Inhalt:
Ein wertvoller Ratgeber für all jene, die
spüren, dass viele Dinge in ihrem Leben zum Selbstläufer
geworden sind, ihr Leben von Vorgaben geprägt ist und ihre Zeit
ausgefüllt ist von Dingen, die sie eigentlich gar nicht (mehr)
tun wollen. Solche Bereiche dürfte beinahe jeder haben. Allan
Guggenbühl bietet interessante und schlüssige Thesen, sowohl
für die Entstehung von Differenzen zwischen dem, was wir gern tun
oder sein würden und dem was wir wirklich tun und tatsächlich
sind, als auch sinnvolle Hilfen, wie wir uns daraus befreien
können.
Meine Meinung:
„Freiheit
bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss, wie
andere Menschen“ -
dieser Satz stammt von Astrid Lindgren und es ist eines meiner
Lieblings-Zitate. Denn es stimmt, das zeigt auch dieses Buch. Oft
sind wir gefangen in Konventionen und gesellschaftlichen
Verhaltensmustern. Wir gehören bestimmten Gruppen an: ein Kreis
Kollegen, eine Clique, Familie, etc. - da weiß man, was man zu
tun und zu lassen hat. Die eigene Persönlichkeit und die eigenen
Bedürfnisse gehen dabei oftmals unter. Das schlimme ist, dass wir
unsere Bedürfnisse häufig gar nicht mehr erkennen oder unsere
Situation hinterfragen. So würden wir auf diverse Missstände
aufmerksam und könnten versuchen sie zu beseitigen. Aber selbst
wenn wir sie aufdecken, fällt es schwer sich zu befreien. Da hat
dieses Buch so einige Ratschläge auf Lager. Man solle sich
skandalieren. Hört sich erst mal abenteuerlich an, aber je mehr
Aufmerksamkeit man Allan Guggenbühls Ratschlägen gibt, umso mehr
wird man erkennen, dass er nicht falsch liegt. Sich seine
persönliche Freiheit und sein Glück zurückzuholen oder aber gar
erstmalig einen Schritt in diese Richtung zu wagen, dazu braucht
es Mut. Denn die Gesellschaft wird ein Ausbrechen aus dem
Gewohnten erstmal nicht wortlos tolerieren. Man gibt sich als
Außenseiter zu erkennen und gibt sich dem Klatsch und Tratsch
frei. Und diese Gewissheit, läuft sie auch oft im Unterbewussten
ab, hält uns davon ab, gewohnte Bahnen zu durchbrechen. Ein Blick
über den Tellerrand verrät uns jedoch schon, dass man nur nach
einem Muster handelt, das in den Kreisen, in denen man verkehrt,
übliche Norm ist. Schaut man andere Gruppen an, da ist wieder
etwas anderes normal. Erkennen sollten wir, dass jedoch lediglich
wichtig ist, was wir selbst wollen, um ein zufriedenes und
erfülltes Leben führen zu können. Und das, was uns möglicher
Weise daran hindert.
Hierfür ist dieses Buch wirklich
ausgezeichnet geeignet. Ich kann es jedem empfehlen, der erkannt
hat, dass er was in seinem Leben ändern möchte und / oder nach
vorgegebenen Mustern lebt, die ihm überhaupt nicht zusagen und
seinem Inneren entgegenstehen. Sei es beruflich, privat oder
allgemein - mit diesem Ratgeber fällt es leichter sich über
Vorgaben hinwegzusetzen, die andere für uns getroffen haben.
Mit einem Zitat habe ich begonnen und
möchte auch mit einem enden. Wie sagte schon Hermann Hesse? „Eigensinn
macht Spaß“! Nur Mut, denn: Wer aus der Reihe tanzt, lebt
intensiver! (Petra)
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 191 Seiten,
Taschenbuch, dtv Verlag, 8,50 €
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