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Rezension

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Inhalt

In diesem Buch finden sich Kurzbiografien bedeutender Dichter. Hierzu bedient sich der Autor einer besonderen Form. Er hat deren Wohnstätten aufgesucht und spannt den Bogen ihrer Lebensgeschichte um die Orte, die sie inspiriert und geprägt haben. Mit folgende Dichtern und Wohnstätten hat sich Peter Braun auseinandergesetzt:

Johann Wolfgang von Goethe in Weimar
Friedrich Schiller in Weimar
Bertolt Brecht in Berlin
Theodor Storm in Husum
Thomas Mann in Lübeck

Annette von Droste-Hülshoff bei Münster

Christian Dietrich Grabbe in Detmold

E.T.A. Hoffmann in Bamberg

Jean Paul in Bayreuth

Marieluise Fleißler in Ingolstadt

Justinus Kerner in Weinsberg

Friedrich Hölderlin in Tübingen

Hermann Hesse in Montagnola

Georg Trakl in Salzburg

Meine Meinung:

Peter Braun spürt in diesem Buch den Spuren großer deutscher Dichter nach - was könnte es da besseres geben, als die Orte aufzusuchen, die im Leben dieser Dichter eine bedeutende Rolle spielten und die sie zu ihren Lebzeiten inspiriert haben?

So suchte er die Wirkungsstätten von Goethe (das Haus in Weimar am Frauenplan), Schiller (sein Wohnhaus in Weimar), Annette von Droste-Hülshoff (Burg Hülshoff, Rüschhaus), Hermann Hesse (die Casa Camuzzi in Montangnola), Friedrich Hölderlin (der Hölderlinturm in Tübingen) u.v.a. auf.

Anhand dieser Orte zeichnet er die wesentlichen Punkte und Stationen des Lebens der einzelnen Dichter in überschaubarer Länge nach. Der Leser erfährt, wie die Dichter gelebt haben, erhält einen kleinen Einblick darin, welches bedeutende Werk an welchem Ort entstanden ist und in welchen Verhältnissen der betreffende Dichter dort gelebt hat. Eine gelungene Vorgehensweise, die im Kopf des Lesers eine greifbare Vorstellung wachruft vom Leben der großen Persönlichkeiten der Dichtung. Die sachliche Art, in der Peter Braun schreibt, erzeugt ein gewisses Vertrauen in seine Objektivität. Auch die Tatsache, dass er sich nicht auf einen Dichter fixiert, sondern sein Augenmerk auf viele richtet, stützt die Annahme, dass er hier nicht subjektiv vorgegangen ist, wie es vielleicht der Fall wäre, würde er sich nur mit einem einzigen Dichter befasst haben. Denn meistens ist es dann doch so, dass der Autor von einer Persönlichkeit besonders fasziniert ist und einige Tatsachen eventuell beschönigt, da eben eine gewisse Faszination für eben diesen einen Dichter ihn inspiriert haben mag, über ihn zu schreiben. Es mag eine bloße Annahme sein, aber Peter Braun scheint mir sehr nüchtern an diese Arbeit herangegangen zu sein, was dem Band sehr gut tut. Dem Leser bleibt hier selbst überlassen, die Personen - sprich, die Dichter - als Menschen und Künstler einzuschätzen, was leider selten vorzufinden ist.

Im Grunde sind dies Kurzbiografien, in denen jedoch die Wirkungsstätten in Wort und Bild ihr angemessenes Gewicht erhalten. Nicht jedoch findet man hier, wie der Titel aber vermuten lassen könnte, eine bloße Besichtigung der Dichterhäuser; deren einstige Bewohner spielen eine mindestens ebenso große Rolle! Erklärend für dieses Buch steht auch direkt zu Anfang ein Zitat von Goethe: "Wer den Dichter will verstehen Muss in Dichters Lande gehen".

Insofern für jeden geeignet, der sich mit diesen großen Dichtern näher befassen möchte, aber nicht direkt über jeden einen vollständigen Band lesen möchte. Mich zumindest hat mich dieses Buch auf einige dieser Dichter sehr neugierig gemacht und ich möchte nun die Werke, die in diesen Häusern aus den Federn dieser Dichter hervorgegangen sind, kennen lernen. Diejenigen natürlich ausgenommen, deren Schaffen mir nicht mehr ganz fremd ist. Bei diesen Dichtern verhalf mit Peter Braun jedoch, ihre Dichtungen aus einem neuen oder leicht anderen Blickwinkel betrachten zu können. Auch wird der Leser eingeweiht, wer zu der damaligen Zeit wen kannte, wer wen inspiriert hat und welche Konkurrenzen zwischen diversen Dichtern herrschten.

Wer nun seine Freude daran entdeckt hat, mit Peter Braun auf den Spuren dieser bedeutenden Persönlichkeiten zu wandeln, der kann das auch noch vertiefen und die Wirkungsstätten dieser Dichter aufsuchen. Behilflich ist dabei ein im Anhang angefügtes Adressenverzeichnis, in dem sogar die Öffnungszeiten vermerkt sind, zu denen man diese Stätten besichtigen kann. Ebenfalls ein Quellenverzeichnis, eine Literaturauswahl und ein Verzeichnis über die 64 in dem Band abgedruckten Schwarzweißabbildungen fehlen nicht. (Petra)

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 224 Seiten, Taschenbuch-Ausgabe (Paperback), dtv,15,- €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 07.09.2003, letzte Änderung am 08.03.2004, Layout by abrakan