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Rezension

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Inhalt:

Ende des 14. Jahrhunderts in Köln.  

Es ist Herbst. Die Apothekertochter Adelina hat sich um die Apotheke, den Haushalt und den Vater zu kümmern, doch nicht genug, auch das Beginenhospital freut sich über Besuche von ihr, bei denen sie Patienten beruhigt oder auch andere Hilfestellungen leistet. Hier werden geistig Kranke nicht weggesperrt in den Narrenturm, sonder sie können menschenwürdig leben. Welch beruhigende Vorstellung, wenn man einen kleinen Bruder hat, wie Adelina.  

Als der Medicus Burka zahlender Gast in Apothekerhaushalt wird, ist auch die finanzielle Seite der Familie wieder auf solidere Füße gestellt, ist doch der alte Apotheker durch seine Forschungen und Experimente ein wenig verschwenderisch. Außerdem sind Burka und Adelina sich in vielem einig, was die Behandlung von Kranken angeht. 

Adelinas Kenntnisse in der Kräuterkunde sind auch für das Beginenhaus wertvoll. Doch die äußeren Umstände in der Stadt schlagen plötzlich gegen die Beginen und gegen Adelina um. Ein Aufstand, mehrere Tote im Beginenhaus, ein Bräutigam, ein kranker Vater, Adelinas ruhige Zeiten sind vorbei.  

Ob sie wieder zurückkehren? Ob Adelinas Zukunft doch noch rosig wird?

Meine Meinung: 

Adelina, die Heldin, habe ich mir gleich als Freundin gewünscht. Sie hat es nicht leicht im Haushalt, kümmert sich jedoch liebevoll um ihre Familie und hat trotz ihrer eigenen Probleme noch ein Herz für die Schwachen.   

Vorne an steht natürlich der kleine Bruder, aber auch als der Vater Kummer macht, versucht sie ihm nur zu helfen ohne ihn zu bevormunden. Die Familien – und Apothekengeschichte ist schön.  Adelina wuselt und wuselt, ihre innere Unruhe schlägt sich auch im Stil der Geschichte nieder. Aber sie hat auch ihren eigenen Kopf, den besonders der neue Mieter zu spüren bekommt. Die beiden zanken sich ganz schön, und es ist erfreulich, die Streitgespräche zu verfolgen. Allerdings sorgt Meister Burka sich um Adelina und worauf das hinauslaufen könnte, ahnt ein erfahrener Leser schneller als Adelina. Aber ob es soweit kommt? 

Die Geschichte Kölns, die die Beginen betrifft hat mir auch sehr gefallen. Die Vorstellung, dass es auch in der Zeit erfreuliche Ausnahmen gab, wenn jemand nicht mehr so recht funktionierte, geistig nicht mehr auf der Höhe war, wurde gut genährt auch die Kriminalgeschichte rund um die Toten dort, war spannend. Der Gestank in der Stadt, die Örtlichkeiten, das alles wurde schnell lebendig vor meinen Augen. 

Der Teil, der sich jedoch mehr um die Ratsherren und die Aufstände drehte, ist mir nicht so klar geworden. Verworren und etwas hölzern war dieser Erzählstrang für mich. Die Beziehung zum Rest der Geschichte hätte ich mir etwas schlüssiger gewünscht.  

Ich habe mich jedoch trotzdem gut unterhalten und freue mich auf ein weiteres Werke der Autorin.  (Binchen, Januar 2006)

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: ISBN: 3499239477, 352 Seiten

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 07.02.2006, letzte Änderung am 13.03.2006, Layout by abrakan