Inhalt:
Kinder und Mann bestimmen das
Leben der Mutter und Ehefrau Eva. Sie sei viel zu pingelig, keines
der Kinder würde so ein Leben haben wollen, nur immer alles für
die Familie tun ... Sie denke ja niemals an sich, das sei doch
kein Leben, nur immer für die Familie und den Mann da sein (aber
für mich - ja für mich solltest Du da sein - so die Meinung
jedes einzelnen Familienmitglieds. (Die Sache mit dem Ehemann
kenne ich auch - schon ein Stirnrunzeln lässt Dich einen Satz
anders beenden, als Du ihn eigentlich begonnen hattest, nur um
keinen Streit oder eine Missstimmung heraufziehen zu lassen.)
Und Eva fängt an, sich danach zu richten. Sie fährt zur Kur, die
ihr so warm ans Herz gelegt wird. Dort überlegt sie, wie sie zu
den Vorwürfen Stellung nehmen kann, sie will sich bessern. Keine
Männergeschichten, nur 'mal nur für sich selber da sein, sie
denkt nach und kommt motiviert zurück, sie hat sich vorgenommen
auf die Vorschläge der Familie einzugehen und - sich zu ändern.
Adam war sexuell unzufrieden, sie hat sich überlegt, dass sie
doch auf seine Wünsche eingehen könnte und ... er verdächtigt
sie fremdgegangen zu sein. Sie räumt nicht mehr hinter den
Kindern her, Mutter ist ja merkwürdig geworden, kümmert sich ja
nicht mehr um uns ... usw.
... und letztendlich zieht Eva aus und fängt Ihr Leben an.
Meine Meinung:
Die Kurnovelle - ein merkwürdiges
Buch. Das Thema fand ich faszinierend, weil mich die Diskrepanz
zwischen dem, was die Menschen einem zum eigenen Leben sagen - und
dem was sie meinen, - diese oftmals vorkommende 'schleichende
Verlogenheit' auch interessiert. Stil und Sprache haben mich
genervt.
Das ganze wird nur in Andeutungen geschildert, die Wortwahl ist so
offen - und auch das Ende so gar nicht positiv. Vielleicht eher
wie das Leben wirklich ist.
Bilanz: Inhalt Klasse, nachvollziehbar - Sprache und Stil -
distanziert - d.h. zwar passend, aber nicht schön oder positiv,
wie ich es gern hab ( Ich weiß, es gibt keine heile Welt - aber
lesen möchte ich ein bisschen von ihr). Hanna Johansen hat dafür
einen Literaturpreis bekommen, das hätte mich vielleicht schon
stutzig machen sollen, denn solche Bücher sind dann sehr häufig
nichts für mich. (Binchen)
Bewertung: *
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos:jBroschiert - 134 Seiten - DTV,
Mchn., Erscheinungsdatum: 1997, 6,60 €
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