Inhalt:
Es ist die Geschichte einer
Ärztin, die sich gemeinsam mit ihrer Mutter auf eine Reise in
vergangene Tage begibt. Ihr Ziel: den verwischten Spuren von B. S.
nachzugehen, der Großmutter und Mutter der beiden Frauen. B.S.
wurde während des Dritten Reiches wegen Schizophrenie in eine
psychiatrische Anstalt eingewiesen, deren Welt sie nie mehr
verlassen sollte. Starb sie eines natürlichen Todes, wie
offiziell verkündet oder war sie eines der vielen
Euthanasie-Opfer des Nazi Regimes?
Meine Meinung:
Die namenlose Ich-Erzählerin
bedient sich dabei mehrerer Erzählmuster. Neben Gesprächen mit
ihrer Mutter während der Reise und mit den Ärzten der Kliniken,
Auszügen aus den Krankenakten, Briefen des verzweifelten
Großvaters und Erinnerungsprotokollen der Mutter gibt es einen
zweiten Erzählstrang: Die Erzählerin war zum Schüleraustausch
in einer norwegischen Familie und erfährt nun bei ihrem Besuch
einiges über die Rolle der Norweger im 2. Weltkrieg. Mir ist
dabei nicht klar geworden, welchen Hintergrund dieser zweite
Erzählstrang haben soll, uninteressant war er aber auf gar keinen
Fall!
Mich hat das Buch sehr
beeindruckt, die Autorin schafft es, auf wenigen Seiten eine
bedrückenden Geschichte zu erzählen. Ob ihre Großmutter nun ein
Opfer der Euthanasie war oder eines natürlichen Todes gestorben
ist, wird allerdings nicht aufgeklärt. (Lucy)
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 144 Seiten, Luchterhand
Literaturverlag, 15,- €
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