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Rezension

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- Zweiter Roman des Inquisitors-Zyklus -

Inhalt:

Der zweite Band (angeblich der Dritte in der italienischen Ausgabe) besteht "nur" aus zwei sich abwechselnden Handlungssträngen.

Erster Handlungstrang: Der rassistische Genetiker Lycurgus Pinks experimentiert im 20. Jahrhundert mit der "Sichelzellenanämie", einer Erbkrankheit, die überwiegend bei farbigen Menschen vorkommt. Und das mit Zustimmung der CIA. Als er endlich entlassen wird, verdingt er sich an den Ku-Klux-Klan und verursacht ein Massensterben an der farbigen Bevölkerung Louisanas. Pinks zieht weiter zur nächsten rassistische Gruppe, aber auch den fanatischsten sind Pinks und seine Methoden nicht geheuer. Voller Frust über den Undank der weißen Herrenrasse arbeitet er an weiteren Mutationen der Krankheit.

Zweiter Handlungstrang: Nicolas Eymerich, der Großinquisitor, wird nach Castres in Südfrankreich gesandt um dämonenähnliche Wesen - ein Werk des Teufels und der Katharer - auszumerzen, Morde aufzuklären und den dortigen Grafen auf die Linie der Kirche zu bringen. Gnadenlos schafft er Recht und Ordnung. Doch das Schlimmste steht im noch bevor: der Graf Orthon hat mit seiner Schwester, mehrere Kinder gezeugt. Eines davon, Sophie, leidet durch den Inzest an "Sichelzellenanämie" und muß regelmäßig mit frischem Blut versorgt werden. Um dies zu gewährleisten hat ihr Liebhaber und Aufpasser einen ketzerischen Kult aufgebaut. Eymerich kommt diesem Kult auf die Spur und veranstaltet ein besonderes Autodafé (d.h. eine Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen). Allerdings befindet er Sophie als unschuldiges Opfer und läßt sie ziehen. 

Meine Meinung:

Der zweite Band des Zyklus ist nichts für zarte Gemüter. Pinks erinnert in vielen Anteilen an die Denkart der Nazis und die Versuche eines Dr. Mengele. Gerade in der derzeitigen Diskussion über biologische Kriegsführung ein beklemmendes Szenario.

Nicolas Eymerich bleibt sich treu. Für uns unbarmherzig verfolgt er sein Ziel, alles gotteslästerliche auszurotten, als gottesfürchtiger Polizist, Richter und Henker in einer Person. Und gerade das Fehlen eines in unseren Augen "guten" Kontrahenten macht für mich die Geschichte Eymerichs glaubwürdig und authentisch.

Das Finale beider Handlungsstränge regt zum Nachdenken an und kann manches schnellgefügte Gedankengebäude über "Gut" und "Böse" ins Schwanken bringen. Ein Roman, der weit über die üblichen Genres der reinen Unterhaltung hinausgeht. Ich bin begeistert und Band 3 und 4 liegen schon bereit. (Dyke)

Bewertung: **** 

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Heyne-TB 9125, 2001, 300 S., ISBN 3 453 17899 8, Euro 7,50 

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 31.01.2002, letzte Änderung am 08.07.2003, Layout by abrakan