Inhalt:
Konrad Lang steht seit Jahren im
Dienste der Familie Koch. Die Kochs sind reich, führen einen
riesen Konzern. Elvira Koch, Witwe des Gründers der Kochwerke,
nahm Konrad als Kleinkind zu sich auf, als dessen Mutter sich
einfach aus dem Staub gemacht hat. Klar bevorzugt sie ihren
eigenen Sohn, Thomas Koch. So musste Konrad (genannt Koni), schon
als Kind immer das tun, was Thomas auch tat. Ausgemacht hat es
Koni jedoch nie allzuviel. Auch später steht er der Familie Koch
stets als Handlanger zu Diensten. Er ist Hausmeister von Ferienhäusern
der Familie, etc.. Warum die Kochs Koni immer mit durchziehen,
versteht eigentlich keiner so recht. Elvira begründet es immer
damit, dass sie Mitleid mit ihm habe. Aber eigentlich steckt ganz
was anderes dahinter. Etwas, was schon lange Zeit zurückliegt und
an das sich am besten niemand mehr erinnert soll, da dies für die
Kochwerke gefärhlich werden kann. Wie unpraktisch, dass Koni im
fortgeschrittenen Alter an Alzheimer erkrankt und sich immer mehr
in vergangen Tagen wiederfindet und davon plaudert...
Meine Meinung:
Die Geschichte
ansich ist nett. Nicht viel mehr, aber auch nicht weniger. Aber
was das Buch zu einem unvergesslichen Erlebnis macht, ist das
Geschick mit dem Martin Suter über diese schreckliche Krankheit
zu berichten vermag. Er schildert es von einer tragikomischen
Seite, so dass es nicht sentimental wirkt, aber unglaublich
realistisch. Er zeichnet ein Bild eines an Alzheimer erkrankten.
Was es für ihn heißt, wie er damit umgeht und was es für sein
Umfeld, seine "Angehörigen" heißt. Allein hierfür
lohnt das Lesen! Suter hat sehr gut recherchiert und weiß sein
Wissen in die Geschichte einzuflechten!
Aber auch diese
Mischung - Alzheimer Patient und Krimi - sind unwiderstehlich!
Eine tolle Idee und gut umgesetzt. Das macht dieses Buch zu mehr
als bloßer Unterhaltung! (Petra)
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 324
Seiten, Taschenbuch, Diogenes Verlag, 16,90 DM
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