Inhalt:
Das Buch beinhaltet 13
Kurzgeschichten auf 60! Seiten. In allen Geschichten spielt der
Zufall eine entscheidende Rolle. Eine Frau heiratet, ohne es zu
wissen, ihren Bruder; ein Mann findet durch einen unverhofften
Anruf die verloren geglaubte Liebe seines Lebens wieder; eine
Unbekannte schenkt einem Mann im Bahnhof das Buch, nach dem er
schon so lange vergeblich gesucht hat - weil sie es zufällig
gerade ausgelesen hat.
Meine Meinung:
Dreizehn völlig
unspektakuläre Geschichten, die in skizzenhaften Beschreibungen
dargelegt werden, als sei jede einzelne Geschichte als kurzer
Zeitungsartikel für die Rubrik "Am Rande notiert"
gedacht gewesen. Und doch sind es oft die dort beschriebenen
Begebenheiten, die das Leben beeinflussen können. Wer erlebt
schon die ganz großen Schicksale Hollywoods. Man könnte das Buch
als Paul Auster für Anfänger bezeichnen. Zum einen beinhaltet es
das bestimmende Konzept des Zufalls, das sich auch in seinen
Romanen findet. Zum anderen kann man an diesem Buch prüfen, ob
einem der nüchterne, fast distanzierte Schreibstil des Autors gefällt.
Während es ihm in seinen Romanen jedoch gelingt, den Leser aller
Distanz zum Trotz an seine Figuren zu fesseln, ist dies hier
aufgrund der kurzen, skizzenhaften Erzählungen nicht möglich. So
habe ich ein Buch gelesen, das mich neugierig gemacht hat und das
auch sehr interessant zu lesen war, das mich jedoch emotional
nicht beteiligen konnte. Aber möglicherweise ist dies auch schon
das Maximum, was man von einem 60 Seiten umfassenden Buch erwarten
kann und für mehr war es vielleicht nie gedacht. (Martin
Andernacht)
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 1995, ro ro ro - Verlag, DM
9,90
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