Guten Morgen Ihr Lieben,
heute morgen habe ich tatsächlich schon „Der gehetzte Uhrmacher“ zu Ende gehört! Nie hätte ich gedacht, dass ich 6 CDs so schnell hintereinander höre! Denn diese Zeiten waren bei mir ja schon lange (vorerst) vorbei.
Somit habe ich wohl genau das richtige gegriffen zu genau der richtigen Zeit! Denn ich hatte gerade eine Phase, wo ich oft Zeit zwischendurch zum hören hatte. Warten auf den Bus (war ausgefallen), lange Busfahrten, längere Fußwege, saugen, Gemüse schnibbeln... da läpperte sich die Hörzeit! Und Jeffery Deaver versteht ja den Leser (Hörer) bei Laune zu halten!
Was mir wieder mal aufgefallen ist: Thriller wie die von Deaver eignen sich für mich viel besser zum hören als zum lesen. Früher hätte mich die Story auch als Buch in ihren Bann gezogen. Heute nicht mehr. Es ist einer dieser Thriller, in denen die Handlung sich überschlägt... eine spannende Situation reiht sich an die nächste. Aber genau hier liegt für mich auch der Punkt, warum ich es nicht so gerne lesen würde: Dieses Schlag auf Schlag und sich selbst übertrumpfen (Deaver setzt ja immer NOCH einen drauf!) wäre mir beim lesen too much. Denn zum einen käme sie mir dadurch zu konstruiert, zu amerikanisch und viel zu dick aufgetragen vor! Zum andern macht diese sich überschlagende Handlung den ganzen Thriller sehr kalt. Die Figuren ermitteln, sind alle schlau und meistern die Situationen. Aber sie sind mir zu wenig Mensch, als dass ich mich per Buch für längere Zeit auf sie würde einlassen wollen! Ein Hörbuch hört sich da doch schneller. Und Figuren kommen mir per Hörbuch auch selten so nah, wie per Buch. So stört mich das beim Hörbuch nicht so sehr. Aber würde ich die Story lesen, wäre mir das alles zu kalt und zu überladen.
Überladen in der Form, als dass es zwar clever ausgedacht war (Spoiler), aber Deaver ja nun wirklich hier alles draufgepackt hat: Super-schlimmer Serienkiller, der dann doch keiner ist. Korrupte Cops, die dann doch nicht der Grund für die Handlungen des Uhrmachers waren. Dann ein Ablenkungsmanöver bezüglich eines geplanten Raubs. Um zu vertuschen, was er wirklich vor hat. Nee, also da wäre für mich weniger mehr! Das geht auf Kosten der Glaubwürdigkeit!
ABER: Als Hörbuch hat es mir dennoch Spaß gemacht. Bei einem Buch wäre ich spätestens im letzten Viertel angenervt gewesen!
Und da mir Kathryn Dance so gut gefällt, bzw. ihr Aufgabenbereich, habe ich heute morgen sofort zur „Menschenleserin“ umgeschaltet. Denn was sie an Menschen ablesen kann, finde ich spannend! Vielleicht nicht, um eine ganze Serie mit ihr hören zu wollen, aber diesen (und vielleicht noch ein paar kommende) Folge möchte ich gern hören! Ich hoffe, Deaver übertreibt es nicht wieder so maßlos. Aber ich stelle mich mal vorsichtshalber darauf ein! *g*
Wie ist das bei Euch? Hört Ihr so was auch lieber als dass Ihr es lest? Stören Euch solche Übertreibungen? Und dass die Figuren so gefühllos bleiben (vielleicht ist das im Buch sogar anders? Es handelt sich ja um gekürzte Lesungen)? Hat Euch „Der gehetzte Uhrmacher“ wegen Dance und ihrer Verhörmethoden so gut gefallen? Oder auch von der sonstigen Handlung her?