Inhalt:
Die Informationsflut steigt. Die
Wahrnehmung sinkt. Werbung verschlingt Milliarden, die zu
versickern scheinen. Markennamen verwässern. Rasante
Entwicklungen wie im Internet erfordern neue Ideen, neue
Antworten. Gedanken eines Werbegurus zum "Überleben in der
Sintflut".
Meine Meinung:
Mein erster
Eindruck: Kein einfaches Buch. Ein Klappentext wie ein Ratespiel.
Kapitelüberschriften wie ein Adventskalender im November. Eine
Sprache, die hin- und herstolpert zwischen dadaistischem Gestammel
und blumigen Sinnbildern, vor denen selbst der indische Dichter
Rabindranath Tagore zurückgeschreckt wäre.
Ein Kultbuch für
die Werbe-Elite, nur Insidern zugänglich? Ich bin doch nicht blöd!!!
Der Autor mag es
für Kult halten, sich in einer angeblich kreativen Geheimsprache
mitzuteilen. Ich bezeichne es als kontraproduktiv, hilflos
unprofessionell und symptomatisch für die Probleme dieser
selbsternannten Werbe-Elite, dessen Guru der Autor laut
Klappentext sein möchte.
Doch gehen wir
auf das Ratespiel ein, suchen wir nach dem Inhalt und den Aussagen
des Buches.
Die Auswahl der
Beispiele wäre positiv zu vermerken, wenn... Ja, wenn nicht
ausgerechnet das durchaus zu recht hochgelobte "Fakten,
Fakten, Fakten" als bezahlte Werbung auf der Buchrückseite
seine Zunge herausstrecken würde. So ein Pech auch, dass Werbung
nicht nur mit Elite und Geldbeutel, sondern auch etwas mit Glaubwürdigkeit
zu tun hat. Das hat sogar Guido Westerwelle erkannt und lässt
seine fdp jetzt in Kleinbuchstaben schreiben.
Die vor jedem
Kapitel angeführten Zitate lassen sich auf dem Niveau eines berühmt-berüchtigten
Ausspruchs von Bill Gates zusammenfassen: "If you can´t make
it good, make it look good!"
Das wäre ja noch
amüsant, wenn ein Feuerwerk der Ideen und Gedanken folgen würde.
Zuviel verlangt für eine arme gestresste Elite? Vielleicht
wenigstens ein paar Fünkchen Esprit? Fünkchen sprühen zwar,
jedoch - wo ist der Geist? Fragen und Fragmente, wahllos
aneinandergereiht. Jedoch - wo sind die Antworten? Perspektiven,
Perspektiven, Perspektiven! Wieder zuviel verlangt?
Wenigstens eine
kleine Idee für ein Buch mit 158 Seiten?! Vielleicht das folgende
Statement: "Die Sache muss getan werden. Oberstes Gebot der
Professionalität." Dümmer geht es nicht mehr! Was man nicht
kann, das soll man auch lassen! Z.B. ein Buch schreiben.
Sollte meine
Meinung den ein oder anderen Leser all zu sehr unangenehm an MRR
erinnern, so kann ich nur versichern, dass es gewollt ist. Das
Buch hat nichts besseres verdient. Tut mir leid verehrter Autor,
aber da helfen Ihnen auch keine Entschuldigungen im Vorwort. (Arno)
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Wer sich für
das Thema Werbung interessiert, sollte lieber "Geständnisse
eines Werbemannes" von David Oglivy lesen. Eine
Buchbesprechung dazu |
Bewertung: * (oder
geht noch weniger?)
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 158
Seiten, Flexcover, Econ Verlag
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