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Rezension

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Inhalt:

Im ausgehenden 14. Jahrhundert hat er verstanden, seine Stadt wohlhabend zu machen. Toppler pflegt ein tolerantes Verhältnis zu den Juden, insbesondere zum reichen Josua Süßkind. Aber die Stimmung in der Stadt ist durch geheimnisvolle Feuersbrünste gereizt. Man gibt den Schweinen die Schuld, die ständig an den Brandstellen auftauchen. Zur Klärung der mysteriösen Brände beauftragt man den Franziskanermönch Barnabas.

Auch die Liebe von Josuas selbstbewusster Nichte Judith, die nichts lieber als Ärztin werden will, zu Topplers Sohn Attila steht unter keinem guten Stern. Die Schranken der Religionen scheinen unüberwindlich. Judith flieht und lernt bei einem berühmten Medicus in Bozen die Kunst des Heilens. Nach Monaten der Suche findet Attila sie im pestverseuchten Venedig. Endlich scheint das Schicksal den Liebenden wohlgesonnen. Doch die Mühlen der Inquisition mahlen langsam, aber unerbittlich...

Meine Meinung: 

Ein wichtiger Hinweis vorab: Bitte nach meiner Meinung unbedingt auch die nachfolgende beachten!

Ich weiß auch nicht. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich es mit historischen Romanen nicht so habe. Ich bitte deshalb hier nochmal besonders darum zur Kenntnis zu nehmen, dass es nur eine Meinung ist, und ich nicht immer objektiv sein kann. Mein Eindruck von diesem Roman ist jedoch, dass er sehr langgezogen war. Stellenweise wollte ich schon gar nicht mehr so recht wissen, wie es den Helden ergeht. Obwohl ich schon sagen muss, dass das Ende dann nun nicht langweilig oder einfallslos war. Auch hat der Autor die Zeit damals sehr gut beschrieben, aber ich konnte den Figuren beim Lesen keine Lebendigkeit abgewinnen. Außerdem fand ich es stellenweise unnötig brutal. Sicher, das Mittelalter war schon ziemlich grausam und es ist auch interessant darüber zu lesen. Aber ich hatte den Eindruck, dass der Autor zuviele Themen in diesen Roman gepackt hat und alles auch nur ansatzweise. So ging es um die Frage "Christen/Juden" um die Inquisition, um die Rolle der Frau in der damaligen Zeit und ein Krimi sollte es an erster Stelle ja sein. Davon wich der Autor jedoch allzu häufig ab. Ich fand das dies mehr eine Liebesgeschichte war. Soll auch egal sein, zu welchem Genre der Roman gehört. Schubladendenken muss ja nicht sein, aber dennoch fand ich es zuviel für einen Roman von rund 400 Seiten. So blieb doch alles oberflächlich und für mich nicht wirklich interessant! Wie gesagt, nur eine Meinung, von jemanden der diesem Genre eh nicht allzuviel abgewinnen kann! Und immerhin muss ich eines sagen: Es ist schön etwas über die Zeit damals zu lesen, gerade wenn ein Autor sich so gut auskennt wie E.W. Heine. Heinrich Toppler war wirklich Bürgermeister von Rothenburg und wurde auch "König von Rothenburg" genannt, weil er die Stadt zu dem gemacht hat, was sie bis heute noch ist. Beeindruckend! (Petra)

Meine Meinung:

Ich möchte eine Ergänzung liefern zu dieser Buchbesprechung. Petra, du hast ja betont, dass dir historische Romane nicht so liegen und dass es nur deine subjektive Meinung ist. Genauso subjektiv kommt jetzt die meinige :-)
Seit der Päpstin habe ich keinen historischen Roman gelesen, der mich durchgehend so gefesselt hat wie "Der Flug des Feuervogels". Er ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Haarsträubende spätmittelalterliche Szenen, kluge theologische Dispute zwischen Christen und Juden, die in der Lage sind, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen, eine Reihe von mysteriösen Brandanschlägen in der Stadt, die auf Häuser von Franziskanern verübt werden und eine gute Geschichte um zwei sich liebende junge Menschen ergeben die richtige Mischung für eine spannende Unterhaltungslektüre.
Besonders die Figur der Judith, die nach ihrer Konvertierung zum Christentum mit der Gespaltenheit lebt, die ihr schließlich zum Verhängnis wird, die die jüdischen Rituale nicht missen mag, weil ihr die christlichen daneben wie ein blasser Abklatsch erscheinen, erschien mir wunderbar gezeichnet. Das Buch erfüllt meines Erachtens die beiden Kriterien, die ein historischer Roman haben sollte: Gute Unterhaltung und noch etwas Bildung ganz nebenbei. (Abendstern)

Bewertung: ** (Petra)
Bewertung: **** (Abendstern)

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: : 411 Seiten, gebunden, C. Bertelsmann Verlag, 44,90 DM 

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 31.08.2002, letzte Änderung am 22.09.2003, Layout by abrakan