Inhalt:
Zusammen mit ihrer 13jährigen
Tochter Melissa leben Phyllis und Charles Holloway in Secret Cove,
einem kleinen Küstenstädtchen an der amerikanischen Ostküste.
Die Familie gehört der gehobenen Gesellschaftsschicht an und
besonders Phyllis, die aus ärmlichen Verhältnissen kommt, ist über
das linkische und introvertierte Verhalten ihrer Tochter Melissa
erbost.
Als bei einem entsetzlichen Brand
Charles Exfrau Polly und ihr zweiter Mann umkommen, nimmt Charles
Melissas zwei Jahre ältere Halbschwester Teri ins Haus. Endlich
scheint es, als ob Melissa nicht nur eine Schwester, sondern auch
eine Freundin gefunden hätte, die sie sowohl in die Clique des
exklusiven Beach Clubs einführt, wie auch vor den Angriffen ihrer
brutalen Mutter schützt. Dennoch häufen sich die merkwürdigen
Ereignisse in Melissas Nähe. Als es die ersten Todesfälle gibt,
verdichten sich die Hinweise, daß eine alte Geistergeschichte
durch Melissa wieder lebendig geworden ist.
Meine Meinung:
Ich habe vor vielen Jahren John
Saul regelrecht verschlungen und als ich nun nach 10 Jahren dieses
Buch wieder zur Hand nahm, hatte es für mich kaum etwas von
seiner Faszination eingebüßt.
Die Geschichte ist mitreißend,
fesselnd, psychologisch ausgefeilt und trotzdem gruselig. John
Saul hat es für mich immer besser als Stephen King geschafft, die
Grenze zwischen menschlichen Abgründen und dem Übernatürlichen
verwischen zu lassen. Zwar sind seine Geschichte bisweilen etwas
überzeichnet und spielen oft in Randgruppen der Gesellschaft
(besonders arm oder reich), halten aber dem Leser dennoch einen
Spiegel der sozialen Zustände vor. King ist von seinen
literarischen Fähigkeiten her sicher der Überlegenere in dieser
Gattung, aber Saul bringt eine Leichtigkeit, Unterhaltungswert und
bildliche Vorstellung in seine Romane, die sie einfach zu einem
kurzweiligen Vergnügen machen, ohne die Symbolkraft zu verlieren.
"Teuflische Schwester"
ist in so fern eine Ausnahmeerscheinung des Horrorromangenres, als
das bis zum Ende nicht klar ist, ob es hier eine psychologische
oder eine übernatürliche Lösung beabsichtigt ist. Aber das ist
auch Nebensache und verleiht der Erzählung eher einen zusätzliche
Reiz! Für mich persönlich gehört das Buch auf alle Fälle zu
den Horrorromanen, auch wenn es erschreckend ist, wie alltäglich
die Vorkommnisse sein könnten.
Fazit: Ein feiner, kleiner Roman,
bei dem sich der Horror aus den alltäglichen menschlichen Abgründen
entwickelt. (Tara)
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es zum Bericht über John Saul und seine Bücher! |
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 427 Seiten,
Taschenbuchausgabe, Heyne Verlage, 8,-DM / 4,09 EUR
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