Zurück zu neuere Bücher Zurück zu Buchbesprechungen Oktober / November 2002
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Perry, Anne
Der letzte Akt:
- Auch unter dem Titel: Die roten Stiefeletten -
Inhaltsangabe:
Als Thomas und Charlotte Pitt einer der seltenen Abend im Theater genießen, werden sie
Zeuge, wie auf einer Droschke der verstorbene Lord Fitzroy-Hammond gefunden wird. Thomas
nimmt sich des Falles an. Alles sieht zuerst nach einem Spaßvogel aus, der den Lord
wieder aus seinem Grab geholt hat. Dann taucht jedoch bei der feierlichen zweiten
Bestattung eine zweite Leiche auf - wiederum Lord Fitzroy-Hammond, wie es scheint.
Gerüchte werden laut, daß der Lord vielleicht keines natürlichen Todes gestorben ist.
Immerhin war seine zweite Frau Alicia fast 30 Jahre jünger und hatte noch dazu einen
ernsten Verehrer - Charlottes ehemaligen Schwager und erste Liebe Dominic. Thomas, der auf
Grund seiner Eifersucht gegen Dominic nicht immer ganz objektiv bleiben kann, versucht den
Gerüchten nach zu gehen. Doch als noch eine dritte Leiche auftaucht und die Polizei
schließlich mit 4 Leichen und nur drei Gräbern da steht, keimt in Pitt der Verdacht auf,
daß es hier vielleicht nur um ein großes Verwirrspiel geht, um ein anderes Verbrechen zu
vertuschen. Und tatsächlich, die nächste Leiche starb keines natürlichen Todes.
In all diesem Durcheinander sind Charlotte und Großtante Vespasia damit beschäftigt,
Führsprecher für einen neuen Gesetzesentwurf zu finden, der den Kindern in den
Armenviertel Bildung und Nahrung garantieren soll.
Meine Meinung:
Auch mit diesem Krimi entführt Anne Perry ihre Leser wieder ohne Rücksicht ins 18. Jahrhundert. Es hat wirklich Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen. Bei diesem gelingt es Anne Perry ebenso wie bei ihren vorherigen die "gehobene" Gesellschaft des alten England gut rüber zu bringen und oft schien es mir als sähe ich eine feine Dame vor mir wie sie sich naserümpfend mit mit den Nachbarschaftsdamen beim 15.00 Uhr Tee über diesen doch so ungehobelten Polizeiinspektor Pitt unterhält! (Janina)
Meine Meinung:
Diesmal war ich sehr überrascht, über die Art, wie die Autorin an das Thema heran
geht. Die Geschichte wirkte auf mich witzig, fast schon krotesk und mehr als einmal saß
ich da und konnte nur den Kopf schütteln. Man ließt einen Krimi, in dem es in den ersten
zwei Dritteln kein Verbrechen zu geben scheint. Trotzdem oder vielleicht gerade weil
dieser etwas abweichenden und ausgefallenen Idee, hat mich die Geschichte gefesselt. Es
war amüsant Pitt als eifersüchtigen Ehemann, Dominic als geläuterten Gentelman in den
Elendsviertel und Charlotte diesmal auffallend zurück haltend zu erleben. Überhaupt ist
ein großer Pluspunkt dieser Serie, daß man immer wieder auf alte Bekannte trifft: einmal
Emily, Tante Vespasia, Charlottes Mutter Caroline oder eben diesmal Dominic. Die Personen
haben eine unheimliche Wärme und Lebendigkeit, die es dem Leser einfach machen, schnell
eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Außerdem bewundere ich Anne Perrys leichten Stil,
historische Romane so zeitlos zu schreiben, daß man völlig in das viktorianische England
abtaucht. Natürlich fehlt auch diesmal nicht der sozialkritische Aspekt, wenn ich auch am
Anfang den Eindruck hatte, daß er nicht direkt etwas mit dem Fall zu tun hat. Denn das
Thema des neuen Gesetzessentwurf zieht sich durch mehrere Bände.
Insgesamt betrachtet, fällt dieser Band für mich etwas aus der Reihe, wenn auch sehr
angenehm. Interessant, wie es Anne Perry schafft, eine so leise Spannung zu
erzeugen, daß die Auflösung immer im Hintergrund zu stehen scheint und mich dann doch
wieder überrascht. vielleicht, weil die Autorin nie nur einen Lösung und einen Täter
serviert, sondern immer aufzeigt, daß es mehr als einen Schuldigen, ein Täter, ein Opfer
oder ein verbrechen gibt.
Fazit: Anne Perry tanzt aus der Reihe. (Tara)
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Bewertung: * * * * (Janina)
Bewertung: * * * (Tara)
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Infos: zur Zeit leider vergriffen, vielleicht einmal bei www.abebooks.de versuchen