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Rezension

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Inhalt:

Liebe bis zum Wahnsinn - das will Marek, Spross aus wohlhabendem Hause und Sohn einer männerbetörenden Mutter, unbedingt selbst erleben. In seiner Heimatstadt Wien, wo die Träume hinter jeder Ecke lauern, macht er sich auf die Suche nach der Amour fou. Doch schon sein erstes Abenteuer wird zum Alptraum, als das Mädchen, das er zu verführen versucht, nur in Gelächter ausbricht über sein zu klein geratenes Glied. Vom Psychiater über den Schönheitschirurgen lässt Marek nichts unversucht, um dennoch sein Glück in der Liebe zu finden. Heldenhaft versteigt er sich in immer tragischere und immer komischere Situationen, um das Gefühl loszuwerden, heimlich ein Zwerg zu sein. Bis er allen Widernissen zum Trotz doch noch Erfolg hat - wenn auch mit unverhofften Nebenwirkungen ...

Meine Meinung:

Marek van der Jagts Buch handelt von der Geschichte seiner frühen Kahlheit. Das versichert er zumindest am Anfang. Doch eigentlich schildert er die Geschichte seiner Pubertät, seiner Suche nach der „verrückten Liebe" und die damit verbundenen großen (oder besser gesagt kleinen) Schwierigkeiten. In wieweit der Roman allerdings wirklich autobiografisch ist, verrät der Autor nicht.

Die schonungslose Offenheit, mit der der Autor auch die seltsamsten und peinlichsten Situationen beschreibt, machen anfangs neugierig auf mehr. Was Situationskomik und trockenen Witz anbelangt, wird man auch nicht enttäuscht. Nur die Geschichte vermochte mich nicht wirklich zu fesseln. Vor der Kulisse einer spießigen und doch verrückten Familie, einer verklemmten Lehrerin unter der Fuchtel ihrer Mutter und vieler weiterer schrillen Figuren versucht ein pubertierender Junge (und später Student) seine Komplexe, dass er "untenherum ein Zwerg" ist, zu bewältigen. Trotz der oft vorhandenen Komik liegt über der ganzen Geschichte eine leicht morbide, und eher trostlose Stimmung.

Am Ende des Buches musste ich mich immer noch fragen, was das ganze eigentlich sollte. Die vielen Personen und Einzelhandlungen ergaben für mich kein wirkliches Ganzes. Vielleicht ist es hohe Literatur - der Anton-Wachter-Literaturpreis 2000 zeugt davon. Das Buch erinnerte mich jedenfalls permanent an einige meiner Lektüren aus dem Schulunterricht: Es gibt viel zu Analysieren, aber nur wenig Unterhaltsames oder gar Spannendes. (blacklibra)

Bewertung: **

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Gebundene Ausgabe, 331 Seiten, Diogenes Verlag, Zürich, 2002, ISBN 3-257-86081-1

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 31.12.2002, letzte Änderung am 03.05.2003, Layout by abrakan