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Rezension

linie1.jpg (1098 Byte)

Inhalt:

Sterben kann ewig dauern... aber der menschliche Körper beginnt kaum fünf Minuten nach dem Tod zu verwesen - und wird dann zu einem gigantischen Festschmaus für andere Organismen. Zuerst für Bakterien, dann für Insekten. Fliegen. Aus den gelegten Eiern schlüpfen Larven, die sich an der nährreichen Substanz laben und dann abwandern. Sie verlassen die Leiche in Reih und Glied und folgen einander in einer ordentlichen Linie, die sich immer nach Süden bewegt. Manchmal auch nach Südosten oder Südwesten, aber niemals nach Norden. Niemand weiß, warum.

Diese Schlangenlinie aus fetten, gelben Larven ist ein sonderbarer Anblick, der jeden dazu veranlassen würde, das Phänomen zurück zu seinem Ursprung zu verfolgen. Und so entdeckten die Yates-Brüder, was von Sally Palmer übrig geblieben war...

Meine Meinung:

Schon das Cover beängstigt. Es ist wie eine Todesanzeige gestaltet und suggeriert für den zu erwartenden Lesestoff dadurch Wirklichkeitsnähe. Dann der Klappentext (siehe Inhalt), der auch gleichzeitig ein Fetzen des 1. Kapitels ist – ebenfalls so erschreckend nah an der Realität. Solch einen faszinierend realistischen Anfang hat selten ein Autor zu Papier gebracht. Mit der Schilderung der biochemischen Prozesse des menschlichen Körpers nach dem Tod führt Simon Beckett den Leser auf den ersten Seite zu der Leiche, mit der das Grauen, das Misstrauen und eine Hetzjagd im dörflichen Manham Einzug hält.

Das Misstrauen, die Tuscheleien und die Engstirnigkeit der Dorfbewohner wird ebenso glaubwürdig herübergebracht, wie die Szenen, in denen der Täter ein neues Opfer stellt. Nicht überzogen, sondern langsam aber stetig kriecht die Angst hoch – beim Opfer und beim Leser.

Glaubwürdig ist auch, dass Dr. Hunter nicht wie manch anderer Romanheld „rein zufällig“ in eine laufende Ermittlung stolpert. Es ist vorstellbar wie er hier in den Fall als Arzt (mit Vorgeschichte als Anthropologe) eingebunden wird. Becketts Wirklichkeitsnähe ist sehr erfrischend im Wust der unglaubwürdigen Thrillerhandlungen, die man allzu oft serviert bekommt.

Simon Beckett beweist, dass ein Thriller nicht, reißerisch und unnötig brutal sein muss, um spannend oder originell zu sein. Was mit den sterblichen Überresten eines Menschen passiert und welche Aussage ein verwesender Körper über die Todesumstände treffen kann, wird hier erstklassig und ausgesprochen kurzweilig beschrieben und liest sich spannender als jedes brutale Szenario.

Und im letzten Drittel zieht der Roman derartig an, dass einem vor Spannung fast die Luft wegbleibt. Grandios!

Fazit: Eindeutig rückt Simon Beckett mit diesem Thriller um einiges dichter an die Realität heran, als seine Kollegen. (Petra)

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Bewertung: **** 

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 430 Seiten, gebundene Ausgabe, Verlag: Wunderlich, 19,90 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 01.09.2006, letzte Änderung am 26.11.2006, Layout by abrakan