Inhalt:
Jo Harper ist Reporterin und um
eine Reportage zu schreiben, muss sie das Thema mit dem sie sich
befassen soll, auch richtig interessieren. Als sie daher zum
ersten mal von Douglas Marshall hört und das der berühmte
Forscher vermisst wird, hat sie keine Lust die Story zu übernehmen.
Absolut nichts reizt sie an dem Thema. Ihre Freundin jedoch überzeugt
sie davon, den Fall zu recherchieren. Und bald erfährt Jo, das
Douglas Marshall, ein berühmter Archäologe, sich seit Jahren mit
der legendären Franklin-Expedition befasst, die 1845 aufbrach,
die Nord-West-Passage zu erforschen und bei der alle Männer
starben.
Die Geschichte um die Franklin-Expedition beginnt auch Jo in den
Bann zu ziehen, aber als sie versucht näheres über Douglas
Marshall herauszufinden, stößt sie auf eine Mauer aus Schweigen.
Seine Frau will nicht mit ihr reden, der Sohn scheint eh eine
komische Beziehung zum Vater zu haben und ansonsten kümmert es
niemanden, das er im Eis als verschollen gilt. Kurze Zeit darauf
wird er jedoch lebend gefunden und Jo trifft den charismatischen
Mann zum ersten Mal. Sie schreibt eine Reportage über ihn und
seine Arbeit und es bleibt nicht aus, das die beiden sich trotz
des großen Altersunterschiedes ineinander verlieben. Das Leben könnte
gar nicht schöner sein. Kurz darauf jedoch, als Jo und Douglas
heiraten will, kommt er bei einem Unglück ums Leben.
Zwei Jahre später, als Jo glaubt ihr Leben wieder im Griff zu
haben, schlägt jedoch das Schicksal noch einmal grausam zu und es
beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.
Meine Meinung:
"Das Eiskind" ist
wirklich eine ungewöhnliche und fesselnd geschrieben Geschichte,
jedoch muss ich fairer Weise sagen, das ich solche dramatischen
Romane normalerweise nicht lese. Daher kann ich das Buch nur
aufgrund seiner faszinierenden Geschichte bewerten. Die Autorin
beginnt praktisch mit dem Ende der Story, um dann in Rückblenden
alles zu erzählen. Außerdem gibt es im Buch ständig Sprünge
zwischen Gegenwart und Vergangenheit, denn das Schicksal der
Franklin-Expedition, wird ebenfalls erzählt. Wer auf der Suche
nach einem ungewöhnlichen Buch ist, kommt an "Das
Eiskind" nicht vorbei, denn alles in allem verspricht der
Roman ein Bestseller zu werden. (Isolde Wehr, Herausgeberin der www.die-buecherecke.de
und des www.momentsclub.de)
Meine Meinung:
Glaubt man nur dem Klappentext, wäre
die Geschichte um Jo und Sam schnell erzählt. Die
Rollenverteilung ist klassisch, der Mann mit der jüngeren
Geliebten, die böse Ehefrau und der Sohn aus erster Ehe mit
ungeklärter Vaterbeziehung. Aber der Roman bietet wesentlich
mehr. Es gibt noch zwei weitere Erzählstränge: zum Einen lernen
wir Gus kennen, der Schiffsjunge auf einen der Schiffe der
Franklin-Expedition ist, die 1845 zur Entdeckung der
Nordwest-Passage aufbrach. Schiffe und Besatzung verschwanden im
ewigen Eis, niemand hat die Expedition überlebt, auch die Schiffe
wurden nie gefunden. Der Leser begleitet Gus und den Rest der
Mannschaft ins ewige Eis bis in den Tod. Und dann ist da noch die
Eisbärin mit ihrem Jungen, die auf den Spuren des Franklin Trails
gesichtet wird.
Durch den von Wechsel von
Gegenwart in die Vergangenheit wird das Buch unglaublich spannend.
Die Autorin hat wirklich hervorragend recherchiert und bringt dem
Leser durch den -fiktiven - Schiffsjungen Gus die ganze Dramatik
der Expedition näher. Wenn man überlegt, dass diese Expedition
vor über 150 Jahren mit minimaler Technik und wissenschaftlichen
Erkenntnissen gestartet ist (und sie war nicht die erste!), kann
man nur staunen und den Mut dieser Menschen bewundern. Elizabeth
McGregor gelingt es zum Schluss auch sehr gut, die verschiedenen
Erzählstränge zusammen zu fügen. Und durch die Geschichte um
die Erkrankung von Sam weist sie auch noch einmal auf die
Wichtigkeit von der Registrierung als Knochenmarkspender hin.
Alles in allem ein gut gelungener
Roman einer Autorin, die sich eigentlich als Verfasserin von
Kriminalromanen einen Namen gemacht hat. (Lucy)
Bewertung: *** (Isolde)
Bewertung: **** (Lucy)
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos:
gebundene Ausgabe, Blanvalet Verlag, erscheint
Februar 2002, ISBN: 3-7645-0122-7, 22,90 €
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