Inhalt:
Juni 1945. Der Krieg ist aus. In München soll ein blutjunger US-Leutnant ein Haus als
Offiziersquartier beschlagnahmen. Das stürzt ihn in Verwirrung, denn er findet dort
bereits heimatlos Gewordene: eine Ausquartierte, eine alte, adelige Dame, eine reiche
Frau, einen schwerverwundeten Oberleutnant, einen Deserteur und eine Frau mit ihrer bei
einem Luftangriff erblindeten Enkelin. General Patton erlaubt seinem Leutnant, diesen
Menschen ihre Zuflucht zu lassen. Mühsam begreifen sie den Frieden und versuchen, ein
eigenes Leben wiederzufinden. Die zentrale Kraft in diesem Kreis ist Nina, eine reife
Frau, die immer wieder die eigene Verzweiflung überwindet, sich selbst nicht aufgibt, um
für andere da zu sein, auch wenn sie dabei verletzt wird, wenn das verloren scheint, das
sie liebt. Dieser Roman ist erst Ninas Geschichte und dann die ihrer Enkelin Maria. Das
blinde Mädchen, das die anderen nur hören kann, gerät in die Mitte allen Geschehens,
weil man ihm immer mehr zuhört: es singt. Maria hat eine begnadete Stimme und das
Temperament einer großen Künstlerin. Das werden alle gewahr, die im Laufe der
Nachkriegswirren und des beginnenden Wiederaufbaus in das Leben Marias und Ninas geraten:
die verfolgte jüdische Ärztin; die englische Gutsherrin im Chiemgau; der aus dem KZ
heimgekehrte Kunsthistoriker; der ehemalige Hitlerberater, der in den USA als
Naturwissenschaftler Karriere gemacht hat; der altbayrische kunstvernarrte Baron; der
berühmte Kammersänger; der Schauspieler, der seinen UFA-Ruhm in den Ruinentheatern
bestätigt; der estnische Adelige, der in den USA zum führenden Psychiater wurde.
Meine Meinung:
Dies ist das dritte Buch und der Abschluß einer Trilogie. Das Erste ist "Der dunkle
Strom", das Zweite "Flutwelle". Nur hat mich dieses Buch, "Die
Unbesiegte", überhaupt nicht dazu animiert, mich näher mit der Trilogie zu
beschäftigen oder noch ein weiteres Buch der Autorin zu lesen. Genau wie mein erstes Buch
von ihr, "Jakobs Frauen", war dies langatmig und zäh. Die Ereignisse waren viel
zu lang und ausgedehnt beschrieben, sodaß ich das Interesse verlor. Irgendwie kam mir das
alles so unbedeutend vor. Obwohl mich wiederum das Thema sehr interessierte. Eine starke
Frau in den besten Jahren durchlebt die Hölle des Krieges. Sie überlebt und kümmert
sich auch noch um viele Familienmitglieder und Freunde in dieser schweren Zeit. An dem
Thema hat es dieses Mal nicht gelegen. Nur kam ich überhaupt nicht mit dem Erzählstil
der Autorin zurecht. Das sollte am besten jeder Leser selbst ausprobieren und das Buch mal
anlesen. Ich persönlich kann das Buch aber nicht weiterempfehlen. (Dorit)
Bewertung: **
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Bertelsmann Club, 480 Seiten (auch als Taschenbuch-Ausgabe bei Heyne,
6,95 )
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