direkt dorthin).

Mir war mit diesen beiden Gründen jedenfalls klar, das ich diesen Krimi (und somit auch die Reihe) probieren wollte. Und als ich sah, dass es speziell diesen Krimi auch als Hörbuch vom Argon Verlag gibt (von dem Verlag halte ich ja eh sehr viel), war mir klar: Ich werde es in Hör-Form testen.

Gelesen wird das Ganze von Reiner Schöne. Dass das eine sehr gute Wahl ist, hört man sofort. Denn seine (im positiven Sinne) verbraucht und desillusioniert klingende düstere Stimme passt exakt zum Ambiente: rau, ruppig, düster, knallhart, schwarz...

Ich bin gespannt, wie die Geschichte weiter geht. Begonnen hat sie schon - in verschiedenen Erzählsträngen. Man lernt erst mal die Personen kennen. Und erfährt von einem in Auftrag gegebenen Mord... anders als das, was ich sonst so höre. Aber bisher gefällt es mir - zumal ich wusste, auf was ich mich bei der Hardcase-Reihe in etwa einlasse.

Nun zu Euch noch ein paar Sätze:

@Binchen: Dass Dir "Mortifer" so gut gefällt, freut mich. Den Teil hätte ich ja als nächstes vor mir, da die ersten beiden ja inzwischen gelesen habe. Den dritten will ich auch lieber vorher lesen. Aber schön zu wissen, dass es als Hörbuch dann auch noch lohnt (oder aber als Ersatz für das Buch, falls mir die Faszination zum lesen dann doch irgendwann nicht mehr reicht) und der Sprecher das so gut umsetzt.

Weißt Du was komisch ist? "Die geheimen Tagebüchern des Samuel Pepys" hatten mich gar nicht sooo sehr interessiert. Aber was Du jetzt schreibst, macht mich sehr neugierig und lässt mich ahnen, dass es mir doch gefallen könnte. Kurios! :mrgreen:
Ob mir jemand eine Gegenmeinung zu Binchens (also eine positive) aufzeigen kann? Mich würde das Hörbuch jetzt doch mehr interessieren. Was hat die, die es mochten, daran begeistert?

@Britti: Hast Du schon mit "Schmitz`Katze" begonnen? Ich stelle mir das auch lustig vor! Besonders, wenn man weiß, wie recht er schon im Untertitel mit der Charakterisierung von Katze und Hund hat! :mrgreen:

Und dass gerade Du mit dem Hörbuch was anfangen kannst, dachte ich mir auch: Denn Du hast ja beides an Deiner Seite: Hund und Katzen!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Gerade im Player oder auf den Ohren?

Beitragvon JMaria » Mi 15. Okt 2008, 10:03

Petra hat geschrieben: für "Flop" von Ken Bruen und Jason Starr entschieden.

Bild



Hallo Petra,

die Covergestaltung finde ich klasse, kenne aber noch nichts aus dieser Reihe, mir fielen die Bücher im Buchladen auf *g*

Hallo Binchen,

schade, dass du keinen Zugang zu Pepys Diary bekamst. Roger Williamsen fand ich als Sprecher sehr gut. Das Tagebuch befasst sich mit den alltäglichen Dingen, die mich amüsierten und einen Einblick in die damalige Zeit gaben. Besonders auffallend ist, dass der Schreiber zwischen Prüderie und den leiblichen Genüssen schwankt. Das HB gibt leider nur einen kleinen, dennoch feinen Auszug aus dem Tagebuch.

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Re: Gerade im Player oder auf den Ohren?

