Inhalt:

Professor Ulrich kümmert sich in besonderer Weise um seine vierzehnjährige Patientin Vivien. Die meisten Menschen, das Klinikpersonal eingeschlossen, hält Vivien einfach nur für verrückt oder doch maßlos überspannt. Der Professor hält sie für völlig normal, bis auf die Tatsache, das bei ihrer Wiedergeburt auf der Erde etwas schiefgelaufen ist. Sie kann sich angeblich an vergangene Leben erinnern, die es eigentlich gar nicht gegeben haben dürfte. Vivien behauptet nämlich von einem anderen Stern zu kommen. Von einem weit im Weltall kreisenden Planeten namens Thara. Dann wird eines Morgens unter dem Fenster der geschlossenen Abteilung, der brutal und grausam zugerichtete Körper des neuen Verwaltungschef der Klinik gefunden. Hat es wirklich einer der eingeschlossenen, psychisch schwer gestörten Menschen geschafft, die schwerbewachte Station zu verlassen? 

Meine Meinung:

Man braucht keine prophetische Gabe, um herauszufinden das der Autor des Buches ein anerkannter und erfolgreicher Drehbuchschreiber ist. Seine Bücher scheinen für eine Verfilmung wie geschaffen zu sein. Leider hat das ( zumindest für mich) auch ein paar kleinere Nachteile. Die Charaktere, die im Medium Film sicher gut zum Leben zu erwecken sind, bleiben im Medium Buch etwas eindimensional fast statisch. Bei einem Szenenwechsel ist das Auftauchen einer neuen Charakterfacette oft zu abrupt, scheint irgendwie nicht recht zu „passen". Das wird jedoch ausgeglichen durch die meisterhaften Beschreibungen des fernen Planeten Thara. Hans - Peter Wolf lässt das Bild einer steinzeitlichen Welt vor unseren Augen entstehen. Diese archaische Welt wird bevölkert von mehreren humanoiden Rassen, die sich gegenseitig befehden. Besonders sei da die brutale, gefühllose, kannibalistische und nur ihren Trieben lebende Gruppe der Hillrucs erwähnt. Diese haben die anderen menschlichen Bewohner mit ihrer rücksichtslosen Machtausübung unterworfen und werden ihrerseits durch einige urweltliche riesige Raubtierarten bedroht. Alles in allem keine Welt an die man sich in seinem jetzigen Leben gern zurückerinnert. Zwischen diesen Realitäten gefangen, die ihr Angst einjagen, treibt das Leben Julietts richtungslos hin und her und sie sucht verzweifelt nach einem Halt und neuer Kraft. Das alles wird von H.P. Wolf wunderbar zu einem spannenden, fesselnden und detailreichen Buch verwoben. Die viehischen Morde, die sich immer wieder ereignen, machen das Ganze zu einem „ hardboiled" Krimi an den man mit einem Schaudern zurückdenkt. (Mariposa)

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)