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Rezension

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Inhalt:

Frankreich im Jahre 1099: In der Krypta der Benediktinerabtei Mont Saint- Michel, gelegen an der Atlantikküste auf einem Felsen, der sich bei Flut in eine Insel verwandelt, versteckt sich der Ritter Hildebert von Ravelle bei seinem Bruder, einem Mönch. Zu stark haben ihn die Grausamkeiten des Krieges im Namen des Papstes und des Königs belastet und bei der Rückkehr erfährt er, daß der König Schuld daran trägt, daß ihm seine große Liebe verloren ging. Hildebert sieht daher keinen Grund, diesem zu präsentieren, was er allen Qualen zum Trotz aus Jerusalem fortschaffen ließ: die Menora, jenen siebenarmigen Leuchter, den Moses einst auf Geheiß Gottes anfertigte, ein Kunstwerk, das in der Bibel Erwähnung fand und eine der kostbarsten Reliquien der Christen und vor allem der Juden darstellt. Statt dessen übergibt er diesen Schatz seinem Bruder Elvio, der in der Krypta verstecken soll, was der Kirche nach Hildeberts Ansicht nicht mehr zusteht. Kurze Zeit später stirbt er, und wenige Jahre darauf folgt ihm auch der Bruder ins Grab, während das Geheimnis der Krypta scheinbar endgültig in Vergessenheit gerät.
900 Jahre später taucht in den unergründlichen Gewölben der vatikanischen Archive ein uraltes Bild auf, das dem renommierten Kunsthistoriker Professor Itzhak Witzberg von seinem alten Freund, dem Kardinal Leonardo Spinelli di Rosace, zur Begutachtung übergeben wird. Elvio hat es einst gemalt, um einen verschlüsselten Hinweis auf den verborgenen Leuchter zu hinterlassen. Das weiß Witzberg natürlich nicht, als er gemeinsam mit seiner Lieblingsstudentin, der angehenden Nonne Judith Guillemarche, zu ermitteln beginnt.
Ahnungslos hat Spinelli in ein Wespennest gestochen: Das Gemälde gehört eigentlich seinem alten Rivalen und Erzfeind Kardinal Angelico, der wesentlich mehr über seine Geheimnisse weiß, als er offenbart wissen möchte. Angelico ist ein zwielichtiger und gefährlicher Mann, der nicht nur mit Spinelli um die Gunst des moribunden Papstes Clemens XV. buhlt, sondern auch enge Kontakte zum Mafia-Fürsten Francesco Alfonsi unterhält. Dieser schickt seine Schergen aus, die Witzberg das Bild entwenden sollen; ein Unternehmen, das zwar gelingt, aber dem Professor das Leben kostet. Judith nimmt nun die Spur erneut auf, ihr zur Seite steht bald der fachkundige Professor Bertrand Contarine. Doch beide wissen nicht, daß sie in ein Wespennest gestochen haben und das das Bild mehr als ein Geheimnis verbirgt...

Meine Meinung:

Als Fan von Kirchenthrillern war ich neugierig auf das Werk von Armand Delalande, dessen Inhaltsangabe mir wie ein Mischung aus "Assasini" (Thomas Gifford), "Das Geheimnis der schwarzen Dame" (Arturo Pérez-Reverte) und "Der Name der Rose" (Umberto Eco) erschien. Leider reicht das Werk nicht mal ansatzweise an eines der genannten Bücher heran. Zu Beginn entwickelt sich noch alles sehr vielversprechend und auch als der Autor in die Gegenwart zurückkehrt, ist man noch voller Hoffnung auf dunkle Geheimnisse und viel Spannung. Doch man wartet vergebens. Die Charaktere strahlen bereits nach wenigen Seiten eine Eindimensionalität und Klischeehaftigkeit aus, die wütend macht. Es wirkte auf mich, als würde der Autor krampfhaft versuchen, so viele Verwicklungen und Intrigen wie nur möglich einzubauen, von denen er in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit der Kirche gehört hat. Dabei fällt selbst dem nur laienhaft Interessierten auf, daß er massive Fehler in der Darstellung der kirchlichen Abläufe und des Alltags im Vatikan macht. Nach und nach verstrickt sich der Autor in seinen zahlreichen Ideen und verliert dabei nicht nur einen roten Handlungsfaden aus den Augen, sondern auch die Unterhaltung des Lesers. Für mich wirkte es, als könnte er sich nicht entscheiden, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln soll: mittelalterliche Mystik, Krimi, Kirchenthriller? Die Entscheidung wird nicht getroffen und somit bleiben alle Handlungen auf der Strecke. Besonders unglaubwürdig und zusammengeschustert wirkte auf mich die Mafiaverschwörrung, die nicht nur im eigentlichen Sinne unnötig war, sondern auch ein denkbar schlechtes Motiv und damit Aufklärung liefert. An dem Schreistil von Armand Delalande ist grundsätzlich nichts auszusetzen, aber wenn die Story, die Ideen, Verwicklungen und Charaktere so schwach erdacht und umgesetzt sind, verliere ich nicht nur den Spaß am Lesen, sondern bin nach der Lektüre enttäuscht, unbefriedigt und sauer. Kurzum kann ich nur sagen, daß hier der Ansatz einer guten Idee dem Versuch von "zuviel-wollen" zum Opfer gefallen ist. 
Fazit: Für mich nicht empfehlenswert, da es bessere Bücher dieses Genre gibt! (Tara)

Button geht es zu einem Special über Bücher in denen die Kirche eine wichtige Rolle spielt!

Bewertung: *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 336 Seiten, Taschenbuch Ausgabe, Droemersche Verlagsanstalt, 7,90 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 01.05.2003, letzte Änderung am 30.05.2003, Layout by abrakan