Inhalt:
Die zweite Folge
der Geschichte rund um den katholischen Priester Jeremy Blackshaw,
seinen Freund Alan Ridgeway , Richter Orlando Trelawny und eine
Mätresse von König Charles, Amoret St. Clair.
Eine Hebamme wird
ermordet, dabei gibt es mindestens zwei Zeugen – zum einen die
Tochter, der Hebamme, Anne, die zusammen mit ihr auf dem Weg zu
einer Entbindung war, und den Jungen, der die beiden Damen geführt
hat.
Da Anne den
Anschlag überlebt und den Täter gesehen hat, ist auch sie in Gefahr,
doch sie schweigt und findet einen eigenen Weg aus einer Misere, die
sich anbahnt, sie wirft sich dem Mann an den Hals, der sie retten
will.
Die bekannten
Personen aus dem ersten Band bemühen sich um die Aufklärung des
Falles, persönliche Gefahren, Gefängnisaufenthalt, verkorkste Liebe,
alles wird in Kauf genommen, um den Mörder zu finden aber auch um
ungerechte Verdächtigungen aus der Welt zu schaffen. Der Brand von
1666, der einen großen Teil von London betrifft, droht dabei die
wichtigsten Beweismittel zu vernichten.
Ob der Mörder
doch noch gefangen genommen werden kann? Ob er gerecht bestraft
wird? Wer ist mitschuldig? Wo liegen die Motive?
Meine Meinung:
Auch der zweite
Fall der historischen Ermittlercrew ist wunderbar gelungen.
Keine wesentlichen Wiederholungen sondern Figuren, die sich
weiter entwickeln. Es werden neue Aspekte der Persönlichkeiten
ans Tageslicht gefördert, die politische Situation der Zeit wird
ein Stück weiter erhellt und die Geschichte schein stimmig. Der
historische Brand als Bestandteil der Geschichte wurde
spannungsfördernd eingebaut. Wer den echten Genuss sucht, sollte
allerdings
'Die Richter des Königs' bereits
kennen.
Was will ein
geneigter Leser mehr? Wirklich gar nichts.
Wieder einmal
spielt das Newgate-Gefängnis eine große furchtbare Rolle. Hier
beweist Sandra Lessmann, genau wie im ersten Band, wie sehr sie die
Leserschar zum Schnuppern, Fühlen und Mitleiden verführen kann. Wäre
es nicht so gruselig, wünschte ich, es so gesehen zu haben.
Der Fall hat Hand
und Fuß, die persönlichen Tragödien der einzelnen Charaktere sind
glänzend nachvollziehbar und passen zur Geschichte. Freunde von
Figuren mit eigenen Abgründen kommen hier auf ihre Kosten. Selbst
die undurchsichtige Anne, die sich durch ihr Verhalten nicht gerade
zum Sympathieträger der Geschichte macht, wird zumindest zu einer
spannenden Persönlichkeit.
Dem ‚Personal’
dieser Krimireihe wünsche ich noch einige spannende Fälle, damit das
London dieser Zeit immer greifbarer wird. (Binchen, Februar 2007)
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: TB, Knaur ca. 600 Seiten
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