Inhalt:
Als Halbamerikanerin benimmt sich
Rei Shimura in Tokio allzu oft daneben - zu frech ist ihr
Auftreten, zu burschikos ihr Haarschnitt, und zu anders sind all
die ungeschriebenen Regeln, denen die Japaner zu folgen scheinen.
Dann aber verliebt sich Rei Hals
über Kopf, und der coole Takeo zeigt ihr japanisches Leben von
seiner verlockendsten Seite. In einem Ikebana-Kurs, zu dem Rei
sich auf Drängen ihrer Tante Norie entschließt, soll sie in die
hohe Kunst der Blumenarrangements eingeweiht werden.
Doch kaum beginnt die Zeit der
Kirschblüte und Rei mit ihrer ersten Lektion an der angesehenen
Kayama-Schule, da endet die strenge Ikebana-Lehrerin mit einer
Pflanzenschere im Hals - als Hauptverdächtige Tante Norie...
Was Reis Sinn für Schönheit und
ihre Kunstfertigkeit verfeinern sollte, entwickelt sich
schlagartig zu einem aufsehenerregenden Kriminalfall, dem sie sich
clever und mit unkonventionellen Methoden stellt.
Meine Meinung:
Bittere Mandelblüten ist der
dritte Teil der Serie mit der Hobbydetektivin Rei Shimura.
Dieses Mal versucht Rei, Tochter
einer amerikanisch-japanischen Mischehe, den recht bizarren Mord
an ihrer Ikebana-Lehrerin aufzuklären.
Beim Lesen des Buches hatte ich
nicht so sehr den Eindruck eines Kriminalromans (wie auch immer
man dieses Genre definieren möchte), sondern es erschien mir eher
ein Gesellschaftsroman mit Krimi-Elementen zu sein. Ikebana -
Freunde werden aufgrund der ausführlichen Beschreibung dieser
Kunst gewiss ihr Vergnügen an der Lektüre haben, mir war es ein
wenig zuviel.
Darüber hinaus erfährt man viel
über das Alltagsleben der Japaner, wobei ich den Wahrheitsgehalt
der Beschreibungen bzgl. der japanischen Lebensart aufgrund meiner
mangelnden Sachkenntnis darüber schlecht beurteilen kann. Jedoch
scheinen sie mir passend und plausibel zu sein und auch einige für
mich nicht nachvollziehbare Handlungen zu erklären.
Alles in allem handelt es sich um
ein interessant geschriebenes Buch, bei dem ich mir auch die
Nebenfiguren in all ihrer Unterschiedlichkeit gut vorstellen
konnte und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Ebenso wird der
Zwiespalt, in dem Rei sich aufgrund ihrer amerikanischen Erziehung
auf der einen Seite, und den in ihren Traditionen doch recht
starren Japaner andererseits, befindet, deutlich gemacht. Rei
versucht ständig, sich den japanischen Lebensritualen anzupassen,
ohne zu viel von ihren eigenen Überzeugungen aufzugeben.
Die Höchstnote von vier Sternen
kann ich nicht vergeben, dazu war mir auch der Kriminalfall zu überstürzt
in seiner Auflösung. Das passte meiner Meinung nach nicht zu der
vorherigen in ihrer Art doch recht weitschweifigen Erzählung.
(Lena)
Anmerkung: In der Ich-Form erzählt.
(Lena)
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Übersetzer: Sonja Hauser,
Originaltitel: The Flower Master, O-Verlag / Jahr:
HarperCollinsPublishers, New York, 1999, Serie / Band: Rei Shimura,
Band 3, Piper Verlag (04/2002), ISBN 3-492-27035-2 399, 14 €
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