Inhalt:
Als der Architekt Charles
Waterston nach zehn Jahren Ehe von seiner Frau Carole verlassen
wird, bricht für ihn eine Welt zusammen. Immer war er der
Meinung, auch ohne Kinder, eine perfekte Ehe zu führen und auch
als Carole ihm ihre Affäre mit ihrem 61-jährigen Kollegen Simon
gesteht, will er sie nicht gehen lassen. Doch Carole reicht die
Scheidung ein und Charles Firma versetzt ihn als neuen Geschäftsführer
des New Yorker Büros, nach all den Jahren zurück in seine Heimat
USA. Charles ist verzweifelt. Er haßt seine neue Wohnung, New
York und die angespannte Arbeitsatmosphäre in seinem neuen Büro,
wo er nur als Aushängeschild fungieren soll. Als seine
Vorgesetzten ihm eine sechs monatigen Auszeit anbieten, greift er
mit der festen Überzeugung zu, nach einem kurzen Skiurlaub in
Vermont, nach London zurück zukehren und die Firma zu verlassen.
Als er auf seiner Reise, einige Tage vor Weihnachten, in dem
kleinen Ort Shelburne Falls die Bekanntschaft der alleinstehenden,
alten Pensionsbesitzerin Gladys Palmer macht und sich bei ihr
endlich wieder zu Hause fühlt, beschließt er einige Zeit zu
bleiben. Gladys vermietet ihm schließlich ein kleines Chateau,
dessen Geschichte Charles sofort in einen Bann schlägt. Als er in
der ersten Nacht die Erscheinung der früheren Bewohnerin Sarah
Ferguson zu sehen glaubt und schließlich deren Tagebücher
entdeckt, versinkt er immer mehr in die Geschichte dieser starken
Frau, die Ende des 18.Jhr ihren gewalttätigen Ehemann verlassen
und allein nach Amerika gekommen war, um schließlich dort ihr Glück
bei einem französischen Edelmann, Francois de Pellerin gefunden
hatte, der sich auf Seiten der Indianer schlug. Doch kann diese
Lektüre Charles die Augen öffnen, für all das Leben und Liebe,
die ihm noch bevor stehen?
Meine Meinung:
Nach langer Zeit und vielen
Krimis, mal wieder etwas fürs Herz. Ich habe das Buch an einem
Abend durchgelesen und kann nur sagen, Hut ab Mrs. Steel! Ein
tolles Buch. Eigentlich perfekt, für die Herbst- und Winterzeit
mit einer Tasse Kakao und einer Decke über den Beinen. Aber auch
so eine kurzweilige Unterhaltung. Natürlich ist es ziemlich bald
klar, wie die Geschichte ausgeht und wer wen bekommt, aber die
Autorin schafft es, diese Tatsache völlig zur Nebensache werden
zu lassen.
Die Geschichte vereint alles, was
ein guten Liebesroman braucht, einen sympathischen Helden (ja, ein
Mann), der eine Entwicklung durch macht, eine traumhafte
Landschaft, deren Beschreibung genau in der richtigen Dosis
einfließt, eine gute "Oma", eine spröde, aber
attraktive alleinstehende Frau und ein romantisches Geheimnis. Ein
besonderes Vergnügen waren für mich die
Tagebucheintragungen von Sarah Ferguson. Obwohl der Wilde Westen
nicht meine bevorzugte historische Epoche ist, hat es Mrs.
Steel verstanden, mich zu fesseln. Die Abschnitte sind nie
langatmig oder ausschweifend und manchmal ertappte ich mich dabei,
dass ich wie Charles plötzlich hochschreckte, wenn die Geschichte
in die Jetzt-Zeit zurück fiel. Dieses Buch ist eine
Empfehlung für jeden, der mal wieder einen klassischen
Liebesroman lesen will, der zwar alles hat, aber es weder mit
Leid, Liebe, Schmalz und Schnulzigkeit übertreibt. Dies war zwar
mein erster, aber ich denke nicht mein letzter Danielle Steel.
(Tara)
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Gebunden 351 Seiten -
Blanvalet; 21,47 EUR/ 42,- DM
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