Inhalt:
USA, Neuengland, Ende der
1990-er. In der Kleinstadt Aurelius verläuft das Leben in
scheinbar überschaubaren Bahnen. Jeder kennt jeden und es
herrscht - bis auf kleinere Vorfälle - mehr oder weniger
Harmonie.
Das ändert sich, als nach und
nach drei junge Mädchen verschwinden. Wird zunächst noch ein Außenseiter
als Täter vermutet, verdichten sich zunehmend die Hinweise auf
einen Schuldigen aus dem Ort. Nachbarn, mit denen man jahre- und
oft jahrzehntelang gut zusammengelebt hatte, werden plötzlich
genauer in Augenschein genommen. Eine Bürgerwehr wird errichtet.
Wer nicht der Norm entspricht, macht sich allein dadurch verdächtig.
Ein Kinderschänder in den eigenen Reihen?
Meine Meinung:
Direkt zu Beginn des Romans erfährt
der Leser, was mit den drei verschwundenen Mädchen geschehen ist.
Dermaßen in Kenntnis gesetzt, ist man natürlich versucht,
zwischen den Zeilen nach Hinweisen auf den Täter zu fahnden. Tatsächlich
findet man diese auch. Aber natürlich nur auf den zweiten Blick.
Dem Autor gelingt es, das
Kleinstadtleben in all seinen Facetten darzustellen. Gerade die
vielen kleinen Geschichten, die das enge Geflecht der familiären
und zwischenmenschlichen Beziehungen der einzelnen Personen
darstellen, machen den Reiz dieses Romans aus. Das Wachsen
gegenseitigen Misstrauens und die zunehmende Ablehnung aller, die
nicht der Norm entsprechen, wird in eindrücklicher Weise
geschildert.
Auch wenn mir ab einem gewissen
Zeitpunkt die Lösung klar war, blieb der Roman bis zum
vergleichsweise spektakulären Ende spannend. (Monika)
Bewertung:
***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos:
462 Seiten, TB, Fischer Verlag, 8,90 €
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