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Rezension

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Inhalt:

Eingebettet in die wogende Weizenfelder von Lancaster County scheint die Idylle der kleinen Amsisch-Gemeinde von Paradies vollkommen. Doch ein erschütternder Fund bereitet dem frieden ein jähes Ende: In der Scheune der gläubigen Familie Fisher wird die Leiche eines Neugeborenen entdeckt. Niemand aus der Familie kann sich vorstellen, was geschehen ist. Doch alle Hinweise deuten auf Katie, die 17 jährige, unverheiratete Tochter, als Mutter hin. Obwohl ihre Eltern Sarah und Aaron, sowie ihr Verlobter Samuel ihre Unschuldsbeteuerungen glauben, wird Katie des Mordes angeklagt. Ihre verstoßene Tante Lena kann ihre Nichte Ellie, eine Staranwältin aus Philadelphia überreden, die Verteidigung zu übernehmen. Auch Ellies Leben steckt in einer Krise. Unglücklich mit der Doppelmoral ihres Berufes, wollte sie sich eigentlich eine Auszeit von beruf und ihrem Lebenspartner Stephen gönnen.

Als sie vor Gericht zum Vormund für Katie bestimmt wird, muß Ellie mit auf die Farm der Fishers ziehen und lernt so eine völlig neue Welt und ein Miteinander kennen. Doch obwohl ihr alle, nach anfänglichem Mißtrauen, entgegenkommen, scheint niemand die offensichtlichen Beweise akzeptieren zu wollen. Auch Katie nicht, die nach wie vor leugnet, überhaupt schwanger gewesen zu sein. Ellie versucht ihr Vertrauen zu gewinnen und langsam kommt sie Katies Geheimnis auf die Spur. 

Meine Meinung:

Zugegeben, die Geschichte ist wirklich nicht neu. Ein vermeintlich unschuldiges Mädchen, oft religiös, gerät unter Mordverdacht und wird von einer erfolgreichen weiblichen Verwandten verteidigt. Die beiden Frauen schließen Freundschaft und verändern durch ihre Einstellung, das Leben der anderen.

Doch selten habe ich diese Geschichte so toll verpackt gelesen. Ich habe dieses Buch in einem Rutsch verschlungen und kann wirklich mit gutem Gewissen sagen, daß es mir persönlich nie langweilig geworden ist. Ich konnte wirklich keine Längen finden. Die Lösung ist nicht wirklich schwer herauszubekommen. Die Details, die wir über Gebräuche und Sprache der Amish erfahren, sind längst aus ähnlichen Büchern oder Filmen bekannt, und dennoch, macht es einfach Spaß diesen Roman zu lesen. Er vereint für mich perfekt, Krimi, Justizthriller, Frauen- und Liebesroman.

Am Anfang hat mich der Handlungsstrang über die verstorbene Schwester von Katie zwar etwas befremdet, ich habe aber später entdeckt, daß er wichtig ist, um Katies Wesen und ihre Entscheidung zu verstehen, die ihrer Erziehung und ihrem Glauben widerspricht. Es ist einfach ein weiteres kleines Detail, was dieses Werk für mich zu einem Genuß macht. Auch das nicht 100%ige Finale hat seinen Charme.

Der Stil der Autorin ist sehr angenehm und es gelingt ihr meiner Meinung nach perfekt, eine Spannung zu halten, die nicht allein auf die Lösung der Geschehnisse hinarbeitet. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht eines allwissenden Erzählers, von Ellie und Rückblicken von Katie erzählt. Es ist einfach die große Anzahl an liebevollen Einzelheiten, die den Krimi für mich zu etwas besonderem machen. Sympathische Charaktere, glaubhafte Emotionen, Verwicklungen, Mystik, gekonnter Ausdruck und ein schreckliches Verbrechen.

Wenn ich mich nach einem Buch zwar richtig zufrieden bin, aber gleichzeitig traurig, daß es vorbei ist, ist es für mich fünf Sterne wert.

Fazit: Unterhaltung pur! (Tara)

Meine Meinung:

Jodi Picoults Buch ist eines der unterhaltsamsten und spannendsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe.

Die Landschaft, das Leben, die Gebräuche und die Amischnen selbst sind auf eindringliche, sensible und glaubhafte Weise beschrieben. Man merkt dem Buch deutlich an, das vor seinem Entstehen, einige Zeit auf gründliche Recherchen verwendet wurden. Es stimmt einfach alles. Picoult hat einen hohen Maßstab angelegt und ist ihm in jeder Weise gerecht geworden.

Obwohl die Grenzen der verschiedenen Welten zwischen Amischen und Nichtamischen durchlässiger werden, da auch die Amischen ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, gibt es gravierende Unterschiede der Lebensauffassung.

Eine Welt deren Lebensrytmus immer schneller und hektischer wird, in der ein Individuum mit einer Geschäftsidee und einer Marktlücke in kurzer Zeit unglaubliche

„Erfolge" und grossen Reichtum erwerben kann, bleibt den Amischen weitgehend unverständlich.

Eine Welt, in der ein Individuum wenig, die Gemeinschaft jedoch alles ist und Individualität weder gewünscht noch gefördert wird, eine solche Welt bleibt Nichtamischen zutiefst fremd.

Für einen Amischen jedoch ist es der einzig gangbare Weg. Zuerst kommt Gott, dann die Gemeinschaft, dann die Familie und zuletzt der Einzelne. Das Leben ist bis ins letzte durch „ Gottes Gesetz" geregelt. Als Kind sagen einem die Eltern was recht ist, sollte man einmal im Zweifel sein. Für den Erwachsenen sind es der Prediger, die Ältesten und als letzte Instanz vor Gott der Bischof. Die höchste Strafe ist der ist der Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft, und man beginnt zu verstehen wie schrecklich ein solches Urteil einen Amischen treffen muß

Es ist Picoult meisterhaft gelungen dieses Leben darzustellen. Deshalb ist es für mich keine Frage. Dieses Buch hat die höchste Punktzahl mehr als verdient.

Ich bin wirklich begeistert. (Mariposa)

Bewertung: **** (Tara)
Bewertung: **** (Mariposa)

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Originaltitel: Plain Truth, Ersterscheinung:2000 by Pocket Books - New York, Deutsche Erstausgabe: 2001 by Kabel Verlag München, Deutscher Übersetzter: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, ISBN Nr.3 - 8225 - 0556 - 0, Seitenzahl: 462, Preis: € 19,90 

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 30.06.2002, letzte Änderung am 05.06.2003, Layout by abrakan