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Rezension

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Inhalt:

Der fünfte Fall von Anne Chaplet mit Paul Bremer, dem Stadtflüchtling, den es auf das Land nach Klein-Rhoda zog, und der Staatsanwältin Karen Stark. 

Die Geschichte beginnt... - , ja, wann hat sie eigentlich wirklich begonnen? Im Zweiten Weltkrieg, kurz darauf, oder doch in den 60/70gern? Dieses Rätsel ist ein Thema des Kriminalromans. 

Das Ehepaar Krista und Thomas Regler hat ein kleines Häuschen am Rande von Klein-Rhoda bezogen. Er, der Kinderarzt war bisher überall beliebt, lässt sich jedoch nur selten im Ort blicken. Sie ist kulturell und sozial aktiv im Dorf - angenehme Außenseiter. Schließlich gehört man im Dorf nicht so schnell dazu. 

Das Dorf wird aufgewühlt, als eines von Thomas  Patientenkinder bei einer OP stirbt. Da kann er ja nur gepfuscht haben, dieser Mann, und niemals ist er da ...,  da muss doch etwas faul sein. Die Gerüchteküche brodelt. 

Der Winter ist da, der Schnee fällt und während Thomas nicht mehr arbeiten kann, Krista kurz und ein Kriegsberichterstatter für länger verschwinden, ist das Dorf in Aufruhe. Was mag der Schnee verdeckt haben? Die Leiche des Reporters wird bei der Schneeschmelze entdeckt, aber trotz zweier Geständnisse ist noch lange nicht klar, wer den Reporter umgebracht hat. Und was ist eigentlich das Motiv? 

Karen Stark beginnt sich aus diversen Gründen ernsthaft für den Fall zu interessieren.

Meine Meinung:

Wie schreibe ich die, ohne zuviel vom Thema, Überraschungseffekt und von der Lösung vorweg zu nehmen?  

Ein neuer Chaplet! - Und was für Einer. Treffsicher beschreibt sie das Verhalten der Dörfler, die sozialen Gefüge, die Familiengeschichten, Abhängigkeiten und über die gewachsene Geschichte, über die kein Außenseiter Bescheid weiß. Diese Beobachtungsgabe und die Worte, die einen sofort gefangen nehmen und das Gefühl vermitteln das Dorf mindestens zu beobachten, wenn nicht darin zu leben - Klasse! 

Das Wiedersehen mit Paul Bremer, der sich mehr und mehr in die dörfliche Gemeinde eingliedert, ist erfreulich und recht ausführlich, wie schön, wenn sich die Figuren einer Serie so entwickeln dürfen, genau wie es mich freute mehr von Karen Stark zu erfahren, die ja in der Fotografin mehr Beachtung findet. 

Freiheiten wird sich die Autorin wohl herausgenommen haben, bei der Darstellung des Justizalltags,( so steht es im Nachwort) aber wenn der Alltag auch nur zu 50% stimmt ist es beängstigend genug. Nicht nur der Bürokratiealltag, sondern auch die Beschreibungen in der JVA sind sehr eindringlich. 

Der Aufbau der Geschichte mit seinen wechselnden Blickwinkeln fördert den Lesesog. Man will einfach wissen, wie es weiter geht. Dabei sind die vielen Überraschungen und Wendungen der persönlichen Geschichten der Haupt- und Nebenbeteilligen und die Darstellungen zu Verbrechen, Strafen und eigentlicher Schuld so geschickt verwoben, dass ich mich immer gefragt habe, ob es solche Geschichten wirklich gegeben haben kann. 

Am Ende bin ich mir sicher, es könnte solche Geschichten gegeben haben. Etwas weniger intensiv, aber in sanfter Analogie schon. Ein Buch, bei dem ich schon während des Lesens einen Kriminalfilm vor Augen hatte, einen dieser ruhigen Schwarz-Weiss-Krimis, wie 'Es geschah am helllichten Tag', die einen nachdenklich zurück lassen. (Binchen)

Button geht es zu einem interessanten Interview mit Anne Chaplet im Buecher4um!

Bewertung: ****

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Kunstmann Verlag, 320 Seiten, Erschienen: September 2003

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 17.01.2004, letzte Änderung am 17.01.2004, Layout by abrakan