England, unmittelbar vor Ausbruch des ersten Weltkriegs:
Christopher
Tietjens ist ein perfekter englischer Gentleman mit
nahezu unmenschlicher Selbstbeherrschung - zum Glück, denn
andernfalls wäre
er vermutlich schon längst zum Mörder
geworden. Seine impulsive Frau Sylvia läßt keine Gelegenheit
aus, ihn
lächerlich zu machen, zu demütigen und zu
erniedrigen. Ihr Furor gilt seiner standesgemäßen
Selbstlosigkeit, seiner
perfekt abgeschotteten Gefühlswelt - kurz:
jener Englishness, die seinem Leben in einer immer intriganter und
korrupter werdenden Umwelt Halt und Form gibt.
Je unnahbarer er sich gibt, desto wütender wird Sylvia. Tietjens
flieht in
den Weltkrieg. Im Bombenhagel glaubt er sich
in Sicherheit - aber Sylvia verstrickt ihn in einen fürchterlichen
Zweifrontenkrieg.
Meine Meinung:
Als Inhaltsangabe habe ich den Klappentext aus dem Buch verwendet.
Mir
fehlen leider die Worte dazu.
Der Autor wird hoch gepriesen als Wiederentdeckung und wichtigster
Romanautor des 20. Jahrhunderts, als Begründer
des modernen Romans. Bevor ich anfing zu lesen hatte ich meine
Erwartungen
gar nicht so hoch angesetzt, bezüglich des
Themas und der Zeit, in der der Roman spielt und in der der Autor
lebte.
Ich erwartete aber zumindest etwas Unterhaltung
und einen Schreibstil, der mich dranbleiben läßt und wenigstens
minimales
Interesse erzeugt. Aber weit gefehlt.
Die Handlung zog sich sehr, sehr zäh vorwärts und gewann an
keiner Stelle
im geringsten an Fahrt. Es war einfach
langweilig, trocken und verstaubt. Zum Thema hatte die Story unter
anderem
Ehebruch und die feine englische Gesellschaft
mit hübschen und sauberen Fassaden, bei denen dahinter nur
Schmutz, Lügen,
Bosheit und Neid herrschen. Das sind
durchaus lesenswerte Themen. Meine schlechte Bewertung kam
definitiv
aufgrund des Stils und des Humors des Autors
zustande, welche mir beide absolut nicht lagen. Bei einigen
Recherchen habe
ich lesen können, daß man dieses Buch
entweder liebt oder es gar nicht mag. Dazwischen gibt es kaum
etwas. Das
stellt man aber schon auf den ersten Seiten
fest, in welche Richtung sich das Urteil bildet.
Ich möchte niemanden von dem Buch abraten. Jeder Leser muß
selbst
herausfinden, ob ihm das Buch liegt.
Dabei wünsche ich Euch auf jeden Fall viel Lesespaß. (Dorit)
Bewertung: *