Beitragvon Petra » Mi 15. Okt 2008, 10:34

Hallo Maria,

das Gespräch mit besagter Freundin begann mit ihrer Frage zu der Cover-Gestaltung der Bücher. Sie wollte meine ehrliche Meinung hören. Ich fand sie schrecklich! ;)
Ich weiß nicht mehr ob ich das damals in dem Gespräch erwähnte, meine aber schon: Beim Hörbuch fand ich es dann gar nicht so schrecklich, sondern passend. Wenn auch nichts, was mich jetzt umhaut. Aber zum Inhalt passend. Ich frage mich, ob ich die Gestaltung beim Hörbuch eher entschuldige als beim Buch. Bei einem Buch würde es mich dennoch stören. Verstehe ich selbst nicht so ganz!
Aber interessant zu hören, dass Dir die Cover gefallen (auch bei den Büchern). Auf jeden Fall fallen sie auf und unterstreichen den Inhalt. Und das ist der Punkt, den ich auf jeden Fall gut daran finde! Leider passen ja Cover nicht immer wirklich zum Inhalt. Oft sind sie auch nicht unpassend, unterstreichen aber nicht das, was den Leser erwartet. Das finde ich immer schade, um nicht zu sagen "daneben". Den Vorwurf kann ich der Hardcase-Reihe nicht machen. Auch wenn sie nicht meinen persönlichen Geschmack trifft.

Vielen Dank auch für Deinen kurzen Abriss über Pepys Diary. Ich denke ich werde es bei Gelegenheit doch mal hören. Auf meinem iPod ist es schon. Doch ein erstes (ganz kurzes) reinhören, packte mich nicht direkt. Mein Interesse verpuffte. Doch Binchen (wenn auch unabsichtlich *g*) und Du habt meine Neugierde darauf erneut geweckt. Ich liebe es durch Beobachtungen eines in der damaligen Zeit lebenden Dinge über diese Zeit nahe gebracht zu bekommen. Für mich DIE Art überhaupt mich in die frühere Zeit hineinzuversetzen.

JMaria hat geschrieben:Besonders auffallend ist, dass der Schreiber zwischen Prüderie und den leiblichen Genüssen schwankt.


Ich denke das spiegelt auch die Moral von damals wieder: Keiner durfte zeigen, wie wichtig ihm (oder ihr) leibliche Genüsse waren. Aber innerlich empfunden hat man das schon. Und war natürlich so hin- und hergerissen. Was man fühlt und was man zeigt/sagt. Und auch innerlich gewiss im Zwiespalt, weil man es ggf. für nicht gut oder gar verdorben hielt, wonach einem verlangte. Stelle ich mir interessant vor.

JMaria hat geschrieben:Das HB gibt leider nur einen kleinen, dennoch feinen Auszug aus dem Tagebuch.


Gut zu wissen. Hast Du schön zum Ausdruck gebracht. So kann ich mir ein Bild davon machen, dass ich hier nur einen kleinen Teil im Hörbuch geboten bekomme, der aber sehr gut gemacht ist. Ich denke vorerst reicht mir dieser kleine Einblick. Und ich kann mich nun ganz bewusst für das Hörbuch entscheiden.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Gerade im Player oder auf den Ohren?

Beitragvon Rachel » Mi 15. Okt 2008, 11:47

Hallo Ihr Lieben,

Petra, dann bin ich auf dein Fazit zu "Flop" gespannt. Die Reihe interessiert mich auch schon lange und zwei englische Bücher daraus habe ich auch bereits auf dem SUB liegen. Als Hörbuch aber sicherlich auch nicht verkehrt.
Die altmodischen Cover gefallen mir übrigens sehr. Ist mal was anderes, als die üblichen, doch relativ einheitlichen Krimicover und noch dazu passen sie so schön zu der Reihe.

Mit Samuel Pepys geht es mir übrigens genau wie Petra, mich hat Binchens Bericht auch eher neugierig darauf gemacht, so dass ich das Hörbuch wohl bei nächster Gelegenheit auf meinen iPod packen werde. Binchen, mal schauen, ob es mir dann genauso geht wie Dir. :)

Maria, auch noch einmal Danke für deinen Eindruck zu Samuel Pepys. Auch schön zu wissen, dass das Hörbuch einen gelungenen Einblick in die Tagebücher gibt. Denn die sind ja sehr umfangreich und so kann ich dann wenigstens entscheiden, ob ich gerne mehr lesen möchte, oder aber das Hörbuch genügt. Wie ging es Dir denn, hast Du noch zusätzlich in seinen Tagebüchern gelesen?
Liebe Grüße,
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Re: Gerade im Player oder auf den Ohren?

