Auch
erschienen unter dem Titel: Die
roten Stiefeletten -
Inhalt:
Als Thomas und Charlotte Pitt
einer der seltenen Abend im Theater genießen, werden sie Zeuge,
wie auf einer Droschke der verstorbene Lord Fitzroy-Hammond
gefunden wird. Thomas nimmt sich des Falles an. Alles sieht zuerst
nach einem Spaßvogel aus, der den Lord wieder aus seinem Grab
geholt hat. Dann taucht jedoch bei der feierlichen zweiten
Bestattung eine zweite Leiche auf - wiederum Lord Fitzroy-Hammond,
wie es scheint. Gerüchte werden laut, daß der Lord vielleicht
keines natürlichen Todes gestorben ist. Immerhin war seine zweite
Frau Alicia fast 30 Jahre jünger und hatte noch dazu einen
ernsten Verehrer - Charlottes ehemaligen Schwager und erste Liebe
Dominic. Thomas, der auf Grund seiner Eifersucht gegen Dominic
nicht immer ganz objektiv bleiben kann, versucht den Gerüchten
nach zu gehen. Doch als noch eine dritte Leiche auftaucht und die
Polizei schließlich mit 4 Leichen und nur drei Gräbern da steht,
keimt in Pitt der Verdacht auf, daß es hier vielleicht nur um ein
großes Verwirrspiel geht, um ein anderes Verbrechen zu
vertuschen. Und tatsächlich, die nächste Leiche starb keines natürlichen
Todes.
In all diesem Durcheinander sind Charlotte und Großtante Vespasia
damit beschäftigt, Führsprecher für einen neuen Gesetzesentwurf
zu finden, der den Kindern in den Armenviertel Bildung und Nahrung
garantieren soll.
Meine Meinung:
Auch mit diesem Krimi entführt
Anne Perry ihre Leser wieder ohne Rücksicht ins 18. Jahrhundert.
Es hat wirklich Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen. Bei diesem
gelingt es Anne Perry ebenso wie bei ihren vorherigen die
"gehobene" Gesellschaft des alten England gut rüber zu
bringen und oft schien es mir als sähe ich eine feine Dame vor
mir wie sie sich naserümpfend mit mit den Nachbarschaftsdamen
beim 15.00 Uhr Tee über diesen doch so ungehobelten
Polizeiinspektor Pitt unterhält! (Janina)
Meine Meinung:
Diesmal war ich sehr überrascht,
über die Art, wie die Autorin an das Thema heran geht. Die
Geschichte wirkte auf mich witzig, fast schon krotesk und mehr als
einmal saß ich da und konnte nur den Kopf schütteln. Man ließt
einen Krimi, in dem es in den ersten zwei Dritteln kein Verbrechen
zu geben scheint. Trotzdem oder vielleicht gerade weil dieser
etwas abweichenden und ausgefallenen Idee, hat mich die Geschichte
gefesselt. Es war amüsant Pitt als eifersüchtigen Ehemann,
Dominic als geläuterten Gentelman in den Elendsviertel und
Charlotte diesmal auffallend zurück haltend zu erleben. Überhaupt
ist ein großer Pluspunkt dieser Serie, daß man immer wieder auf
alte Bekannte trifft: einmal Emily, Tante Vespasia, Charlottes
Mutter Caroline oder eben diesmal Dominic. Die Personen haben eine
unheimliche Wärme und Lebendigkeit, die es dem Leser einfach
machen, schnell eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Außerdem
bewundere ich Anne Perrys leichten Stil, historische Romane so
zeitlos zu schreiben, daß man völlig in das viktorianische
England abtaucht. Natürlich fehlt auch diesmal nicht der
sozialkritische Aspekt, wenn ich auch am Anfang den Eindruck
hatte, daß er nicht direkt etwas mit dem Fall zu tun hat. Denn
das Thema des neuen Gesetzessentwurf zieht sich durch mehrere Bände.
Insgesamt betrachtet, fällt dieser Band für mich etwas aus der
Reihe, wenn auch sehr angenehm. Interessant, wie es Anne Perry
schafft, eine so leise Spannung zu erzeugen, daß die Auflösung
immer im Hintergrund zu stehen scheint und mich dann doch wieder
überrascht. vielleicht, weil die Autorin nie nur einen Lösung
und einen Täter serviert, sondern immer aufzeigt, daß es mehr
als einen Schuldigen, ein Täter, ein Opfer oder ein verbrechen
gibt.
Fazit: Anne Perry tanzt aus der Reihe. (Tara)
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geht
es zum Autorenbericht Anne Perry |
Bewertung: **** (Janina)
Bewertung: *** (Tara)
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: zur Zeit leider
vergriffen, vielleicht einmal bei www.abebooks.de
versuchen
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