Die Türkei
ist schon lange eines der beliebtesten Reiseländer der Deutschen.
Aber nicht nur ein wundervolles Land und die Menschen dort gibt es
zu entdecken, sondern auch deren Esskultur und Speisen. Funda
Engin nimmt mit auf die Reise in all diese Bereiche der Türkei...
Meine Meinung:
Ein
wundervolles Buch, dass der Vielseitigkeit der Türkei vollends
gerecht wird. Im ersten Teil geht Funda Engin auf Land und Leute
ein. Erzählt von den Landstrichen, was durch zahlreiche farbige
Fotografien von Michael Brauner visuell unterstrichen wird. Es
macht Hunger auf eine Reise in dieses Land mit den traumhaften Küsten,
ungeahnt grünen Flächen, imposanten Gebirgen und feinen Sandstränden,
umrahmt vom türkisfarbenen Meer. Funda Engin führt den Leser und
Betrachter dieses Bands u. a. an die Ägäisküste, Mittelmeerküste,
Schwarzmeerküste, sowie u. a. nach Mittel-, Südost- und
Ostanatolien. Zum stillen Betrachten der noch viel praktizierten
Handarbeit lädt das Buch ebenfalls ein: Teppichknüpfen, Obst und
Tabakblätter trocknen, Kichererbsen pflücken und Peperoni
ernten. Die fotografierten Märkte lassen etwas von dem
orientalischen Flair atmen, den dieses Land auszeichnet. Beinahe
meint man, die Düfte der Früchte, des Gemüses und frisch
gebackenen Brotes zur riechen oder den zarten Duft des schwarzen
Tees, den die Türken in den Teehäusern trinken.
Eine
perfekte Einstimmung für Teil zwei des Bandes, in dem es um die
Speisen geht. Hier wird gegliedert nach Suppen (die in der Türkei
einen hohen Stellenwert einnehmen und als beliebtes Frühstück
mit frischem Brot gern und oft verzehrt werden) und Eierspeisen,
Vorspeisen und Salaten, Reis- und Teiggerichte, kalte Gemüsegerichte,
Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch mit und ohne Gemüse sowie Gebäck
und süße Speisen. Eine köstliche Küche, die so ganz anders als
die unsere ist. Facettenreich und interessant – mit den Rezepten
leicht nachzukochen, denn jedem Rezepte zugewiesenen Fotos erklären
schon einiges auf den ersten Blick. Die Beschreibung ist klar
gegliedert und leicht verständlich beschrieben. Einen türkischen
Feinkostladen sollte man für einige der Rezepte in der Nähe
haben, aber das ist in beinahe jeder Stadt inzwischen kein Problem
mehr. Oft kann man die Zutaten auch auf dem Wochenmarkt kaufen.
Die
Rezepte sind beinhalten folgende Informationen: Deutscher Name für
das Gericht und den türkischen. Den Teil der Türkei, aus dem das
jeweilige Rezept stammt und ein Schlagwort, dass das Rezept
charakterisiert (z. B. „würzig“, „gelingt leicht“,
„braucht etwas Zeit“, „vegetarisch“). Ein Tipp ist dem
Rezept meist auch noch beigefügt und hier und da auch einige
Hintergrundinformationen zu dem Gericht. So erfährt man noch näheres
zu Gewürzen & Kräutern, Spezialitäten oder Besonderheiten
der türkischen Küche, die man bei uns nicht so kennt. Ein
Bespiel: Yufka – Teigblätter, aus denen in der türkischen Küche
vielerlei Gerichte gezaubert werden.
Zum
Schluss werden noch thematisch sortierte Menüvorschläge gemacht.
Kriterien für diese Gliederungen sind z. B. folgende:
vegetarisch, schnelle Menüs, Jahreszeiten bedingte Menüs,
Speisenzusammenstellungen zu türkischen Festen, etc..
Ein
Glossar wurde auch nicht vergessen. So kann man ganz schnell
nachschlagen, was sich hinter Begriffen wie Kebap, Kahve und Börek
versteckt. Perfekte Einweisung (an keiner Stelle verliert sich
Funda Engin in verschnörkelden Details, bleibt immer informativ
und weckt dennoch Interesse) in ein Land und seine kulinarischen Köstlichkeiten
– bestens erklärt zum nachkochen. Ein Kochbuch, das einfach
mehr zu bieten hat – perfekt! (Petra)
Bewertung: ****