Beitragvon Binchen » Mi 15. Okt 2008, 12:42

HUhu in die Runde,

der Pepys löst ja interesssante Empfindungen aus, bzw. das, was meine Beschreibung daraus gemacht hat.

Interessant.

Was ich besonders gemein finde ist, dass er in vielen historischen Romanen, die in seiner Zeit angesiedelt sind, als Quelle zitiert wird. Ich fürchte für mich, dass ich zuviel überhören/überlesen müsste um an diese wirklich interessanten Passagen zu kommen und das fand ich bisher etwas zu mühsam. Selbst diese Auszüge haben mich nicht fasziniert, und was müssen dann die vielen Tagebücher erst mit einem anstellen. Ich bin gespannt, wie die Tagebücher auf Euch wirken, und wenn mein Missfallen für viele interessierte Hörer sorgt - welchen Effekt kann sich ein Verlag noch dringender wünschen?
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Re: Gerade im Player oder auf den Ohren?

Beitragvon Elke » Mi 15. Okt 2008, 13:44

Hallo!

Petra "Flop" klingt sehr interssant. Schliesse mich Rachel an und bin auf dein Fazit gespannt.

Binchen "Mortifer" habe ich auch gehört. Mir hat es sehr gut gefallen und Burkhart Klaußner kannte ich vorher gar nicht und war sehr von ihm angetan.

Ich habe gestern "Skullduggery Pleasant" beendet. Das wurde teilweise recht heftig, fand ich. Ich weiss allerdings auch nicht ab welchen Alter dieses Jugendbuch ist. Denn bei Harry Potter geht es ja auch hart zu.
Jetzt hoffe ich, dass ich bald den 2. Teil in meiner Bücherei bekomme.

Als nächste kommt bei mir "Kein Rauch ohne Feuer" von Peter Robinson dran:
Bild.

LG Elke
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Re: Gerade im Player oder auf den Ohren?

Beitragvon Petra » Mi 15. Okt 2008, 15:54

Ihr Lieben,

das höre ich doch gern, dass Ihr auf mein Fazit zu "Flop" gespannt seid! Ich ahnte gar nicht, dass diese Hardcase-Reihe mit Interesse verfolgt wird, bzw. sie jemand hier von sich aus schon erspäht oder entdeckt hat. Da sieht man mal wieder, dass doch nicht alles (oder so viel *g*) über andere Menschen weiß. Ihr erstaunt mich - aber wie eigentlich immer im positiven Sinne. :D

In der Mittagspause habe ich etwas weitergehört. Ich bin fast am Ende der 1. CD angekommen. Gefällt mir nach wie vor. Ist spannend und ich bin gespannt, wie sich die Story entwickelt. Ich werde es Euch wissen lassen und ganz bestimmt auch ganz schnell eine Rezension geschrieben haben, sobald ich es durchgehört habe. Das mit dem Rezensionen schreiben klappt bei mir ja wieder richtig gut - ich bin sehr froh darüber!

Ebenfalls erstaunt bin ich, dass die Cover bei Euch großen Anklang finden. Ich fand sie ja scheußlich. Sehr interessant Eure Eindrücke dazu zu hören. Vielen Dank dafür - gibt mir einen zweiten Blick auf die Gestaltung. Wobei: Passend zur Reihe fand ich sie ja auch - absolut! Also konsequent diese Reihe!

Binchen hat geschrieben:der Pepys löst ja interesssante Empfindungen aus, bzw. das, was meine Beschreibung daraus gemacht hat.


Finde ich auch absolut erstaunlich! Aber interessant, wie eine negative Meinung sogar eine wirklich gegenteilige Empfindung auslösen kann!

Ich schließe mich Rachel *liebwink* an: Maria, mich würde es auch interessieren, ob Du dann weiter in den Tagebüchern gelesen hast oder es vor hast. Oder ob es Dir mit dem Hörbuch nun erstmal genug damit ist.

@Elke: Von Peter Robinson hatte ich auch mal was zur Hand. Ich glaube ein Buch. Das ist doch eine Serie, oder?
Liebe Grüße,
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Re: Gerade im Player oder auf den Ohren?

