Inhalt:
Commissario Caselli hört Musik Commissario Caselli kam aus Sizilien nach Rom, wo nun
sein Dienstort ist. Von seinem deutschen Großvater, der einige Zeit mit der Familie auf
Sizilien lebt, hat er die Liebe zur klassischen Musik geerbt. Er mag gutes Essen und hat
eine Vorliebe für edle Kleidung.
Ein ehemaliger Musiker, arbeitslos und drogenabhängig, wird ermordet. Die Klärung
scheint sich schwierig zu gestalten. Ein zweiter Mord geschieht. Stehen diese beiden Taten
in engem Zusammenhang? Caselli fürchtet diese Fälle bald als ungeklärt ad acta legen zu
müssen.
Die Geigerin Geraldine Dvorsky kommt nach Rom um als Solistin mit dem Orchester des
Stardirigenten Franceschini, ihres Geliebten, aufzutreten. Der Assistent des Dirigenten,
Jean Dubois holt sie vom Flughafen ab und kümmert sich auch sonst als Freund rührend um
sie. Geraldine wird zu einer Dinnerparty von Franceschinis Schwiegermutter eingeladen, und
lernt den Musikkritiker Stronchetti, einen Verwandten von Franceschinis Frau, kennen.
Bei einem Verkehrsunfall, verursacht von eben diesem Kritiker, wird daa linke
Handgelenk der Geigerin zertrümmert. Das Ende einer steilen Karriere? Als Stronchetti am
Fuße der Engelsburg ermordet wird, gerät auch Geraldine in Verdacht, da sie ein Motiv
hat: Hass wegen des Unfalls. Auch wurde sie zur Tatzeit in der Nähe des Tatorts gesehen.
Im Sprechzimmer ihres Therapeuten lernt sie den jungen, gut aussehenden Rudolfo Kowalsky
kennen, der sie auf sonderbare Weise sofort in seinen Bann zieht. Nachdem sowohl
Franceschini als auch Stronchetti sich nach dem Unfall nicht mehr um Geraldine kümmern,
tritt ihr früherer Liebhaber, der Sänger Richard McFairshield wieder in Erscheinung und
bedrängt sie ihre frühere Beziehung wieder aufzunehmen. Während Commissario Caselli
immer neue Verbindungen und Intrigen zwischen den exentrischen Opernstars entdeckt,
geschieht ein weiterer Mord, und langsam beginnt sich der Kreis zu schließen.
Klappentext:
Der sympathisch-elegante Ermittler Caselli, die genau gezeichneten Figuren aus der
mondänen Opernwelt und die faszinierende Atmosphäre Roms machen diesen raffinierten
Krimi zu einem Lesegenuss.
Meine Meinung:
Gleich vorweg, ich habe schon bessere Krimis gelesen. Wie es scheint ist ein neuer
Serien-Commissario geboren. Nach seinem ersten Fall ist er noch ein wenig blass, noch
nicht so wirklich vertraut, jedoch schon jetzt sympathisch. Er lebt allein, scheint aber
nicht immer glücklich darüber zu sein. Ob sich Caselli in die Erfolgsserie seiner schon
berühmten Kollegen aus Florenz, Venedig und div. anderen europäischen Städten einreihen
kann, wird sich vielleicht nach seinem (wahrscheinlich zu erwartenden) nächsten Fall
zeigen. Das erste Drittel des Buches ist ohne Spannung. Der Plauderton hat mich ein wenig
ungeduldig gemacht; es passiert nicht sehr viel. Erst nach dem Erscheinen Kowalskys nimmt
die Spannung zu, und hält sich dann doch einigermaßen bis zum Ende des Buches.
Überraschend war für mich der Mörder. Nicht seine Kumpanen, die waren bald
"entlarvt". Aber der Mörder. (Bruna)
Meine Meinung:
Ein Krimi, der sich so gar nicht wie ein Krimi liest. Denn von dem Stickmuster "Mord
passiert - Kommissar ermittelt - Fall gelöst" ist dieses Buch weit entfernt. In
vielen kleinen Szenen mit oft harten "Schnitten" (ja, man hat oft den Eindruck
eines Films) webt die Autorin ein immer dichter werdendes Netz aus Beziehungen, Intrigen
und Morden. Den sympathischen Commissario Ceselli bekommt man hierbei für
Krimiverhältnisse eher selten zu Gesicht. Doch auch wenn man den Akteuren der mondänen
Opernwelt und ihren kleinen Geheimnissen näher ist als der elegante Ermittler,
überrascht die Auflösung der Geschichte sicher auch geübte Hobby-Kriminologen. Es ist
eben nicht jeder das, was er vorgibt zu sein.
Besonders Musikliebhaber werden an diesem Roman ihre Freunde haben. Man merkt ihm
nämlich deutlich an, dass die Autorin aus einer Musikerfamilie stammt. Die Genauigkeit,
mit der sie musikalische Details beschreibt, macht ihre Schilderungen besonders stimmig
und anschaulich. (blacklibra)
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Bewertung: **(Bruna)
Bewertung: ****(blacklibra)
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Gebundene Ausgabe, 268 Seiten, Eichborn Verlag,
Frankfurt, 2000, ISBN 3-8218-0787-3
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