Inhalt:
Nach dem Tod ihres Onkels steht
die junge Lavinia Stanton fast mittellos da. Nur ein Rubinring aus
der Zeit der Medicis ist ihr geblieben. In dieser Situation kommt
ihr die Einladung ihrer Jugendfreundin Damaris Culhaine sehr
gelegen. In Boston, so hofft sie, kann sie Hinweise über die
Familie ihres Vaters finden. Nebenbei erhält sie die Gelegenheit
die sagenhaft Culhaine-Sammlung zu katalogisieren. Schon bald gerät
Lavinia jedoch in einen Strudel aus Intrigen, gefahren und unerklärlichen
Rätseln. Wer ersetzt immer wieder Teile der Sammlung durch
wertlose Kopien? Der junge Wissenschaftler Warren Sloane den
Damaris so vergöttert, aber der auch Lavinia und Damaris Tante,
der Marchesa Marina Orsini den Hof macht? Welches Geheimnis umgibt
das berühmte Culhaine-Kollier, das die Bostoner Gesellschaft so
fasziniert? Was macht Damaris Nacht für Nacht solche Angst, daß
sie sich in Lavinias Zimmer versteckt? Trachtet ihr jemand nach
dem Leben? Hat es mit dem geheimnisvollen Tod ihrer Mutter zu tun?
Damaris Vater Ross, sucht Lavinias Gegenwart und scheint doch
etwas vor ihr zu verbergen. Als Lavinia versucht, all diese
Geheimnisse zu lösen, stößt sie bei den Culhaines nur auf eine
Mauer des Schweigens und bringt sich selbst in tödliche Gefahr.
Meine Meinung:
Was für ein Vergnügen!
Knarrende Türen, weiße Gestalten, gestohlene Kunstwerke und
dunkle Intrigen. Endlich eine Autorin, die im Stille einer
Victoria Holt das alte Genre der Mystery-Romane zum Leben erweckt.
Geprägt von der starken Gestalt Lavinias, läßt sich der Leser
ebenso in die Irre und zu falschen Schlussfolgerungen verleiten,
wie die Hauptperson. Falsche Spuren gibt es genügend. Wohl
dosiert, gut durchdacht und nachvollziehbar. Am Ende überschlagen
sich die Ereignisse etwas, aber da die Personenzahl überschaubar
ist, ist es nicht schwer der Handlung dennoch zu folgen. Obwohl
der Roman in der Vergangenheit (Jahrhundertwende?) spielt, wirken
die Charaktere zeitlos und die Geschichte will zu keiner Zeit
einem historischen Roman Konkurrenz machen. Trotzdem erfährt der
Leser einige Dinge über die Geschichte und Kunstgegenstände der
Renaissance. Das Happy-End ist nicht vorprogrammiert und da sich
zum Ende hin die Lösung nochmals verdunkelt und es einige
geschickte Wendungen gibt, bleibt die Spannung bis zuletzt
erhalten. Schade, daß es bisher nicht mehr Übersetzungen der
Autorin gibt.
Fazit: Mystery Unterhaltung pur. (Tara)
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 287 Seiten, gebunden, NGV,
ISBN: 3-625-20146-1
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