Beitragvon JMaria » Mi 15. Okt 2008, 19:05

Hallo Rachel,
hallo Petra,
hallo Binchen,

Rachel hat geschrieben: Maria, auch noch einmal Danke für deinen Eindruck zu Samuel Pepys. Auch schön zu wissen, dass das Hörbuch einen gelungenen Einblick in die Tagebücher gibt. Denn die sind ja sehr umfangreich und so kann ich dann wenigstens entscheiden, ob ich gerne mehr lesen möchte, oder aber das Hörbuch genügt. Wie ging es Dir denn, hast Du noch zusätzlich in seinen Tagebüchern gelesen?


Petra hat geschrieben: Maria, mich würde es auch interessieren, ob Du dann weiter in den Tagebüchern gelesen hast oder es vor hast. Oder ob es Dir mit dem Hörbuch nun erstmal genug damit ist.


ahhh, ihr kennt mich gut genug, dass die Ausschnitte aus dem Tagebuch mir nicht genug waren. Sie geben nur einen kleinen Einblick in Stil und Zeitgeschehen.

Ich habe vom Reclam Verlag "Samuel Pepys Tagebuch". Es umfasst 10 Jahre von 1660 bis 1669 und ich bin bis 1666 vorgedrungen, denn ich lese das Buch mit Unterbrechungen, eignet sich gut dafür, mit Binchens Worten ausgedrückt, "ein Nachttischbuch"

Im ersten Jahr gibt es einige Äußerungen zur damaligen politischen Situation, zwischen durch auch. Doch Pepys ist so ein Mensch, wenn er eine Situation schildert, dann ist sein Augenmerk erst auf die Kleidung seines Gegenübers gerichtet, das Essen, die Frauen usw. bevor er zu dem "weniger" wichtigen kommt, der politischen Situation. So ist er der gute Pepys *g*

Trotzdem vermittelt er einen informativen Blick nach draußen, wie wenn er durch sein Fenster schaut und das Leben schildert.
Tagesereignisse sind ihm sehr wichtig; ob Blähungen und ein Theaterbesuch, alles ist wichtig.

ich kann mich z.B. noch erinnern, natürlich mußte ich erst nachschlagen, auswendig kann ich mir sowas nicht merken:

13.12.1666
Habe mir die Augen bei Kerzenlicht überanstrengt, werde mir eine grüne Brille besorgen.


ich fand das hochinteressant. Warum "grüne" Brille? In meinen Notizen habe ich nachgeschlagen, dass ich im Netz die Information fand, dass grüne Gläser auch eine Zurschaustellung des eigenen Wohlstandes war.

auch seine Gelehrsamkeit beeindruckt mich. Er las ein spanisches Buch über Rom. Wenn er über Liebesdingen schrieb, benutzte er einen Mix aus Französisch, spanisch, lateinisch und holländisch.

politisches:
14.6.1662
Gegen 11 Uhr fuhren wir zum Tower und beobachteten die Hinrichtung von Sir Henry Vane. Sehr viele Menschen. Er hielt eine lange Rede, die mehrmals vom Sheriff unterbrochen wurde; man wollte ihm sein Manuskript aus der Hand nehmen, aber er ließ es nicht los. Trompeter wurden unter dem Zuschauergerüst aufgestellt, damit man ihn nicht verstehen konnte. Schließlich betete er, legte seinen Kopf in die Schlinge und empfing so den Tod, wir konnten vor lauter Gedränge diesen Augenblick nicht sehen.....



26.6.1662
Abführmittel genommen. Mittags drehte sich mir der Magen um, als der Stör auf den Tisch kam, auf dem ich viele kleine Würmer kriechen sah.

27.6.1662
......Mr. Holliard war heute bei meiner Frau und befreite sie von ihren Ohrenschmerzen, indem er eine große Menge Ohrenschmalz entfernte, das sich im Ohr verhärtet hatte, worüber ich sehr erfreut bin.


ich glaube, diese Fallbeispiele geben einen Eindruck, was den Leser erwartet.

Schöne Grüße
Maria
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