Inhalt:
Sibylla Forsenström
ist ihr ganzes Leben lang auf der Flucht gewesen. Vor ihren
Eltern, ihren Mitmenschen und nun vor der Polizei. Mit 18 hielt
sie es zu Hause nicht mehr aus; seitdem lebt sie auf der Straße,
schon fast 15 Jahre lang. Sybilla ist eine von vielen Obdachlosen
in Stockholm und doch ist sie anders. Als Tochter eines reichen
Fabrikdirektors hat sie gelernt, wie man sich in der Welt bewegen
muss, ohne aufzufallen. Manchmal gibt sie sich sogar als reisende
Geschäftsfrau aus, um so für eine Nacht in einem Luxushotel
unterzukommen. Wenn sie dann einem einsamen Geschäftsmann die
Geschichte vom verlorenen Potemonnaie erzählt, bekommt sie fast
immer ein Abendessen und ein Zimmer gratis, ohne selbst
Verpflichtungen einzugehen.
Doch dann wird Jörg Grundberg, ihr letzter Gönner, bestialisch
ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Für die Polizei ist
der Fall schnell klar: Sibylla ist die Frau, mit der Grundberg
zuletzt gesehen wurde. Alle Indizien sprechen dafür, das sie die
Mörderin ist. Für Sibylla beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Sie
wird im ganzen Land gesucht, und selbst für sie, eine Meisterin
des Versteckspiels, kann die Flucht kein Ausweg sein. Als sie auf
dem Dachboden einer Schule von dem 15jährigen Patrick entdeckt
wird, weiß sie, dass er ihre letzte Chance ist. Und Patrick ist
leichtsinnig und zu neugierig, um Sybilla einen Wunsch
abzuschlagen...
Die
Autorin, geboren 1965, ist die Großnichte von Astrid Lindgren.
Sie lebt mit ihrer Familie in Stockholm und arbeitete zuletzt als
Drehbuchautorin. Von der schwedischen Presse wird sie bereits mit
Henning Mankell und Lisa Marklund verglichen.
Meine Meinung:
Eine mir bisher
unbekannte Autorin, von der ich positiv überrascht bin. Nach der
Beschreibung denkt man - ein Krimi - aber dieses Buch ist mehr als
eine spannende, fesselnde und zudem noch gut geschriebene Story,
die sich von den üblichen Mordgeschichten abhebt. Die Autorin
befasst sich intensiv mit der Hauptperson und zeichnet im Rückblick
ein deutliches Bild von einer Tochter aus reichem Hause, auf der
Flucht vor einem unerträglich spießigen und unglücklichen
Leben, mit nur dem einen Ziel: Ihrer Vergangenheit zu entkommen
und irgendwo in Ruhe zu leben. Doch als eine schreckliche
Mordserie beginnt, hat sie keine andere Wahl, als sich bis zu
einem gewissen Grad in diese ihr so verhasste Gesellschaft
wiedereinzugliedern, um ihre Unschuld zu beweisen und den wahren Täter
zu entlarven.
Sehr feinfühlig
und dennoch spannend geschrieben und ohne die üblichen Klischees
von schmutzigen, stinkenden und drogensüchtigen Obdachlosen , hat
Karin Alvtegen mich mit ihrem Roman durchaus überzeugt und ich
warte gespannt
auf weitere Werke von ihr... (Kerstin)
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos:
270 Seiten,
gebundene Ausgabe, Wunderlich Verlag
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