Herangewachsen
unter dem Damoklesschwert politischer Machtkämpfe und Intrigen
heiratete Iwan 17jährig seine große Liebe Anastasia und riss als
Zar die Macht an sich. Die Zeit seiner Herrschaft wurde gekrönt
von außen- wie innenpolitischen Erfolgen. Handwerker, Baumeister
und Gelehrte aus dem westlichen Europa holte er nach Moskau.
Soziale Reformen, eine neue Münze - die Kopeke - brachten
Russland ebenso Aufschwung wie die allmähliche Erschließung
Sibiriens. Doch bedrohten Neid, Missgunst und politische Intrigen
immer wieder sein Leben und das seiner Angehörigen.
Meine Meinung:
Im Verlauf des
Buches ist mir aufgefallen, dass der Titel nicht ganz zum Inhalt
passt. Denn es handelt ausschließlich vom Leben des Zaren und die
Amme kommt nur als Randfigur vor. Aber nichts desto trotz ist es
ein sehr gutes Werk.
Die Autorin
schafft es die Stimmung von Mütterchen Russland zu erwecken. Die
Schilderung der Umgebung und der Stadt Moskau inspiriert die
Fantasie zu einer Reise. Ich konnte schon fast die
Geräuschkulisse hören und die Gerüche wahrnehmen. Kommt bei mir
aber auch dadurch, dass ich drüben aufgewachsen bin.
Zar Iwan hatte
wahrlich kein leichtes Schicksal, auch wenn ihm auch glückliche
Zeiten nicht verwehrt blieben. Diese jedoch nie von Dauer waren
und stets von neuem Unglück überschatten wurden. Er selbst ist
in allen Facetten seiner Persönlichkeit beschrieben, die in mal
sympathisch, mal kindlich und mal tyrannisch erscheinen lassen.
Auch wenn es kein historischer Roman ist, wartet er doch mit einem
gut recherchiertem Hintergrund auf.
Am liebsten ist
mir die Figur der Tatjana, die von der einstigen Erzieherin des
Zaren zu seiner Freundin wird. Mit ihrer gütigen und klugen Art
schafft sie es die schlimmsten Schicksalsschläge abzuwenden, oder
zumindest die Konsequenzen zu mildern.
Fazit: Für
Russlandinteressierte und solche die es werden wollen ein
Schmankerl. (Lyllewin)