Inhalt:
In diesem Roman
von Victor Hugo dreht sich alles um die schöne Zigeunerin
Esmeralda. Archidiakon Claude Frollo, Hauptmann Phöbus und
Quasimodo der Glöckner von Notre Dame, sind in Esmeralda
verliebt, doch sie liebt eigentlich nur ihre Freiheit, allenfalls
den Hauptmann.
Bei dem
Kirchenmann wächst sich die Liebe jedoch zu einer Besessenheit
aus. Und, den Zeichen der Zeit, namentlich der Inquisition
folgend, wird dafür Esmeralda als Hexe verantwortlich gemacht.
Trotz des Kirchenasyls, das Esmeralda gewährt wird, kann ihre
Hinrichtung als Hexe nicht verhindert werden.
Doch daran kann
sich Frollo nicht erfreuen, denn die diebische Freude, die ihn bei
der Beobachtung überkommt, führt dazu, dass sein ehemaliger
Ziehsohn, Quasimodo, ihn von den Zinnen der Kathedrale stürzt.
Meine
Meinung bzw.
Gedanken zum Buch
:
Victor
Hugo - Roman und Disney?
Durch den günstigen
Preis angelockt hat mich die Ausgabe vom Area-Verlag zum Glöckner
von Notre-Dame. Es ist eine hübsche HC Ausgabe mit farbigem Cover
- ohne Leinen - also eher praktisch als edel. Dies war ein Aufhänger
zum Lesen des Klassikers. Daneben war auch die Suche nach
'ordentlichen' Kinderfilmen für die Tochter meines Freundes (6),
ein Aufhänger. Sie lässt alle Disney-Filme ins potentielle
Beuteraster fallen. Da wollte ich einmal überprüfen, in welcher
Beziehung Vorlage und Original stehen.
So hab ich
begonnen mir den Klassiker zu Gemüte geführt und in den Film
hineingelinst.
Ergebnis: Ich
bleibe bei Disney - dieses Niveau ist bei Hugo eher das Meine.
Ich bin für
klassische Sprache einfach nicht geschaffen. Ich versuche es immer
mal wieder - und bisher ist mir kein altes klassisches Werk
aufgefallen (vor 1900), das ich gerne gelesen hätte, außer
Goethes Faust. Modernere Adaptionen zum 'Plot' waren und sind mir
bisher immer noch wesentlich lieber.
Die üppig
dargestellte Geschichte mit sehr vielen langen Sätzen ließ bei
mir keinen Lesesog aufkommen. Die Figuren wachsen mir nicht ans
Herz, weil sie von einem Schutzpanzer aus alter Sprache umgeben
sind, der sie vor mir abschirmt. Und das, obwohl die Geschichte
eigentlich außerordentlich spannend ist. Geschrieben wurde das
Buch Anfang des 19. Jahrhunderts, es beschreibt jedoch die
Kathedrale in der Inquisitionszeit gegen 1480. Alle
Verfilmungen, oder auch das Stella-Musical können mich eher
verlocken als der reine Text, durch den ich mich in Zeiten der
Pflichtlektüre in der Schule zurückversetzt fühlte.
Schade. Das
Buch ist zu schön um einfach so im Bücherschrank zu stehen, es
verdient einen Leser - allerdings zur Zeit nicht mich. (Binchen,
März 2004)
Bewertung:
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 345 Seiten, Area-Verlag, 7,95
Euro , ISBN 3899960092
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