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Rezension

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Inhalt:

Heredias frühere Geliebte Fernanda wird tot in einem Hotelzimmer gefunden. Heredia macht sich daran den Fall aufzuklären und hat von Anfang an mit einem Wust an Korruption und Machtmissbrauch zu tun.

Seine Freunde der Kioskbesitzer Anselmo und sein blinder Freund Stevens, der gute Kontakte zum Geheimdienst unterhält, helfen ihm. Nicht zu vergessen auch sein Kater Simenon.

Trotz vielerlei Stolpersteine , die ihm in den Weg gelegt werden, nicht zuletzt von einer korrupten Justiz wird Heredias nicht aufgeben.....

Meine Meinung:

Ramón Díaz Eterovic hat einen interessanten, spannenden und vor allem sozialkritischen Kriminalroman geschrieben.

Das Buch ist eine gekonnte Beschreibung der chilenischen Gesellschaft der neunziger Jahre.

Eterovic beschreibt die Umbruchsstimmung nach der bösen alten Pinochet - Ära.

Die alten Machthaber des Militärs unter Pinochet haben sich mit opportunistischer Leichtigkeit an die neuen Gegebenheiten angepasst und machen nun Geschäfte auf eigene Rechnung. Allenthalben blühen Günstlingswirtschaft, Korruption und Bestechlichkeit. Sie machen auch bei Justiz und Polizei nicht halt.

Zum Glück hat Heredia, der Hauptprotagonist des Buches, ja ein paar treue Freunde, die ihn unterstützen und auf die er sich in dieser sich rasant verändernden Welt verlassen kann.

Da wäre zum Beispiel sein blinder Nachbar Steven, mit seinen guten Kontakten zum Geheimdienst , der unseren Helden hilft sich im Sumpf der Korruption und im komplizierten Geflecht der Machtverhältnisse zurechtzufinden.

Da wäre auch der Kioskbesitzer Anselmo, der vor dem Haus Heredias in seinem Büdchen sitzt und auf der Straße nach Feinden Heredias Ausschau hält. Er warnt ihn dann mittels Handy, das er neben einem nagelneuen Faxgerät nach einem Lotteriegewinn angeschafft hat.

Da vor allen auch der Polizist Dagoberto Solis, den Heredia schon aus seiner Zeit auf der Universität kennt und der zu seinen ältesten Freunden zählt.

Last but not least sein Kater Simenon, dem er täglich von seinen Plänen, seinen Erfolgen und Misserfolgen erzählt. Ob die klugen Antworten des Katers nun Realität sind oder lediglich in Heredias Einbildung bestehen, bleibt der Entscheidung des Lesers überlassen. Jedenfalls entspinnt sich manch spannender Dialog zwischen den beiden.

Eterovic ist mit diesem Buch ein exzellenter Wurf gelungen. Obwohl ich mich anfangs (die ersten 50 Seiten) schwer getan habe mit diesem Buch, war ich selten so froh durchgehalten zu haben und bin gespannt auf weitere Eterovic-Lektüre. (Mariposa)

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 331 Seiten, Originaltitel: Angeles y solitarios, Ersterscheinungsjahr:1995 by Editorial Planeta Chilena, Deutsche Erstveröffentlichung:2000 by Diogenes-Verlag AG, Zürich, Deutscher Übersetzer: Maralde Meyer-Minnemann, Taschenbuch-Ausgabe, 9,90 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 01.03.2003, letzte Änderung am 30.05.2003, Layout by abrakan