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Rezension

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Inhalt:

In der Umgebung einer kleinen Stadt in Mid-Yorkshire ertrinkt ein Mann in einem kleinen Fluss, ein anderer stirbt bei einem Motorradunfall.

Was bis dahin jedermann für einen Unfall gehalten hat, dafür übernimmt ein Teilnehmer in einem lokalen Literaturwettbewerb die Verantwortung. Der anonyme Schreiber behauptet, die beiden angeblichen Unfallopfer ermordet zu haben.

Weder die beiden Bibliotheksangestellten Dick Dee und Rye Pomona, die eine Vorauswahl unter den Zuschriften treffen, noch die Polizei können recht an diese Beschuldigungen glauben. Schließlich ist es bei weitem nicht der einzige etwas fragwürdige und psychisch eher verdrehte Beitrag, den sie zu lesen bekommen. Es gibt auch sonst ein paar recht skurrile, weitgehend sexuell motivierte Elaborate zu beurteilen, bzw. sie zu disqualifizieren. Im Grunde glaubt jeder an einen arg morbiden Scherz.

Doch dann kommt ein weiterer Beitrag des Unbekannten, in dem er einen Mord ankündigt, der kurz darauf auch geschieht. Nun gibt es keinen Zweifel mehr an der todernsten Absicht des Mitbewerbers. Er kündigt weitere Kapitel seines tödlichen Tagebuches an.....

Meine Meinung:

Reginald Hill hat hier einen atmosphärisch unglaublich dichten Kriminalroman geschrieben, der sich weitgehend um Literatur, Wortspiele und die Macht des Wortes dreht.

So nennt sich denn auch der literarisch gebildete Mörder in seinen schriftstellerischen Beiträgen, in denen er, Kapitel für Kapitel, jeweils einen neuen abscheulichen Mord ankündigt, folgerichtig der "wordman".

Der Kosmos einer Kleinstadt in Yorkshire und seine Bewohner unter Leitung der Polizei, sowie der selbsternannte "wordman" wird zum Schauplatz eines grausamen und tödlichen Dialoges, den die Protagonisten miteinander führen. Eine emotionale Berg und Talfahrt beginnt.

Hill ist es auf fabelhafte Weise gelungen, mit immer neu auftauchenden Kleinigkeiten, neuen Aspekten und Aussagen den Leser in einem Zustand atemloser Spannung zu halten. Mit immer größer werdender Neugier folgt er der Handlung, und jedes Mal wenn er dann glaubt, nun endlich „durchzublicken“, taucht ein neuer Aspekt auf und das Rätsel muss von neuem gelöst werden.

So bleibt dem Leser denn nur, sich von Hill weiter durch ein spannendes und unglaublich vielschichtiges Buch tragen zu lassen.

Das überraschende Ende setzt dem altgedienten Krimiliebhaber-Spruch "der Täter ist immer der, von dem man es am wenigsten erwartet", noch eins drauf und lässt den Leser mit einem diffusen Gefühl der Unbehaglichkeit und des "Rieselns kalter Schauer" zurück.

Ein rundherum gelungenes Buch. (Mariposa)

Bewertung: ****

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Originaltitel: Dialogues of the Dead, Deutsche Ausgabe: 2002, by Europa Verlag GmbH Hamburg, Deutscher Übersetzer: Sonja Schuhmacher und Thomas Wollermann, ISBN Nr.: 3-203-78013-5, Seitenzahl: 575, Preis: 24,90 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 01.09.2003, letzte Änderung am 24.09.2003, Layout by abrakan