Inhalt:
Mit sieben Jahren hatte sich
Melissa Dickinson in ihrer Verzweiflung an den Therapeuten Alex
Delaware gewandt und war fast ein Jahr zur Sitzung gekommen. Ihre
Mutter Gina, eine ehemalige Schauspielerin, hatte sich nach einem
Säureanschlag mehr und mehr zurückgezogen und das Haus ihres
schwerreichen Mannes kaum noch verlassen. Melissa leidet unter der
ständigen Isolation und der angsterfüllten Atmosphäre im Haus.
Einziger Trost sind ihr der Butler Dutchy und die anderen
Hausangestellten ihrer Mutter. Doch plötzlich hatte Melissa die
Therapie abgebrochen und sich als geheilt bezeichnet.
Elf Jahre später erhält Alex
Delaware nun erneut einen Hilferuf von Melissa. McCloskey, der
Mann, der den Überfall auf ihre Mutter einst befahl, ist aus dem
Gefängnis entlassen worden und hält sich in L.A. auf. Er ist ein
alter Bewunderer und Kollege ihrer Mutter aus dem Filmgeschäft.
Noch immer schweigt jeder über die Gründe der furchtbaren Tat.
Melissa hat das Angebot einer renommierten Universität erhalten,
fürchtet sich aber ihre Mutter, die seit Jahren an Agrophobie
leidet, zu verlassen.
Als Dr.Delaware das Haus betritt,
um mit ihr zu sprechen, spürt er noch immer die bedrückende
Situation, in der die Familie lebt. Gina ist inzwischen mit dem
ehemaligen Schauspieler Don verheiratet, den Melissa verabscheut.
Ebenso verhaßt sind ihr das Psychologenehepaar Leo und Ursula
Gabney, das Mrs. Dickinson seit ca. einem Jahr behandelt.
Besonders bei Dr.Ursula Gabney, scheint Mrs. Dickinson ihre Ängste
langsam abzubauen.
Alex glaubt schon, es hier mit
der Überreaktion einer besorgten Tochter zu tun zu haben, als
Melissas Mutter plötzlich spurlos verschwindet. Ist sie erneut
ihrem Peiniger in die Hände gefallen? Milo Sturgis, Delawares
schwuler Kumpel der Los Angeles Polizei, macht sich auf die Suche
und fördert mehr als einen Verdächtigen bzw. ein Geheimnis zu
Tage. Doch Gina bleibt verschwunden. Hat ihr Ehemann sie
vielleicht wegen des Geldes aus dem Weg geräumt? Oder wollte
Noel, Melissas Freund, seine Geliebte aus den Fängen der Mutter
befreien? Weshalb bleibt Dr.Gabney so sorglos? Alle Spuren
scheinen in die Vergangenheit zu führen.
Meine Meinung:
Wenn nicht Alex Delaware und Milo
Sturgis in diesem Buch mitspielen würden, würde ich es nicht für
einen Kellerman halten. Dieses Buch bleibt weit hinter den anderen
Romanen der Delaware Reihe zurück. Die Story wirkt künstlich
konstruiert und mehr als einmal hatte ich das Gefühl, genau die
selbe Stelle bereits gelesen zu haben. Hier wird die ohnehin dünne
Story unnötig in die Länge gezogen. Der Stil ist trotz allem
fesselnd und unterhaltsam, wie wir es vom Autor gewöhnt sind.
Was mich aber am stärksten enttäuscht
hat, war der, ich möchte schon sagen, surreale Schluß. Teilweise
eine furchteinflößende, erschreckende Szene, die jedem
Horrorroman oder Psychothriller zu Ehre gereichen würde, aber
leider kaum zu der vorangegangenen Geschichte paßt. Zu unglaubwürdig
alle Zusammenhänge, zu phantastisch. Auch das Alex und besonders
Milo, angesichts der Beweggründe so gefaßt bleiben, erstaunt.
Kellerman hat es meiner Meinung nach diesmal versäumt, seinen
sympathischen Helden Leben einzuhauchen. Schade, aber bei einer
solch guten Serie, verkraftet ein echter Fan auch einmal einen
schlechten Band!
Fazit: Für Einsteiger in die Dr.
Alex Delaware Reihe völlig ungeeignet, für Fans auch nicht
unbedingt ein Muß, da auch die private Entwicklung in diesem Band
auf der Strecke bleibt. (Tara)
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geht
es zum Autorenbericht über Jonathan
Kellerman und seinen Helden Alex Delaware! |
Bewertung: *
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: TB Bastei-Lübbe 545
Seiten; 14,90 DM/ 7,62 EUR
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