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Rezension

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Inhalt:

Florenz, um 1480

Selina, die leibliche Tocher des Comte de la Valière, lebt nach dem Tode von Mutter und Stiefvater noch immer unverheiratet auf ihrer ererbten Burg in Burgund.

Ihrem Großvater, Bene Santini, kommt dies sehr gelegen. Der geschäftstüchtige Alte hat so ein wertvolles Handelsobjekt, so denkt er zumindest. Nach seiner Vorstellung soll Selina Alessandro, einen mittellosen Adligen, heiraten. Durch die Mitgift werden dessen Spielschulden getilgt. Dafür erhält Santini selbst endlich den lang erhofften Zugang zur Oberschicht Florenz, zu den Medici und anderen berühmten Handelshäusern, der durch Geld allein, bisher nicht zu erlangen war.

Sein Wille in der florentinischen Familie ist Gesetz und so beordert er Selina aus dem fernen Burgund nach Florenz um seine Pläne in die Tat um zu setzen.

Meine Meinung:

Selina – Liebesnächte in Florenz. Der Titel ist Programm, auch die Genre-Bezeichnung sollte frau ernst nehmen: Erotischer Roman.  

Aber Ernst ist für diesen Roman ansonsten überhaupt nicht angebracht.  

Heiter erleben wir die eigensinnige Protagonistin, die sich gegen den Großvater wehrt. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt Florenz und auch die florentinischen Männer zu genießen, und das setzt sie um. Und anders als in vielen anderen Romanen des Genres, ist hier nicht allein die Liebe zu finden, sondern auch Florenz. Die Stimmung rund um die Medici ist sehr gut eingefangen, die Darstellung der Diskrepanz zwischen Kaufleuten und Adel ebenfalls.  

Als Fan historischer Romane, wünschte ich mir anfangs noch mehr Informationen zur den Medici, den Abhängigkeiten zwischen den reichen und ärmeren Händlern oder den alltäglichen Gegebenheiten in Italien.

Aber langsam wurde mir klar, dass man nicht beiden Genres gerecht werden kann, man sollte auch einen historischen Roman oder ein Sachbuch lesen, wenn man diese Kleinigkeiten so wichtig findet. Hier sind ausführliche ausführliche erotische Szenen zu finden, die man so nicht in historischen Romanen findet. Im Buch ist das enthalten, was auch darauf steht.

Die Details im erotischen Bereich sind großzügig vertreten und immer amüsant, ideenreich und niemals pornografisch. Die vielen historischen Informationen geben der Geschichte das rechte Erscheinungsbild. Kulisse und Zeit sind nicht einfach austauschbar, sondern unlösbar mit der Story verbunden. Wir sind in Florenz, daran besteht kein Zweifel und sicher findet man heute noch einige Plätze wieder, oder kann sie sich zumindest gedanklich dort vorstellen. Im Garten der Medici wäre ich auch gern zu deren Zeit umher gegangen. Vor allem mit dem Hintergrundwissen über die Skulpturen, das der Roman vermittelt.

Selina ist eine sympathische echte Persönlichkeit. Mit Schwächen und Stärken. Ihrem Charakter haben wir einige Überraschungen zu verdanken. Aber auch alle anderen Figuren sind lebendig geworden. Besonders der fiese Großvater, der sich hinterher doch ein wenig wundern muss. Alessandros Entwicklung lies sich zwar schon früh ablesen, aber auch er war alles andere als langweilig und ein würdiger Gegenpart zu Selina.  

Mit den Romanfiguren habe ich eine schöne Zeit in Florenz verbracht – Urlaubsträume erwachten und die Nächte hätte ich auch gern erlebt wie Selina. (Binchen, April 2005)

Bewertung: ****

(
* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: ca. 176 Seiten, kleine Schrift, Plaisir d’Amour, mit Personenregister, ISBN: 3938281014

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 16.04.2005, letzte Änderung am 28.04.2005, Layout by abrakan