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Rezension

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Inhalt:  

Adrien ist gegangen. Fassungslos steht Chloé der Tatsache gegenüber, dass sie nun mit ihren beiden Töchtern allein dasteht.  

Aus einer unerwarteten Ecke erreicht sie ein helfender Arm: Pierre, der unnahbare Schwiegervater, schnappt sich die Frau und seine Enkelkinder und fährt mit ihnen auf’s Land.  

Dort erzählt er ihr, auf Tage verteilt, eine erstaunliche Geschichte. Der unnahbare Mann wird für Chloé zum Menschen. Der Blick, den Pierre ihr hinter seine Fassade gestattet, kann ihr vielleicht helfen?

Meine Meinung:  

Die Autorin erzählt eine Geschichte, die gar nicht kitschig ist. Ihre Sprache ist dabei ironisch und direkt, also gar nicht rührselig. Die Gedanken, die bei mir angeregt wurden, waren es jedoch.  

Die 30-jährige Chloé und der 60-jährige Pierre gehen ehrlich miteinander um. Sie wählen wahre Worte – und das macht die Geschichte so spannend – zumindest für jemanden, wie mich, der sich immer gewünscht hatte hinter eine solche Fassade blicken zu können. Umgeben von Tabus im Umgang mit dem eigenen Schwiegervater, der ein ähnliches Ekelpaket sein konnte, hätte ich mir solch eine offene Redeweise gewünscht.  

Keine falsche Scheu ist zu finden, klärende Worte fallen, denn es stehen einige Missverständnisse im Raum. Der alte Kotzbrocken, der seinen Sohn ständig tyrannisierte, hat auch seine unbekannten Seiten. Er ist in der Lage, Chloé die Augen dafür zu öffnen, dass auch derjenige, der sich aus einer Beziehung verabschiedet, Mut braucht. Er selbst hat diesen Mut damals, vor 20 Jahren, nicht aufgebracht. Dabei erzählt er die Geschichte seiner großen Liebe, die man bei ihm kaum vermutet hätte.  

Häufig sitzen die beiden am Küchentisch – Pierre umsorgt Chloé und die Kinder, lässt sie jedoch auch allein und schafft ihr so Raum für eigene Gedanken. Ob diese letztendlich zu einem neuen Anfang führen?  

Dieses Buch war so kurz und knapp, mit den Beiden hätte ich gerne noch einige Zeit verbracht, jedoch ist es Anna Gavalda gelungen, dass man Chloé jetzt auch allein lassen kann – genauso allein, wie ich mit meinen eigenen Stimmungen zurückblieb. Beeindruckend wie sie es schafft, in dieser Kürze soviel echte Gefühle unkitschig auszudrücken. (Binchen, Mai 2005)

Bewertung: ****

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos:  Fischer TB - 164 Seiten, auch als Lesung und Hörspiel 

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 21.05.2005, letzte Änderung am 30.11.2005, Layout by abrakan