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Krich, Rochelle Majer

Die Geister, die ich rief:

 

Inhalt: 

Jessica Drake ist wieder am Werk. Diesmal soll sie sich auf Befehl ihres neuen Vorgesetzen Lieutenant Karl Espes um den Fall Barry Lewis kümmern. Barry Lewis ist Anwalt und soll das Recht der White Alliance, einer rassistischen Vereinigung von Neonazis, Skinheads und Holocaust-Leugnern, durchsetzen, am Todestag von Hitler, der auch gleichzeitig der Holocaust Gedenktag ist, eine Demonstration durch ein Wohngebiet ehemaliger Holocaust Überlebender zu veranstalten. Doch Lewis ist selbst Jude und seine Eltern Überlebende des Massenmordes, den Roy Benning, Vorsitzender der White Alliance und Dr. Emery Kraft, Leiter der Gruppe History is True leugnen. Spannungen zwischen Lewis, seiner Frau und seinen Eltern bleiben nicht aus. Doch sein Vater Morris ist nicht der Einzige, der mit der Vorgehensweise seines Sohnes nicht einverstanden ist. Lewis erhält auch Drohungen von der verschiedenen Vereinigungen, die sich gegen Rassendiskriminierung und das Vergessen des Holocausts organisieren.

Als eines Tages sein Haus mit Drohungen beschmiert wird und eine Autobombe hoch geht, erkennt auch Jessica, daß hinter diesem Fall mehr steckt. Die Ereignisse überschlagen sich und immer härter geraden die beiden Fronten aneinander. Als es schließlich auf beiden Seiten Tode zu beklagen gibt, stellt Jessie sich die Frage, auf welcher Seite der jüdische Todesengel Amalek eigentlich zu suchen ist, der seine Taten ankündigt. Immer schwerer fällt es ihr, angesichts der Berichte von Zeitzeugen des Holocausts ihre Objektivität zu bewahren und nicht nur ihr Liebhaber Frank, sondern auch ihre Schwester Helen und ihre Mutter Frances scheinen ihr Interesse und Solidarität zur jüdischen Gemeinde für unpassend zu halten. Vor allem, als Jessica fest stellt, daß auch sie jüdische Vorfahren hat.

 

Meine Meinung: 

Zwar bin ich es gewohnt, daß die Autorin ihre jüdischen Wurzeln eine wichtige Rolle in ihren Büchern spielen läßt, diesmal allerdings war ich hin und her gerissen von Faszination über die jüdische Geschichte, Abscheu über die erzählten Schicksale und Wut auf die immer noch vorherrschenden Ignoranten des Holocausts. Ein wirklich persönlich geprägtes Buch! Einfach toll, wie es RMK schafft so viel Zeit- und Kulturgeschichte in dieses Buch zu bringen ohne etwas von seiner Thrillerhandlung oder Spannung einzubüßen. Ich war begeistert. Nicht weil es ein Buch über jüdische Geschichte ist und nicht weil es ein weiterer spannender Thriller von RMK ist, sondern weil es einfach eine perfekte Kombination aus beidem ist. Es ist eben alles da, was einen guten Thriller ausmacht. Eine sympathische Polizistin (mehr von ihr!), ihr innerer Zwiespalt und der Konflikt zu den Eltern (wer kennt das nicht?), viele Verdächtige (der wars, nein der oder doch der?), falsche Fährten (ich weiß es, ich weiß es, ich weiß.....es nicht!) und ein aktuelles Thema. Die Geschichte ist in sich schlüssig, wenn auch manchmal die Spannungsmomente noch etwas mehr ausgebaut sein könnten. Der Schreibstil ist flüssig und auch die Verwendung der jüdischen Begriffe und Namen ist gut dosiert. Allerdings finde ich den Originaltitel "Angel of Death" wesentlich passender, da er eine Grundidee des Romans und der jüdischen Mythologie wiederspiegelt. Insgesamt ein kleiner feiner Thriller, in dem mehr wahrer Hintergrund steckt, als vielen lieb und bewußt ist und der Lust auf mehr Jessica Drake und Rochelle Majer Krich macht. (Tara)

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Bewertung: * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

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Info: TB 379 Seiten, Bastei Lübbe Verlag 12,90 DM (vergriffen - versucht es mal bei www.abebooks.de)